St. Mariä Geburt (Kupferdreh-Dilldorf)

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Mariä Geburt Dilldorf
St. Mariä Geburt, Luftbild

Die Kirche St. Mariä Geburt ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude im Essener Stadtteil Kupferdreh, Ortsteil Dilldorf. Die Kirche wurde von 1876 bis 1879 aus Ruhrsandstein erbaut.

Geschichte

Der Architekt war Paschalis Gratze. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 18. Oktober 1876. Die Konsekration wurde am 8. September 1879 durch Weihbischof Fischer durchgeführt. Die Kirche war aber 1879 noch nicht fertiggestellt: Den Hochaltar, die Seitenaltäre, den Kirchturm mit den drei Glocken, den Dachreiter mit der kleinen Glocke und die Turmuhr errichtete man erst nach und nach.[1] [2]

1906 erhielt die Kirche die erste eigene Orgel als Ersatz für die alte Orgel aus der Kapelle, die nicht mehr ausreichte. Zu Weihnachten 1915 wurde elektrisches Licht installiert. Die erste große Renovierung musste 1925 durchgeführt werden, weil Bergschäden zu einer Senkung um 45 cm geführt hatten. Die Zeche Adler finanzierte die Renovierung und die erste Ausmalung der Kirche. Seit 1928 gibt es eine Heizung. Am 8. September 1929 wurde zum 50-jährigen Bestehen der Kirche die Rückkehr der ältesten Dilldorfer Glocke gefeiert, die irgendwie verloren und wiedergefunden worden war.

1942 wurden die wertvollen Glocken (weil von besonders reinem Klang) als Metallspende des deutschen Volkes für die Waffenproduktion im Zweiten Weltkrieg abgeholt. Nach dem Krieg stellte man fest, dass es nicht mehr zur Einschmelzung gekommen war. Allein 15.000 Glocken lagen im Hamburger Hafen. Die drei Dilldorfer Glocken wurden aber erst später auf einem Schiff im Hafen von Münster gefunden und kehrten am 13. August 1947 nach Dilldorf zurück. Der Turm wurde aufgespitzt, die Glocken wieder aufgehängt und der Turm wieder zugemauert.

1971 bis 1972 wurde die Kirche erneut grundlegend renoviert. Der Hochaltar verschwand, in gleichem Stein wurden ein neuer Altar, das Taufbecken und das Tabernakel gebaut. Der holzgeschnitzte Kreuzweg stammt vom gleichen Künstler aus Oberammergau wie die Marienstatue.

Ein statisches Gutachten im Jahr 1986 bestätigte den Verdacht aufmerksamer Gemeindemitglieder, dass die Eichenbalken im Kirchturm durch Taubenkot und Wasser stark zersetzt waren. Das Läuten der Glocken ließ den Turm beben. Eine Betondecke wurde in 40 Meter Höhe unter dem vollen Glockenstuhl eingezogen und der Turmhelm fest verankert. Die Setzrisse in den Wänden wurden durch Vorsatzschalen abgefangen, was allerdings auf Kosten der Akustik ging. Die Fenster wurden wegen Undichtigkeit ausgetauscht und von der Firma Peters in Paderborn mit einer neuen Methode des fotografischen Zitats mit den Figuren des heilige Liudger, der heiligen Ursula und des heiligen Gereon gestaltet (von letzteren gibt es Altarreliquien in der Kirche). Um die Figuren herum gibt es bunte Bleiverglasung mit einer äußeren Schutzverglasung.[3]

1989 ist das Kirchengebäude unter Denkmalschutz gestellt worden.[4]

Glocken

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Inschrift
 
Gießer
 
Gussjahr
 
1 Franziskus 1.420 1.550 des’+2 Nos coelestium fac consortes civium. Fa. F. Otto, Hemelingen 1886
2 Maria 1.300 1.300 es’±o Sancta Dei Genetrix O. P. N. Fa. F. Otto, Hemelingen 1886
3 Joseph 1.220 850 f ’-3 Oratione Sancte Joseph juva nos. Fa. F. Otto, Hemelingen 1886

Weblinks

Commons: St. Mariä Geburt (Dilldorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dilldorfer Kirche "St. Mariä Geburt". In: dilldorf.de. Abgerufen am 19. Januar 2016.
  2. Die Kirche St. Mariä Geburt zu Dilldorf. In: carookee.de. 13. Februar 2011, abgerufen am 19. Januar 2016.
  3. Essen-Kupferdreh-Dilldorf, Kath. Kirche St. Mariä Geburt. In: glasmalerei-ev.de. 13. Februar 2011, abgerufen am 19. Januar 2016.
  4. Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 19. Januar 2016

Koordinaten: 51° 23′ 4,5″ N, 7° 5′ 0,2″ O