Stutenmilch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. April 2016 um 17:04 Uhr durch Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge) (form). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eine Stute wird gemolken – Suusamyr, Kirgisistan

Stutenmilch ist die Milch von weiblichen Pferden. Sie dient den Fohlen in den ersten Lebensmonaten als natürliche Nahrung, wird aber auch gelegentlich als Nahrungsmittel für den Menschen angeboten.[1]

Stutenmilch weist aufgrund der antibakteriellen und entzündungshemmenden Bestandteile, der Euterbeschaffenheit sowie der Melkhäufigkeit der Stuten deutlich weniger Keime auf als Kuhmilch. Außerdem enthält sie weniger allergieauslösende Stoffe. In der Zusammensetzung ist sie der menschlichen Milch deutlich ähnlicher als Kuhmilch.[2]

Sie enthält etwa 1 % Fett, 6 % Milchzucker (Laktose), 2 % Eiweiß (davon 55 % Casein), 0,3 % Mengen- und Spurenelemente sowie Vitamine und Enzyme. Ihre diätetische Wirkung beruht auf spezifischen Inhaltsstoffen, wie Immunglobuline (ca. 10 % des Molkenproteins, darunter sIgA, sIgM), Laktoferrin und Lysozym (antibakteriell, antiviral), Amylase, Katalase, Lipase, Peroxydase, Phosphatase, Malat- und Lactat-Dehydrogenase, Lacto-Transferrin, Acetylcholin, beta-Laktose (ca. 5,5 %, dient der Darmflora, besonders Bifidobakterien als Nährsubstrat), Linolensäure (omega-3-Fettsäure, 15 bis > 25 % im Milchfett), Vitamin C (ca. 13 mg/100 ml, wirkt antioxidativ), Taurin (ca. 2,5 mg/100 ml).

Stutenmilch wird bei Heilbehandlungen und zur Herstellung von Kumys verwendet. Stutenmilch wird auch als Inhaltsstoff in Kosmetika eingesetzt.

Seit dem 13. Dezember 2014 gelten neue Regeln zur Kennzeichnung für „Stoffe sowie daraus hergestellte Erzeugnisse, die in Anhang II der Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) (Verordnung (EU) Nr. 1169/2011) aufgelistet sind“, zu denen auch Laktose zählt.[3] Da Stutenmilch von Natur aus einen hohen Gehalt an Laktose (ein Zweifachzucker der aus Glukose und Galaktose besteht) aufweist, ist diese Milch für Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit und auch für die allerdings sehr wenigen Menschen mit Galaktose-Unverträglichkeit nicht geeignet. Im Kumys ist je nach Vergärungsgrad der Laktosegehalt geringer, da die Laktose zu Alkohol und Kohlendioxid fermentiert wird. Menschen mit Galaktose-Unverträglichkeit sollten Kumys aus Sicherheitsgründen nicht einnehmen, weil auch Reste von Galaktose im Kumys zu Komplikationen führen können.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.haflinger-in-meura.de/rund_um_die_stutenmilch/index.php
  2. Zusammensetzung der Stutenmilch im Vergleich zur Kuhmilch und menschlicher Muttermilch
  3. https://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?nid=jnachr-JUNA141203215&cmsuri=%2Fjuris%2Fde%2Fnachrichten%2Fzeigenachricht.jsp

Weblinks

Commons: Stutenmilch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien