Sigurd Binski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sigurd Robert Binski (geb. 1923 in Berlin; gest. 1993 in Bonn) war ein deutscher Psychologe und Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Binski studierte in Bonn Philosophie, Psychologie, Germanistik und Anglistik. Von 1939 bis 1945 war er bei der Wehrmacht, ab 1943 bis zum Kriegsende als Offizier.[1]

Er wurde 1951 in Berlin vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und in das Arbeitslager Workuta zur Zwangsarbeit verschleppt, wo er viereinhalb Jahre verbringen musste. Zusammen mit ihm waren u. a. Horst Hennig, Werner Gumpel und Siegfried Jenkner dort.

1956 kehrte Binski nach Deutschland zurück und promovierte 1957. Es folgte eine praktische Tätigkeit im Gesamtdeutschen Institut des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen. Er war freier Journalist, u. a. für die Zeitschrift Freiheitsglocke, der Verbandszeitschrift der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, und das Journal of Parapsychology.

Etwa ab 1961 bis zu seinem Tod im Jahr 1993 organisierte Sigurd Binski fast jährliche Treffen mit ehemaligen Mithäftlingen des Lagers Workuta, vorwiegend aus dem 29. Schacht (10. Lager).[2]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Experimentelle Untersuchungen über „Psychokinese (Dissertation), Bonn 1957.
  • Von Logik bis Liebe: Orientierungshilfen für denkende junge Menschen, Interorga, Köln 1978.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. Bonn. (Hrsg.): Zwischen Waldheim und Workuta: Erlebnisse politischer Häftlinge 1945–1965. Gesammelt und bearbeitet von Sigurt Binski. Mit einer Einleitung von Karl Wilhelm Fricke, Bonn 2009. ISBN 978-3-939721-13-0
  • Horst Hennig, Gerald Wiemers: Sigurd Binski – ein Kritiker der Diktaturen: Erinnerungen und Dokumente. Leipziger Universitätsverlag 2018. ISBN 978-3-96023-160-8; mit Schilderungen des Lageralltags in Workuta[3]
  • Gerald Wiemers, Horst Hennig (Hrsg.): Freiheit in Verantwortung: Sigurd Binskis Beiträge zur Zeitgeschichte, unter Mitwirkung von Rainer Eckert, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2020. ISBN 978-3-96023-323-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biographische Angaben zu Binski aus Horst Hennig, Gerald Wiemers: Sigurd Binski – ein Kritiker der Diktaturen: Erinnerungen und Dokumente. Leipziger Universitätsverlag 2018. ISBN 978-3-96023-160-8.
  2. Jahrestagungen der Lagergemeinschaft Workuta / GULag Sowjetunion. In: Workuta, Biografien deutscher GULag-Häftlinge. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  3. Überleben im Gulag, abgerufen am 20. Februar 2024