Stare Brynki

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Stare Brynki (deutsch Brünken) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Gryfino (Gemeinde Greifenhagen) im Powiat Gryfiński (Greifenhagener Kreis).

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Brünken (Aufnahme 2020)

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, zwischen Oder und Madüesee (poln. Jezioro Miedwie), etwa sieben Kilometer nordöstlich der Stadt Greifenhagen und acht Kilometer westnordwestlich des Dorfs Żelisławiec (Sinzlow).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brünken nordöstlich der Stadt Greifenhagen auf einer Landkarte des 18. Jahrhunderts

Die scheinbar erste Nennung des Dorfes stammt aus einer angeblichen Besitzbestätigung des pommerschen Herzogs Barnim I. für das Kloster Kolbatz von 1226, die aber als unecht erkannt ist.[1] Das Dorf Brunnik hatte im 13. Jahrhundert dem Herzog Barnim I. gehört, der es 1240/1241 dem Kloster Kolbatz zusammen mit der Fischerei im angrenzenden Teil der Reglitz schenkte.[2] Im Jahre 1251 verlieh Bischof Wilhelm von Cammin dem Kloster überdies den Zehnten des hier Brunic genannten Dorfes.[3]

Wie Berghaus mitteilt, belehnte 1481 und abermals 1492 der Abt Johann des Klosters Kolbatz die Familie Palen mit Teilen der Dörfer Klebow, Brünken sowie Klütz und mit einem anderen Teil von Klebow die Familie Koldenbeck. Nach dem gänzlichen Erlöschen der Familie Palen um das Jahr 1679 wurden diese Güter, als erledigte Klosterlehen, mit dem Domänenamt Kolbatz vereinigt.[4] Im Urbarium des Amtes Kolbatz von 1700 ist der Ort als Brünniken aufgelistet.[5]

Um 1864 hatte das Dorf Brünken 18 Bauernhöfe, eine Schmiede, 69 Wohngebäude und eine große Anzahl kleiner Eigentumsstellen.[6]

Bis 1945 bildete Brünken eine Landgemeinde im Landkreis Greifenhagen der preußischen Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörten neben Brünken die Wohnplätze Bahnhof Ferdinandstein, Duisbruch, Neu Brünken und Neuteich.[7] Die Gemeinde war dem Amtsbezirk Eichwerder zugeordnet.[8]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Brünken von der Roten Armee eingenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Brünken, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der Ortsname wurde zu „Stare Brynki“ polonisiert. Die Bevölkerung wurde vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 42 Feuerstellen (Haushaltungen)[9]
1818 323 Dorf[10][11]
1852 578 davon 141 Einwohner in der Siedlung Neu-Brünken[12]
1864 716 am 3. Dezember, auf einer Gemarkungsfläche von 4102 Morgen in 69 Wohngebäuden[13][6]
1867 713 am 3. Dezember[14]
1871 675 am 1. Dezember, in 76 Wohngebäuden; sämtlich Evangelische[14]
1910 634 am 1. Dezember[15][16]
1925 643 darunter 634 Evangelische, sechs Katholiken und drei Einwohner unbekannter Konfession[7]
1933 645 [17]
1939 1010 [17]

Kirchspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das evangelische Kirchspiel gehörte vor 1945 zur Synode Greifenhagen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brünken, Dorf, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Brünken (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 106–107, Ziffer (8) (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 316 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 2, Bd. 1). Böhlau Verlag, Köln/Wien 1970, Nr. 236.
  2. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 2, Bd. 1). Böhlau Verlag, Köln/Wien 1970, Nr. 373, 385.
  3. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 2, Bd. 1). Böhlau Verlag, Köln/Wien 1970, Nr. 535.
  4. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 94 (Google Books).
  5. Heinrich Berghaus, 1868, ebenda, S. 146 (Google Books).
  6. a b Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 316 (Google Books).
  7. a b Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Brünken im ehemaligen Kreis Greifenhagen in Pommern (2011).
  8. Amtsbezirk Eichwerder bei territorial.de.
  9. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 106–107, Ziffer (8) (Google Books).
  10. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821, S. 345, Ziffer 2642 (Google Books).
  11. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Nicolai, Berlin und Stettin 1827, S. 198, Ziffer 2 (Google Books).
  12. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856, S. 75 (Google Books).
  13. Königl. Finanzministerium (Hrsg.): Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin, Berlin 1866. 4. Kreis Greifenhagen, S. 2–9, Ziffer 8 (Google Books).
  14. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 32–33, Ziffer 12 (Google Books).
  15. Brünken, Dorf, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Brünken (meyersgaz.org).
  16. Landkreis Greifenhagen, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
  17. a b Michael Rademacher: Landkreis Greifenhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.