St. Francis Mission

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Charles Borromeo Kirche, eine historische Stätte
Häuptling Spotted Tail lud die Jesuiten als Lehrer in das Reservat ein

St. Francis Mission ist eine 1886 gegründete Missionsstation der katholischen Kirche in der Gemeinde St. Francis, Todd County, South Dakota. Sie ist die größte gemeinnützige Hilfsorganisation in der Rosebud Indian Reservation. Laut eigenen Angaben betreut sie 20.000 Lakota Indianer im Reservats-Gebiet und den umliegenden Counties. Unter anderem betreibt die Missionsstation den Lakota/englischsprachigen Radiosender KINI 96.1 FM.[1] Seit den 1840er Jahren missionierten die Jesuiten im Gebiet der Lakota. Fr. Peter DeSmet war der erste bekannte Missionar. 1877 bat der Sinte Gleska (Spotted Tail), Häuptling der Sicangu Lakota, und Red Cloud, Häuptling der Oglala, Präsident Rutherford B. Hayes darum, dass katholische Missionare in „schwarzen Roben“ die Ausbildung ihrer Kinder übernehmen sollen. 1881 trafen die ersten Jesuiten in St. Francis ein. Bis 1886 wurden die heute unter Denkmalschutz gestellten Gebäude der Station errichtet. Im Gegensatz zu anderen Kirchen achteten die Missionare die Kultur und Bräuche der Lakota Indianer und waren im Reservat beliebt. Sie betrieben die Schulen im Reservat, im Gegensatz zu anderen christlichen Gemeinschaften, die die Kinder in Internaten im Auftrag der Bundesregierung unterrichteten. In diesen wurden die Kinder von ihren Eltern und von ihrer Kultur entfremdet. Heute fördert die Missionsstation die vom Aussterben bedrohte Sprache der Lakota.[2] Den eigentlichen Schulbetrieb haben die Missionare 1974 an die Reservats-Verwaltung abgegeben. Der Unterricht findet aber weiterhin in Gebäuden der Missionsstation statt. Bekannt wurde die Station auch als Betreiber einer seelsorgerischen Notruftelefonzentrale der 'Suicide and Crisis Hotline' für Indianer.[3] In der Rosebud Indian Reservation und den umgebenden Reservaten Pine Ridge und Yankton ist die Selbstmordrate eine der höchsten der Vereinigten Staaten. Allein in der Pine Ridge Reservation werden 200 Selbstmord oder Selbstmordversuche im Jahr gezählt.

Am 20. Juni 1975 wurde die St. Francis Mission in das National Register of Historic Places eingetragen.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Francis Mission – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. For over thirty years, KINI 96.1 FM has served south central South Dakota and north central Nebraska. Today, KINI is owned and operated by St. Francis Mission, broadcasting at 90,000 kilowatts 24-7 to all of the Rosebud Reservation and an audience of over 20,000 listeners.
  2. Lakota language is an important vehicle for communicating this heritage. Studies show that the Lakota people are in danger of losing their language and St. Francis Mission is dedicated to a cultural and linguistic revival. Under the direction of Deacon Ben Black Bear, Jr., our Lakota Studies Program is dedicated to preserving the language and heritage of the Lakota people.
  3. St. Francis Mission has begun to respond to this epidemic with its Suicide Hotline. The hotline provides 24/7 access to trained volunteers who are available to talk with individuals contemplating suicide, loved ones who have noticed suspicious activities, or anyone looking to know the symptoms or find out more information. The hotline’s number is 605-319-1280.
  4. St. Francis Mission im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 9. August 2018.

Koordinaten: 43° 13′ 8,5″ N, 100° 54′ 16″ W

Reliefkarte: South Dakota
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St. Francis Mission