Straßenbahn Athen

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Straßenbahn Athen
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Basisinformationen
Staat Griechenland
Stadt Athen
Eröffnung Juli 2004
Betreiber Tram SA
Infrastruktur
Streckenlänge 27 km
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem 750 V DC Oberleitung
Haltestellen 48
Betrieb
Linien 3
Takt in der HVZ 7,5 - 10 min
Fahrzeuge 35 AnsaldoBreda Sirio
Höchst­geschwindigkeit 70 km/h
Statistik
Fahrgäste 65 000 pro Tag[1]
Mitarbeiter 345
Netzplan
Netzplan
Plan der Straßenbahn Athen (Stand 2007)

Die normalspurige Straßenbahn Athen (Vorlage:ELSneu), die auch die benachbarte Stadt Paleo Faliro bedient, wird von der Tram SA betrieben und ist eine Tochtergesellschaft der Attiko Metro, die die Linien 2 und 3 der Metro Athen betreibt. Im Juli 2004 wurde der reguläre Straßenbahnbetrieb auf drei Linien begonnen. Die Straßenbahn ergänzt den älteren Oberleitungsbus Athen/Piräus.

Vorläufer

Wagen der alten Straßenbahn, heute im Eisenbahnmuseum (Athen)

Ab 1882 existierte in Athen eine Pferdebahn, die ab 1908 von der elektrischen Straßenbahn abgelöst wurde. Seine größte Ausdehnung erreichte das Straßenbahnnetz von Athen 1936 mit der Inbetriebnahme der Küstenstraßenbahn nach Perama. Nach dem II. Weltkrieg wurde das Netz etappenweise bis 1960 stillgelegt. Lediglich die Strecke nach Perama, die einen anderen Betreiber hatte (die Elektrobahngesellschaft ISAP), wurde noch bis 1977 betrieben.

Die Einrichtungen wurden von der Elektrobahn ISAP (heute Metro-Linie 1) übernommen, die auch einige Arbeitswagen auf ihrem Netz noch einsetzte. Das Personal wurde auch von dieser übernommen, sofern es nicht in Frührente ging. Einige historische Fahrzeuge wurden vom Museum der OSE übernommen, die zwei Wagen restaurierte (ein weiterer Wagen wurde der neu gegründeten Straßenbahn-Gesellschaft später wieder zurückgegeben und wird an einer Station ausgestellt).

Athen litt Ende der 1980er-Jahre unter einer akuten Verkehrsbelastung, die sich in häufigem Smog und später Fahrverboten äußerte. Es gab heftige Debatten, ob man die U-Bahn ausbauen (damals nur eine Linie) oder die Straßenbahn wieder einführen sollte. Am Ende wurde eine kombinierte Lösung mit zwei separaten Netzen realisiert, die unter einem Dach betrieben werden.

Streckennetz

Haltestelle Syntagma-Platz

Das System weist ein T-förmiges Netz auf. Aktuell (2016) gibt es drei Linien, wobei jeweils eine Linie zwischen zwei der drei Endhaltestellen des Netzes pendelt. Nördliches Ende von zwei dieser Linien ist der zentrale Syntagma-Platz. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn. Weitere sind bei der Haltestelle Syngrou-Fix und SEF (Stadio Irinis kai Philias), letztere zur Metrostation Faliro. SEF ist auch der bisherige zweite Endpunkt des Tramnetzes im Südwesten. Die dritte Endhaltestelle Asklipio Voulas liegt im Küstenvorort Voula, im Südosten des Ballungsraums Athen.

Zukunft

Phasen 1 und 2

Tram SA plante, das Streckennetz bis 2010 nach Piräus zu erweitern (Phase 1). Zwei weitere Linien durch die Innenstadt von Piräus sollten bis 2013 folgen (Phase 2). Dadurch sollen der Hafen und die notorisch überlastete Innenstadt von Piräus erschlossen werden. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt (2012) ist jedoch die Phase 1 nicht realisiert.

Phasen 3 und 4

Es gab weitere Projekte, die sich in der Planung und in der Prüfung befanden. So sollte in Phase 3 das Streckennetz vom Hafen Piräus aus nach Norden zum Ortsteil Kaminia und nach Westen zur Nachbargemeinde Keratsini mit den Athener Industriehäfen erweitert werden. In Phase 4 sollte von dort aus wieder die alte Küstenbahn nach Perama rollen.

Fahrzeuge

Historischer und moderner Straßenbahnwagen, Station Kasamouli

Es werden 35 Straßenbahnwagen des Typs Sirio der Firma AnsaldoBreda eingesetzt, die vom italienischen Designer Pininfarina gestaltet wurden. Das Depot befindet sich auf dem Gelände des früheren Flughafens Hellenikon. Ein historischer, ebenfalls aus italienischer Produktion stammender Straßenbahnwagen des ehemaligen Athener Straßenbahnbetriebes wurde restauriert und an der Straßenbahnhaltestelle Kasomouli als Erinnerungsstück aufgestellt. Ein weiteres historisches Straßenbahnfahrzeug befindet sich im Athener Eisenbahnmuseum.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tram SA: The tram in numbers