Siebenstromland
Koordinaten: 45° 23′ 54″ N, 78° 2′ 49″ O
Das Siebenstromland (kasachisch Жетісу/Schetissu; kirgisisch Джетисуу/Dschetisuu; russisch Семиречье/Semiretschje) ist der historische Name für eine Landschaft in Zentralasien.
Es ist eine von den Bergketten des nördlichen Tianshan und des Dsungarischen Alataus zum Balchasch-, Sassykköl- und Alaköl-See geneigte Abdachungsebene. Sie ist benannt nach den sieben Hauptflüssen Ili, Qaratal, Bien, Aqsu, Lepsi, Baskan und Sarqan.
Politisch gehört das Siebenstromland heute größtenteils zu Kasachstan, die südlichen und südöstlichen Randgebiete zu Kirgisistan und zum Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China.
An das südliche Flachufer des Balchaschsees schließen sich breite Sandwüsten (Taukum, Saryesik-Atyrau, Ljukkum) an, die von zahlreichen Trockentälern (Bakanas) durchzogen sind. Das im Wesentlichen mit Wüstenvegetation bedeckte Siebenstromland wird als Winterweide genutzt, nur im Nordwesten, im Bereich des wasserreichen Ili, wird Bewässerungsfeldbau betrieben. Die Vorgebirge sind bis in 2000 Meter Höhe von lichtem Laubwald, darüber von Nadelwald bedeckt.
Literatur
- V. V. Barthold: History of the Semirechyé. In: Ders.: Four Studies on the History of Central Asia. Volume I. E. J. Brill, Leiden 1956 (russische Erstveröffentlichung: Almaty 1893)
- Anton Gass: Das Land der sieben Flüsse im 2. bis 1. Jahrtausend v. Chr. In: eTopoi. Journal for Ancient Studies, Volume 3, 2014, S. 87–106