St. Rochus (Jossa)

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Die Rochuskirche Jossa

St. Rochus ist eine römisch-katholische Filialkirche in Jossa, einem Ortsteil der Gemeinde Hosenfeld im Landkreis Fulda in Hessen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchengebäude ist an der Vogelsbergstraße 17, der Landesstraße L 3079, gelegen.

Zur Filialgemeinde St. Rochus gehört auch die kleine Wallfahrtskapelle St. Maria (Schlingenkapelle) die ebenfalls Filialkirche der Pfarrei St. Peter und Paul, Hosenfeld ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Jossa steht die vom Fuldaer Baumeister Ernst Kramer, Senior, Horas, in den Jahren 1892/1893 als schlichter Sandsteinquaderbau in neugotischen Formen errichtete Filialkirche St. Rochus. Sie gehört zur Mutterpfarrei St. Peter und Paul in Hosenfeld.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Rochus, Innenansicht Altar
St. Rochus, Innenansicht Empore

Das Kirchenschiff hat vier Fensterachsen mit Lisenen und Konsolfries. Im Kircheninneren ist unterhalb des Dachansatzes ein kurzer eingezogener Chor mit dreiseitigem Schluss angefügt. Im Innenraum ist ein Kreuzgewölbe mit gemalten Rippen und Gurtbögen auf den Wandpilastern. Der Altarraum öffnet sich im Spitzbogen auf profilierten Kämpfern.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1900 erhielt die Kirche drei farbige Glasfenster im Chorraum, die das Herz Jesu, St. Rochus und Wendelinus darstellen. Der Altar ist eine neugotische Schnitzarbeit. Das im Chorbogen befindliche Hängekruzifix hat einen älteren Korpus.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr der Kirchweihe 1892 lieferte die renommierte Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen drei Bronzeglocken für die neugebaute St.-Rochus-Kirche. Die Glocken waren von Pfarrer A. Krah bestellt worden. Die Glocken mit den Schlagtönen a – h – cis wurden im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen. Nach dem Krieg im Jahr 1925 goss Otto drei neue Glocken. Die beiden großen Glocken wurde im Zweiten Weltkrieg vernichtet Nur die kleinste Glocke, die Josefsglocke, blieb erhalten. Sie trägt eine Inschrift, die Jahreszahl 1925 und das alte Gießerzeichen der Firma Otto. Nach dem Zweiten Weltkrieg lieferte Otto im Jahr 1950 zwei neue Glocken. Die Neugüsse tragen das neue Gießerzeichen der Ottos. Sie sind Maria und St. Rochus geweiht. So befindet sich heute im Glockenturm ein Dreigeläute von OTTO-Glocken mit den Schlagtönen b, cis und dis.[1][2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Konrad Lübeck: Alte Ortschaften des Fuldaer Landes. Zweiter Band: Alte Ortschaften des Kreises Fulda. Fulda 1936
  • Erwin Sturm: Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes. Band I: Altkreis Fulda. 2. Auflage 1989, Verlag Parzeller GmbH & Co Fulda

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Rochus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 29′ 22″ N, 9° 27′ 4,7″ O

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 506, 526, 547.
  2. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 473, 488, 504, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).