Svear

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Gebiete der Svear (gelb) und Gauten (blau) im 12. Jahrhundert

Die Svear waren ein nordgermanischer Stamm in Schweden. Sie bewohnten Schweden in der Region des Mälartales, welches sich auf die historischen Provinzen Uppland, Västmanland und Södermanland im zentralen Landesteil Svealand verteilt und Gästrikland im nördlichen Landesteil Norrland. Ihre Geschichte reicht von der späten Eisenzeit über die Vendel- bis hinein in die Wikingerzeit. Im Mittelalter wurden sie für das Königreich Schweden namengebend. Im „Kristofers landslag“ unter Christoph III. findet man im Jahr 1442 erstmals den Begriff „Swerikes Rike“ (das Reich der Svear).

Svitjod

Da der Name der Svear von verschiedenen Autoren unterschiedlich verwendet wurde, bestehen bezüglich der räumlichen und zeitlichen Zuordnung einige Unsicherheiten. In altnordischen Aufzeichnungen sprach man von Svitjod (Svíþjóð), eine Bezeichnung, die in Island noch heute für Schweden verwendet wird. Der Ursprung des Wortes Svitjod und seine Beziehung zum „Det stora Svitjod“ (das große Svitjod), einem ehemaligen Teil Russlands, ist unbekannt. Wahrscheinlich ist jedoch, dass es sich dabei um das Gebiet der Svear im Raume des Gamla Uppsala bzw. um das Gebiet am Mälaren handelte. In den ersten historischen Schriften zu Schweden findet sich eine stark abweichende Schreibweise von Svitjod, das nur von Snorre Sturlasson in der Edda auf diese Weise geschrieben wird. Im Epos Beowulf wird dieser Teil Schwedens als „Swēoðēod“ bezeichnet und auf schwedischen Runensteinen kann man mit mehreren lokalen Abwandlungen „Sviþjúðu“ lesen.

Aus Tacitus' Germania aus dem Jahre 98 n. Chr. erfahren wir, dass die Suionen auf einer Insel (Skandinavien) im Ozean siedelten. Ob diese Suinonen allerdings mit den Svear verwandt oder gar identisch waren, ist umstritten. Weiter erwähnt Tacitus, dass diese Suionen ein seefahrendes Volk waren. Jordanes erwähnte um 550 in den Getica, dass die Suehans (was die gotische Form von Suiones sein kann) auf Scandza wie die Thüringer außerordentlich gute Pferde besaßen.

Im Beowulf wird von immer wiederkehrenden Fehden zwischen den geatas und den Svearn erzählt; auch soll es den Svearn im 6./7. Jahrhundert gelungen sein, die Gauten zu unterwerfen und Schweden in einem Reich zu vereinen, das von dem Königsgeschlecht der Ynglinge mit Zentrum in Alt-Uppsala geführt wurde. Diese Überlieferungen werden von der Geschichtswissenschaft aber kritisch gesehen, da die schwedische Reichsbildung sehr viel langwieriger und komplizierter war als in diesem Gründungsmythos dargestellt und ein einheitliches Reich nicht vor dem 12. Jahrhundert existierte.

Im Kristofers landslag von 1442 von Christoph III. findet man erstmals den Begriff „Swerikes Rike“ (das Reich der Svear), das sich zu „Swerghe“ und „Swirghe“ verwandelte und letztendlich zu Sverige wurde.

Siehe auch

Literatur