Shennong ben cao jing

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Datei:Shennong bencao jing.jpg
Eine Seite des Shénnóng Běncǎojīng

Das Shennong Bencaojing (chinesisch 神農本草經 / 神农本草经, Pinyin Shénnóng Běncǎojīng, W.-G. Shen2-nung2 Pen3-ts'ao3 Ching1 – „Heilkräuterklassiker nach Shennong“) ist ein chinesisches Buch über Ackerbau und Heilpflanzen. Die Autorschaft wurde dem mythischen chinesischen Urkaiser Shennong zugeschrieben, der etwa 2800 v. Chr. gelebt haben soll; es wäre demnach das älteste bekannte Buch über Ackerbau und Heilpflanzen. Tatsächlich dürfte das Werk um einiges jünger sein, die meisten Forscher vermuten eine Abfassung zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. Das Originalbuch ist nicht mehr erhalten und soll aus drei Bänden bestanden haben, die verschiedene Heil- und Arzneipflanzen dargestellt haben.

Dabei behandelte der erste Band 120 Arzneimittel, die für den Menschen ungiftig und stärkend sind. Behandelt wurde hier etwa der Glänzende Lackporling, Ginseng, Jujube, die Orange, die Zimtkassie, die Ackerdistel und das Süßholz.

Band 2 widmete sich 120 weiteren Arzneistoffen, die auf Körperfunktionen einwirken und teilweise auch giftig sind. Sie werden als menschlich bezeichnet. Darunter fallen der Ingwer, die Pfingstrosen, die Tigerlilie, der Tüpfelfarn Polypodium amoenum und die Schlangengurke.

Der dritte Band schließlich stellte 125 Arzneimittel dar, die heftig auf die Körperfunktionen wirken und meist giftig sind. Diese Stoffe werden als irdisch bezeichnet und dürfen nicht länger eingenommen werden. Hierzu gehören nach Shennong der Rhabarber, verschiedene Eisenhut-Arten und auch die Kerne des Pfirsich.

Eine vollständige Übersetzung des Werkes enthält die vierbändige Beschreibung Chinas von Jean-Baptiste Du Halde[1], Li Shizhen übernahm nur 347 der ehemals 365 Arten von Arzneipflanzen in seinem Bencao gangmu, welches vor etwa 400 Jahren erschien. Emil Bretschneider, ein russischer Arzt des 19. Jahrhunderts beschreibt, dass die Pflanzen und ihre Wirkungen aus Shennong's Beschreibung auch zu seiner Zeit noch allgemein bekannt waren und Verwendung fanden.

Literatur

  • Schneebeli-Graf R (1992): Nutz- und Heilpflanzen Chinas - Botanische Berichte und Bilder aus China, Thomae, Frankfurt am Main.
  • Du Halde J-B (1736): Description géographique, historique etc. de la Chine, Paris
  • Li Shi-Shen (16. Jahrhundert): Pen ts´ao kang mu (Chinese Herbal and Materia Medica)

Einzelnachweise

  1. Joseph Needham. Science and civilisation in China. Band 6, Teil 1, S. 235: "The old translations in Du Halde (1) vol 3, pp. 444ff, ... are not, as sometimes thought, of the whole of Ben jing ... but of its preface as reproduced by Li Shi Zhen in the Ben Cao Gang Mu ..."