Steinenhaus (Gräfrath)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steinenhaus
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 12′ N, 7° 4′ OKoordinaten: 51° 11′ 59″ N, 7° 3′ 52″ O
Höhe: etwa 220 m ü. NHN
Steinenhaus (Solingen)
Steinenhaus (Solingen)

Lage von Steinenhaus in Solingen

Ungefähre Lage der Wüstung südlich des Gräfrather Parkfriedhofes
Ungefähre Lage der Wüstung südlich des Gräfrather Parkfriedhofes

Steinenhaus ist eine Wüstung im Solinger Stadtteil Gräfrath.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinenhaus lag südlich des heutigen Gräfrather Parkfriedhofes auf einer Anhöhe oberhalb der Hofschaft Nümmen. Der Hof war über einen Weg von der Straße Nümmen aus zu erreichen. Wenige hundert Meter südwestlich liegt die Hofschaft Ehren.

Heute befindet sich die Wüstung des Wohnplatzes auf dem südlichen Erweiterungsgelände des Gräfrather Parkfriedhofes.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich rührt der Name von einem dort errichteten Haus aus Stein. Steinhäuser waren bis in das 19. Jahrhundert so selten, dass zuweilen gleich der gesamte Wohnplatz nach ihnen benannt wurde.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinenhaus ist im Jahre 1715 in der Karte von Erich Philipp Ploennies noch nicht verzeichnet, aber auf dem Plan der Kloster Gräfrather und Burger Gründe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[2] Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Steinenhaus, die Preußische Uraufnahme von 1844 unbeschriftet. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist Steinenhaus nördlich von Ehren verzeichnet.[3]

1815/16 lebten vier Einwohner im Ort. 1830 gehörte Steinenhaus zu der Bürgermeisterei Gräfrath, im Ort lebten zu dieser Zeit vier Menschen.[4] 1832 war Steinenhaus Teil der Honschaft Gräfrath innerhalb der Bürgermeisterei Gräfrath.[4][5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als kleines Ackergut kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein Wohnhaus und zwei landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten drei Einwohner im Ort, davon allesamt katholischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit zwei Wohnhäusern und zehn Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland werden 1885 drei Wohnhäuser mit 13 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ort drei Wohnhäuser mit 26 Einwohnern,[8] 1905 wird der Ort nicht mehr aufgeführt.[9]

Ende des 19. Jahrhunderts wurde am Ort eine Grube angelegt.

Das Hofgut wurde vermutlich um die Wende zum 20. Jahrhundert niedergelegt, da es im Gemeindelexikon von 1905 bereits nicht mehr gelistet wird und der Ort auf den Messtischblättern der Topografischen Karte 1:25.000 Elberfeld ab der Ausgabe 1907 nicht mehr eingezeichnet ist. Auf dem Gelände befinden sich heute Freiflächen.[10]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lutz Peters: Gräfrath – Spaziergänge in die Geschichte. In: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Solingen e. V. (Hrsg.), Eigenverlag, Solingen 2012, ISBN 978-3-925626-40-1, S. 46
  2. Plan der Kloster Gräfrather und Burger Gründe nebst Anzeige, wie u. wo solche den Gründen der Kirchspiele Wald, Sonnborn und Haan nebenliegend sind. Ort Gräfrath und Umgebung. Vermessen von Joh. Wilh. Wülfing, geometra juratus [2. Hälfte 18. Jh.]; 180.01.00 RW Karten Nr. 1010; Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf. 1836
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Amtliche Stadtpläne Solingen 1980, 1995