Stempel (Adelsgeschlecht)
Stempel auch Stempell ist der Name eines preußischen und kurländischen Adelsgeschlechts. Zweige der Familie bestehen gegenwärtig fort.
Geschichte
Die Stempel gehören dem westfälischen Uradel des Fürstentums Osnabrück an und erschienen urkundlich zuerst mit Thidericus Stempel et filius ejus Johannes im Jahre 1203.[1] Die durchgängige gesicherte Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Otto von Stempel, urkundlich genannt 1620 und 1634, Herr auf Groß- und Klein-Elsken. Mit dem Deutschen Orden gelangte die Familie im 17. Jahrhundert ins Baltikum und nach Pommern, während es in der Stammheimat um 1670 erloschen ist.[2] Otto Stempell wurde am 20. Juli 1634 bei der Kurländischen Ritterschaft immatrikuliert. Die russische Anerkennung des Barontitels für die kurländischen Familienzweige erfolgte am 10. Juni 1853 und 28. Februar 1862 durch Ukas des dirigierenden Senates. Die preußische Genehmigung zur Führung des Baronstitels wurde nachdem zahlreiche Glieder des Geschlechts als Offizier in der preußischen Armee gedient haben und sowohl in Pommern als auch Ostpreußen umfänglicher und langjähriger Güterbesitz bestand, am 25. September 1903 erteilt.
Angehörige
- Nikolaus Christoph Ernst von Stempel (1754–1797), kurländischer Verwaltungsjurist und Landbotenmarschall[3]
- Gideon von Stempel (1791–1859), kurländischer Verwaltungsjurist, Landmarschall und Kanzler
- Karl von Stempel (1802–1869), russischer Generalmajor, hat sich im Kaukasus-Krieg hervorgetan
- Friedrich von Stempel (1829–1891), russischer Generalmajor, hat sich in der Turkestan-Kampagne hervorgetan
- Reinhold Franz Oskar von Stempel (1837–1919), russischer General der Kavallerie[4]
- Kurt von Stempel (1882–1945), preußischer Verwaltungsjurist und Landrat
Wappen
Das Stammwappen zeigt als Redendes Wappen in Silber einen roten mittelalterlichen Siegelstempel. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein offener mit dem Schildbild belegter silberner Flug.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn
- Adelslexikon, Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, 2003, S. 87–88
- Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A 5, Band 30 der Gesamtreihe, 1963, S. 385–398; 14, Band 88 der Gesamtreihe, 1986, S. 452–460; 21, Band 120 der Gesamtreihe, 1999, S. 476–486
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser A, Justus Perthes, Gotha 1911, S. 671ff (Stammreihe und ältere Genealogie), 1913–1938 (Fortsetzungen); Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1934, 1938 und 1942, S. 501ff
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 9, Leipzig 1870, S. 10
- Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Band 2, Berlin 1856, S. 482
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 4, Leipzig 1837, S. 235
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Original im Staatsarchiv in Osnabrück
- ↑ Nachrichten über die Familie Stempel im Stift Osnabrück, In: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik u. Sphragistik 1903, S. 172–173
- ↑ Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Stempel, Nikolaus Christoph Ernst v. In: BBLd – Baltisches Biographisches Lexikon digital. Göttingen 2012
- ↑ Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Stempel, Reinhold Franz Oskar Bar. v. In: BBLd – Baltisches Biographisches Lexikon digital. Göttingen 2012