St. Leo der Große (St. Leon-Rot)

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St. Leo der Große in St. Leon-Rot

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Leo der Große in St. Leon-Rot wurde 1955 erbaut. Sie ersetzte eine ältere Kirche, deren Ursprünge noch im Mittelalter lagen.

Geschichte

In St. Leon bestand bis zum hohen Mittelalter das Kanonikerstift St. Leo. Anschließend war der Ort noch Sitz eines Dekanats. Eine Pfarrei wird 1219, eine dem hl. Leo geweihte Kirche 1289 erstmals urkundlich genannt. Die alte Kirche bekam 1701/02 einen hölzernen Turm, der 1726 wieder abgerissen wurde. 1751 wurde ein neuer Turm fertiggestellt. 1807 wurde das Langhaus erneuert.

Um die Kirche herum befand sich der ursprüngliche Friedhof von St. Leon. 1840 wurde der heutige Friedhof am Ortsrand angelegt.

Um 1900 war die alte Kirche zu klein und baufällig geworden. Nicht zuletzt wegen der Notzeiten der beiden Weltkriege dauerte die Diskussion um die Erweiterung und den teilweisen Abriss der alten Kirche fünf Jahrzehnte an. Zwar standen Teile des alten Bauwerks unter Denkmalschutz und sollte zumindest der Turm für die neue Kirche erhalten bleiben, doch entschloss man sich 1954 dennoch für einen Abriss der gesamten alten Kirche und einen vollständigen Neubau. Ein altes Epitaph für den Ortspfarrer Johann Michael Weller (1678–1734), das sich einst im Chor der alten Kirche befand, blieb im Pfarrgarten erhalten.

Die Pläne für die neue Kirche fertigte Albert Boßlet. Das Richtfest wurde am 8. August 1955 gefeiert, die Weihe der Kirche erfolgte nach halbjähriger Bauzeit am 25. November 1955 durch Bischof Eugen Seiterich. Nach Boßlets Tod wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt.

Beschreibung

Die Kirche ist nach Nordosten ausgerichtet, das Langhaus mündet in einen niedrigeren, dreieckigen Chor und hat ein ebenfalls auf beiden Seiten dreieckig schließendes Querschiff, das seitlich nur wenig über die Seitenschiffe hinausragt, diese aber von der Höhe überragt, so dass sich in der Dachlandschaft annähernd eine Kreuzform ergibt. Im Südosten seitlich an das dort einen Verbindungstrakt bildende südliche Seitenschiff angebaut ist ein Glockenturm auf annähernd quadratischem Grundriss. An der westlichen Giebelseite befindet sich über dem Hauptportal in einer rundbogigen Nische eine etwa vier Meter hohe Reliefplastik des Kirchenpatrons Leo, zu dessen Füßen ein Modell der alten Kirche steht.

Das Langhaus der Kirche weist drei Schiffe auf, die im Stil einer Basilika von Trennwänden mit weiten Öffnungen mit flachen Rundbögen gegliedert werden. Alle Schiffe sind von einer flachen Kassettendecke überspannt. Das Kircheninnere ist bewusst relativ schmucklos gehalten, um die klare Formensprache des Äußeren aufzugreifen. Die Kanzel rechts des Altars wurde ebenfalls von Architekt Boßlet entworfen. Das Kruzifix über dem Hauptaltar schuf der Würzburger Kunstmaler Gastl, die Seitenaltäre sind das Werk eines Offenburger Schnitzkünstlers.

Die Glasfenster der Kirche zeigen u.a. die Christophoruslegende sowie verschiedene Heiligengestalten.

Literatur

  • Antje Buhtz und Karl Frischauer: Die Kirche, Mittelpunkt der Gemeinde, in: Gemeinde St. Leon-Rot (Hrsg.): St. Leon-Rot damals und heute, St. Leon-Rot 1994, S. 315–381.

Weblinks

Commons: St. Leo der Große (St. Leon) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 15′ 58,8″ N, 8° 36′ 8,7″ O