Siegener Versorgungsbetriebe

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Siegener Versorgungsbetriebe GmbH

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Rechtsform GmbH
Sitz Siegen, Deutschland
Leitung Alfred Richter, Geschäftsführer
Mitarbeiterzahl 126 (2013)[1]
Umsatz 60,5 Mio. Euro (2013)[1]
Branche Energieversorgung
Website www.svb-siegen.de

Die Siegener Versorgungsbetriebe GmbH sind das kommunale Versorgungsunternehmen der Stadt Siegen. Das Unternehmen ist Eigentümer und Betreiber der Trinkwasser- und Gasnetze in Siegen sowie des Gasnetzes im Zentrum und im Stadtteil Brauersdorf der benachbarten Stadt Netphen. Die Geschäftstätigkeit umfasst des Weiteren die Trinkwasserbelieferung in der Stadt Siegen sowie überregional den Vertrieb von Gas und Strom.

Struktur

Gesellschafter der Siegener Versorgungsbetriebe sind zu 74,88 % die Stadt Siegen, zu 24,92 % die Rheinische Energie AG und zu 0,20 % die Bethmann Bank AG. Geschäftsführer ist Alfred Richter. Aufsichtsratsvorsitzender ist Ratsmitglied Werner Schulte.[2]

Die Siegener Versorgungsbetriebe sind selbst mit einem Anteil von 16,66 % Gesellschafter der SE SAUBER ENERGIE GmbH & Co. KG, einem Stadtwerke-Verbund von sechs Energieversorgern.[3]

Zahlen

Der Netzbetrieb der Siegener Versorgungsbetriebe betreute 2013 im Bereich Gas eine Netzlänge von 705 Kilometern mit 17.134 Hausanschlüssen und im Bereich Trinkwasser eine Netzlänge von 558 km mit 25.053 Hausanschlüssen. Oberste Priorität hat hierbei die Versorgungssicherheit. Der Vertrieb der Siegener Versorgungsbetriebe lieferte 979 Millionen kWh Gas[1] (2012: 1.004 Millionen kWh [2]; 2011: 934 Millionen kWh [4]) und 11,2 Millionen kWh Strom[1] (2012: 8 Millionen kWh [2]; 2011: 5 Millionen kWh[4]) sowie im Stadtgebiet Siegen 5 Millionen m³ Trinkwasser[1] (2012: 8 Millionen m³ [2];2011: 5 Millionen m³ [4]).

Unternehmensgeschichte

Die Siegener Versorgungsbetriebe haben ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. 1862 errichtete die „Siegener Gasanstalt von W. Francke und Kompagnie“ das erste Gaswerk in der Stadt. Noch im selben Jahr wurden die Straßenbeleuchtung und die Gasversorgung aufgenommen. Sie löste die vorherige Straßenbeleuchtung mit Öl- beziehungsweise Petroleumkerzen ab. Das Gas wurde aus Kohle im Gaswerk selbst produziert.

1887 kaufte die Stadt Siegen das Gaswerk auf und führte es mit dem bestehenden Wasserwerk zu einem Querverbundvertrieb unter einheitlicher Leitung zusammen – den Stadtwerken Siegen. In den folgenden Jahren bis 1892 wurde über 1 Million Goldmark in den Bau eines neuen zentralen Wasserverteilungsnetzes investiert.

1930 stellte man die eigene Gaserzeugung ein. Die Stadtwerke Siegen wurden Teilhaber an der Westfälischen Ferngas AG und nutzten fortan das von der Siegener Industrie erzeugte Hochofengas. Der übrige Bedarf wurde aus der neugebauten Südwestfalenleitung aus Dortmunder Kokereigas gedeckt.

Ein 10.000 m³ großer Stahl-Kugelgasbehälter wurde 1935 fertiggestellt. Er war als Reserve für eine eventuell eintretende Gasknappheit gedacht. Der Behälter ist heute der zweitälteste Kugelgasbehälter der Welt. 1993 musste er an seinen heutigen Standort in der Friedrich-Friesen-Straße versetzt werden. Er ist heute nicht mehr in Betrieb, bleibt aber ein wichtiges industrielles Denkmal.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren rund 80 % der Stadt Siegen zerstört. Aufgrund der Konzentration der Stahlindustrie in Siegen war die Stadt Ziel massiver Bombardierungen geworden. Erst 1946 konnte die Gasversorgung in Siegen wiederaufgenommen werden.

In den Jahren 1959 und 1960 kam es im Siegerland aufgrund extremer Trockenheit zu einer Wasserknappheit. Eine daraufhin erlassene Notverordnung sah die Anreicherung von Oberflächenwasser zur Versorgung des Siegener Stadtgebietes vor. In der Folge wurde der Bau der Obernautalsperre und der Breitenbachtalsperre vorangetrieben.

1965 ging das Fernheizwerk am Haardter Berg in Betrieb. Es versorgte das umliegende Gebiet mit Fernwärme. Acht Jahre später wandelte die Stadt Siegen ihren Eigenbetrieb Stadtwerke Siegen in die Siegener Versorgungsbetriebe GmbH um. Alleiniger Eigentümer blieb die Stadt Siegen. 1975 weiteten die SVB die Gasversorgung auf die anliegende Großgemeinde Netphen aus. Mit der kommunalen Neuordnung 1974 waren bereits die Stadtwerke Hüttental und Eiserfeld mitsamt Personal in die Siegener Versorgungsbetriebe aufgenommen worden.

1984 kaufte die Rhenag (Rheinische Energie AG) 24,92 Prozent der Anteile an der Siegener Versorgungsgesellschaft und wurde somit zur Minderheitsgesellschafterin.

Weblinks

  • svb-siegen.de – Internetpräsenz der Siegener Versorgungsbetriebe

Einzelnachweise

  1. a b c d e Geschäftsbericht 2013 der Siegener Versorgungsbetriebe.
  2. a b c d http://www.svb-siegen.de/de/Ihre_SVB/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_der_SVB/gb_2012_032013_web_kl.pdf
  3. http://sauberenergie.de/ueber-uns/ihr-stadtwerke-verbund/
  4. a b c http://www.svb-siegen.de/de/Ihre_SVB/Geschaeftsberichte/Geschaeftsbericht_der_SVB/gb_2012_032013_web_kl.pdf