St. Laurentius (Wörth)

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Außenansicht der Pfarrkirche St. Laurentius

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Wörth an der Isar im niederbayerischen Landkreis Landshut ist geistlicher Mittelpunkt einer relativ jungen Pfarrei und seit 1944 Ziel der Wallfahrt zur Mutter vom Guten Rat.

Geschichte

Die Kirche St. Laurentius besitzt eine im Laufe der Jahrhunderte wechselvolle Geschichte. Die ältesten noch bestehende Teile der Kirche stammen wohl aus dem 11. oder 12. Jahrhundert und sind im romanischen Stil ausgeführt. Im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts erfuhr die romanische Kapelle eine erhebliche Erweiterung nach Osten im Barockstil. Beide Teile zusammen bildeten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die sogenannte Alte Wörther Kirche. Diese wurde durch einen Anbau von 1936 bis 1938 nach den Plänen des Münchener Architekten Michael Simon nochmals drastisch nach Norden erweitert. Der Anbau war aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in Wörth nötig geworden, nachdem das Gotteshaus bereits 1935 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Am 8. Mai 1938 wurde er vom damaligen Regensburger Bischof Michael Buchberger konsekriert.[1]

In den Anbau wurden auch die Barockaltäre der alten Kirche verlegt, sodass der damalige Wörther Pfarrer Ludwig Fischl nach neuen Einrichtungsgegenständen suchte. 1943 erhielt er einen Renaissance-Altar aus der Schlosskapelle Unterstein bei Berchtesgaden. Auf diesem befand sich eine Marienfigur, die er im Jahr darauf durch ein Gnadenbild ersetzte, welches er auf dem Dachboden eines alten Hauses in Niederaichbach gefunden hatte. Es musste zunächst aufwändig durch den Kirchenmaler Peter Keilhacker aus Taufkirchen restauriert werden, ehe es am Christkönigssonntag 1944 in der Kirche aufgestellt wurde. Im Jahr 1945 gab Bischof Buchberger im Rahmen eines Besuchs in Wörth seinen Segen für die neue Wallfahrtsstätte.[2]

Beschreibung

Die ältesten Teile der bestehenden Kirche sind die für die ländlichen Raum ungewöhnliche Westapsis und die zwei westlichen Langhausjoche, die noch der romanischen Stilepoche zuzuordnen sind. Östlich daran schließen drei Joche und der Ostchor im Barockstil an. Das Gewölbe des Barockbaus ist reich stuckiert. Es finden sich zum Beispiel Medaillons mit Emblemen, Akanthusranken, Blumen und Putten. Aus der Barockzeit stammt auch der viergeschossige Südturm mit aufwändiger Putzglierdung. Der Spitzhelm ist jedoch modern.[1]

Nach Norden zeigt der um ein Vielfaches größere Anbau, ein Wandpfeilersaal, der in den 1930er Jahren erstellt wurde. In diesen wurden die drei Barockaltäre aus der alte Kirche übernommen. Der Hochaltar zeigt auf dem Altarblatt das Martyrium des Kirchenpatrons Laurentius, flankiert von Figuren der Heiligen Florian und Sebastian. Den linken Seitenaltar zieren eine Figur der Maria Immaculata und ein Bild des Heiligen Josef, der rechte Seitenaltar enthält eine Figur des Heiligen Johannes Nepomuk sowie ein Bild des Erzengels Michael.[1]

Das Gnadenbild der Mutter vom Guten Rat ist an dem Renaissance-Altar angebracht, der seit 1943 den Ostchor der alten Kirche schmückt. Es zeigt Maria mit dem Jesuskind, wobei dieser seine linke Hand auf die Schulter, die rechte an das Herz seiner Mutter legt. Darüber befindet sich ein Regenbogen als Zeichen der Verbundenheit Gottes mit den Menschen. Das Motiv ist angelehnt an das Ur-Gnadenbild der Mutter vom Guten Rat, das seit 1473 in der Augustiner-Klosterkirche von Genazzano bei Rom aufgestellt ist.[2]

Glocken

Im Winter 1942/43 mussten drei Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden. Diese wurden 1951 durch drei neue ersetzt. Erhalten blieb eine etwa 250 Kilogramm schwere Glocke aus dem 1696 mit der Inschrift „Hilfreiche Mutter, dir kling ich zu gfallen, Laurenti zu ehrn das erzt soll erschallen“.[1]

Bildergalerie

Weblinks

Commons: Sankt Laurentius (Wörth) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach-Oberaichbach-Wörth: Pfarrkirche St. Laurentius. Abgerufen am 4. Februar 2016.
  2. a b Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach-Oberaichbach-Wörth: Mutter vom Guten Rat. Abgerufen am 4. Februar 2016.

Koordinaten: 48° 37′ 26,2″ N, 12° 20′ 32,4″ O