Siemens-Villa (Wannsee)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2014 um 10:52 Uhr durch 89.204.137.36 (Diskussion) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siemens-Villa
Die Siemens-Villa am Kleinen Wannsee

Die Siemens-Villa am Kleinen Wannsee

Daten
Ort Berlin
Architekt Paul und Walther Hentschel
Bauherr Arnold von Siemens
Baujahr 1886–1889
Koordinaten 52° 25′ 7″ N, 13° 9′ 51″ OKoordinaten: 52° 25′ 7″ N, 13° 9′ 51″ O

Die Siemens-Villa, auch Haus Siemens genannt, ist eine im Berliner Ortsteil Wannsee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf gelegene Villa. Arnold von Siemens, der älteste Sohn des Erfinders und Unternehmers Werner von Siemens, ließ das heute als Baudenkmal geschützte[1] Gebäude nach den Plänen der Architekten Paul und Walther Hentschel in den Jahren 1886 bis 1889 errichten. Inzwischen wird das Bauwerk für verschiedene medizinische und organisatorische Einrichtungen des Berliner Immanuel-Krankenhauses genutzt.

Lage

Die Villa ist von der Straße Am Kleinen Wannsee zugänglich und wurde auf einem Hanggrundstück direkt am gleichnamigen See erbaut.

Architektur und Geschichte

Die Architekten Hentschel schufen einen zeittypischen, schlossähnlichen Backsteinbau im Stil der Renaissance. Sie versahen das Gebäude mit Holzfachwerk, Elementen aus Werkstein sowie Erkern und Türmen. Eine Gartenhalle mit Rundbogenfenstern und Sgraffito-Fries ergänzte das Bauwerk.

Der Bau wurde um 1888 fertiggestellt und zunächst von Arnold von Siemens als private Sommerresidenz genutzt. Im Zweiten Weltkrieg hatte die Villa durch Kriegsbeschädigungen, Notbelegungen und Plünderungen erheblich gelitten. Zudem waren Steuerschulden aufgelaufen. Im Jahr 1949 wurde die Konzernzentrale des Unternehmens Siemens & Halske nach München verlegt. Nachdem die Familie von Siemens vergeblich versucht hatte, die Immobilie zu verpachten oder zu verkaufen, schenkten die Erben Charlotte und Hermann von Siemens das baufällige Gebäude im Jahr 1950 der Baptistengemeinde Schönebergs. Die Villa sollte fortan ein Krankenhaus beherbergen, zunächst um einer erwarteten Polio-Epidemie entgegenzutreten. Es wurde ein Jugendhospital gegründet. 1951 wurde das Haus in Jugend-Heilanstalt und 1952 in Immanuel-Krankenhaus umbenannt. Um Raum zu gewinnen, wurde das kriegsbeschädigte Dachgeschoss einschließlich der Turmspitzen abgerissen und die Villa um zwei schmucklose Etagen erhöht. Der Behandlungsfokus des Krankenhauses richtete sich in den folgenden Jahren zunehmend auf rheumatische Erkrankungen.

Der Park

Der die Siemens-Villa umgebende, 24.000 Quadratmeter große Park steht heute – ebenso wie Villa und Nebengebäude – unter Denkmalschutz.[2] Das Grundstück hatte Arnold von Siemens vom Begründer der Colonie Alsen, Wilhelm Conrad, erworben, um einen romantischen Schlosspark anzulegen. Dieser beherbergt noch heute unter anderem eine Terrasse, einen Grotte sowie einen kleinen Aussichtsturm aus massiven Steinquadern. Die Parkanlage kann von Patienten und Besuchern zur Erholung während des Krankenhausaufenthaltes genutzt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Nils Aschenbeck: Villen in Berlin – Kleiner Wannsee. Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG, Petersberg 2011, ISBN 978-3865686602.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste - Villa Siemens
  2. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste - Garten der Villa Siemens