Stiftung trias

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Stiftung trias — gemeinnützige Stiftung für Boden, Ökologie und Wohnen
Rechtsform selbstständige Stiftung des privaten Rechts
Bestehen seit 2002
Sitz Hattingen
Zweck Natur- und Umweltschutz, Jugend- und der Altenhilfe, internationale Gesinnung, Erziehung, Volks- und Berufsbildung, Förderung von Wissenschaft und Forschung zu den Themen der Stiftung (Gemeinschaftliches Wohnen, Boden, Ökologie), Denkmalschutz, Mildtätigkeit
Vorsitz Jörn Luft, David Matthée, Rolf Novy-Huy
Stiftungskapital ca. 30 Mio. €
Bilanzsumme ca. 40 Mio. €
Website www.stiftung-trias.de
kein Stifter angegeben

Die „Stiftung trias — gemeinnützige Stiftung für Boden, Ökologie und Wohnen“ ist eine selbstständige Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Hattingen (Nordrhein-Westfalen).[1]

Sie wurde am 2. März 2002 mit einem Stiftungskapital von 74.500 € gegründet[2] und ist im Stiftungsverzeichnis Nordrhein-Westfalen mit der Ordnungsnummer 21.13.01.02-304 registriert.[3] Das Stiftungsvermögen hatte 2021 einen Umfang von ca. 30,0 Mio. €.[4]

Organe der Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organe der Stiftung sind das Kuratorium und der Vorstand.

Das Aufsichtsgremium der Stiftung ist das aus mindestens fünf Personen bestehende Kuratorium. Der Vorstand wird aus drei bis fünf Personen gebildet.[5]

Satzung und Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung trias fördert Initiativen, die Fragestellungen des spekulationsfreien Umgangs mit Grund und Boden, ökologische Verhaltensweisen und neue Formen des Wohnens aufnehmen.

Ihre Stiftungsziele verwirklicht sie gemeinsam mit Kooperationspartnern im Rahmen der gemeinnützigen Zielsetzungen.

Die Stiftungsziele gemäß der Satzung umfassen

  • die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie insbesondere des Bodenschutzes
  • die Förderung der Jugend- und der Altenhilfe
  • die Förderung der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens,
  • die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung
  • die Förderung von Wissenschaft und Forschung zu den Themen der Stiftung (Gemeinschaftliches Wohnen, Boden, Ökologie)[1]
  • Denkmalschutz
  • Mildtätigkeit

Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung fördert Projekte und Vorhaben im Sinne ihrer Satzung in erster Linie durch finanzielle Zuwendungen oder die Überlassung von Nutzungsrechten z. B. in Form von Erbbaurecht.[6]

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Förderung der gemeinschaftlichen Nutzung und Entwicklung von Gebäuden und Grundstücken.[7] Bevorzugt wird das Vermögen der Stiftung zum Erwerb von Grundstücken verwendet, die gemeinschaftlichen, zukunftsgerichteten Wohn- und Cohousing-Projekten und anderen gemeinnützigen Initiativen zur Verfügung gestellt und dem Immobilienmarkt entzogen werden.[8] Ein ganz ähnliches Modell verfolgen das Freiburger Mietshäuser Syndikat und die Schweizer Stiftung Edith Maryon.

Der Ertrag der Stiftung wird wieder zur Unterstützung von bestehenden und zu Gründung von neuen Projekten eingesetzt. Zustiftungen zum Grundstockvermögen sind möglich. Bei größeren Beträgen können über die Bildung von Sondervermögen auch spezielle Ziele dafür vermerkt werden.

Die Stiftung trias verwaltet und finanziert die Angebote Wohnprojekte-Portal.de[9] als zentrale Informationsstelle für gemeinschaftliches Wohnen.

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung hat seit ihrer Gründung über ca. 50 Projekte in Deutschland unterstützt, u. a.

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit weiteren Stiftungen beteiligt sich die Stiftung am Fonds "Auf Augenhöhe", welcher das ehrenamtliche Engagement von Bürgerstiftungen für Geflüchtete unterstützt.[16]

Die Stiftung ist Mitglied im Netzwerk Wandelstiften.[17]

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Kommunen innovativ“ beteiligt sich die Stiftung trias, gemeinsam mit u. a. der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte, als Projektpartner am Forschungsprojekt „Bürgerfonds - Entwicklung eines bürgerschaftlich getragenen Entscheidungs- und Finanzierungsmodells für Innenentwicklung und Stadtumbau in schrumpfenden kleinen und mittleren Städten“ (Projektlaufzeit 1. Oktober 2016 – 30. September 2019) des BMBF.[18][19][20]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung trias gibt Broschüren rund um die Themen der Stiftung heraus[21].

Der Schwerpunkt liegt im Bereich gemeinschaftliches Wohnen:

  • Stiftung trias (Hrsg.): Das Erbbaurecht ein anderer Umgang mit Grund und Boden
  • Stiftung trias (Hrsg.): Der Verein als Rechtsform für Wohnprojekte
  • Stiftung trias (Hrsg.): Die Finanzierung zivilgesellschaftlicher Projekte - Was unerlaubtes Bankgeschäft bedeutet
  • Stiftung trias (Hrsg.): Die GbR als Rechtsform für Wohnprojekte
  • Stiftung trias (Hrsg.): Die Genossenschaft als Rechtsform für Wohnprojekt
  • Stiftung trias (Hrsg.): Die KG als Rechtsform für Wohnprojekte
  • Stiftung trias (Hrsg.), id22: experimentcity europe - a new platform for co-housing: cooperative, collaborative, collective and sustainable housing cultures
  • Stiftung trias (Hrsg.): Finanzierung von Wohnprojekten
  • Stiftung trias, Stiftung Edith Maryon (Hrsg.): Grundzüge eines modernen Bodenrechts - Theorie und Praxis für einen anderen Umgang mit Grund und Boden
  • Stiftung trias (Hrsg.): Rechtsformen für Wohnprojekten
  • Stiftung trias (Hrsg.): Testament und Erbschaft
  • Stiftung trias, Schader-Stiftung (Hrsg.): Gemeinschaftlich Wohnen. Raus aus der Nische – rein in den Markt! Darmstadt 2008, ISBN 978-3-932736-23-0.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • id22: Institute for Creative Sustainability (Hrsg.): Social-Ecological Cooperative Housing. Community-based, Transformative Building and Living. Jovis Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-868598353. Online verfügbar (Open Access)
  • Daniela Patti und Levente Polyak (Hrsg.): Funding the Cooperative City. Community Finance and the Economy of Civic Spaces. Cooperative City Books, Wien 2017, ISBN 978-3-950440904. Online verfügbar (CC BY-NC-ND 4.0)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Stiftung trias: Satzung. 8. Mai 2010, archiviert vom Original am 23. Januar 2014; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  2. Novy-Huy, R.: Die Stiftung trias - Vortrag in Bergisch-Gladbach. 18. April 2015, abgerufen am 17. Oktober 2016.
  3. Stiftungsverzeichnis für das Land NRW - Stiftungsdetails: Stiftung trias. Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 17. Oktober 2016.
  4. Stiftung trias: Tätigkeitsbericht 2015. Archiviert vom Original am 26. September 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  5. Stiftung trias: Vorstand. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Oktober 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stiftung-trias.de
  6. Rolf Novy-Huy: Nutzung für 99 Jahre - WOHNUNGSPOLITIK, Das Erbbaurecht ist ein altes Instrument zur Förderung sozialer Zwecke durch die öffentliche Hand. Heute wird es kaum noch genutzt – völlig zu Unrecht, taz.de, 23,10,2010
  7. Lars Klaaßen: Wohnungsbau Zwischen Wunsch und Wirklichkeit - Genossenschaften schaffen günstige Wohnungen. Wegen hoher Kosten sind Neubauten für kleine Gemeinschaften aber eine große Herausforderung. Süddeutsche Zeitung, 14. Mai 2015
  8. Mitschnitt eines Gesprächs von Daniel Fuhrhopp und Rolf Novy-Huy: Wahrheit beginnt zu zweit: Rolf Novy-Huy, Verbietet-das-Bauen.de
  9. wohnprojekte-portal.de - Impressum. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wohnprojekte-portal.de
  10. Stiftung trias: Tätigkeitsbericht 2006. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2017; abgerufen am 4. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftung-trias.de
  11. Endspurt für „Ent-Spurt“: Generationsübergreifendes Wohnprojekt auf Bauernhof. kreiszeitung.de, 4. Dezember 2012, abgerufen am 4. Januar 2017.
  12. Karen Noetzel: Ein Haus der Parität für Schöneberg: Investor schenkt Bürgerstiftung Trias ein Grundstück. Berliner Woche, 22. August 2015, abgerufen am 4. Januar 2017.
  13. Anna Sprockhoff: Anders wohnen ist im Trend. landeszeitung.de, 27. November 2016, abgerufen am 4. Januar 2017.
  14. Website der "Mittendrin Leben eG"
  15. Ein Ballsaal für alle - Wohnen in der Genossenschaft. Dresdner Neueste Nachrichten, 8. September 2016, abgerufen am 9. Dezember 2016.
  16. 500.000 Euro für Integration Geflüchteter Software AG - Stiftung und weitere Partner unterstützen mit Fonds "Auf Augenhöhe" Bürgerstiftungen bei der Flüchtlingsarbeit. In: Presseportal. 21. Juli 2016, archiviert vom Original am 9. Januar 2018;.
  17. Stiftungen. netzwerkwandelstiften.de, abgerufen am 4. Januar 2017.
  18. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Kommunen innovativ - Neue Forschungsprojekte für Regionen im Wandel. Berlin November 2016, S. 3–4.
  19. Webseite der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ des Projektträgers Jülich (PtJ)
  20. Website des Forschungsprojekts "Bürgerfonds"
  21. Stiftung trias: Broschüren. Abgerufen am 17. Oktober 2016.