Szydłowiec Śląski
Szydłowiec Śląski | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Oppeln | |
Gmina: | Niemodlin | |
Geographische Lage: | 50° 40′ N, 17° 36′ O | |
Einwohner: | 121 | |
Postleitzahl: | 49-100 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Lewin Brzeski–Niemodlin | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Szydłowiec Śląski (deutsch: Schedlau) ist ein Dorf in der polnischen Stadt- und Landgemeinde Niemodlin (Falkenberg O.S.) im Powiat Opolski der Woiwodschaft Opole.
Geografie
Das oberschlesische Dorf Szydłowiec Śląski liegt etwa drei Kilometer nördlich von Niemodlin und 20 km westlich von Oppeln an der Steinau. Der Ort gehört der Woiwodschaft Oppeln an, in deren Westteil er gelegen ist. Szydłowiec Śląski ist an die Autobahn A4 angebunden – die nächste Anschlussstelle ist neun Kilometer entfernt.
Geschichte
Ellgoth soll der Ort vor 1241 und dem Einfall der Goldenen Horde geheißen haben. Nach einer Legende wurden bei der Wiederbesiedlung des zerstörten Ortes viele Schädel gefunden, weshalb der Ort fortan Schedlau genannt wurde.[1][2] Seit 1379 ist Schedlau als Dorf mit Kirche nachgewiesen. 1318 wurde das Dorf als Schidalowicz,[2] 1447 als Elgot Dipoldi[3] und 1551 als Schedlau urkundlich erwähnt.[2]
Schedlau war damals böhmisch, fiel 1526 an Habsburg und 1742 an Preußen.
Im Jahre 1533 kam Schedlau in den Besitz des Niklas Pückler von Groditz, mit dessen Familie von Pückler die Geschichte des Ortes in den folgenden 400 Jahren, bis 1945, eng verknüpft sein sollte. So wurde 1570 in Schedlau das Schloss der Adelsfamilie errichtet, das in der Folgezeit mehrfach umgebaut wurde. Die Pücklers waren es auch, die die Reformation im Ort einführten und 1616 stifteten Hans von Pückler und seine Frau Helena von Sedlnitzky (Sedelnitzki) die steinerne Salvatorkirche anstelle der alten Holzkirche. Infolge des Kaiserlichen Restitutionsediktes von 1629 musste die Kirche wieder an die Katholiken zurückgegeben werden, obwohl die Bevölkerung größtenteils evangelisch blieb. So waren 1830 von den 389 Einwohnern 55 katholisch.[4] Die Kirche in Schedlau ist bis heute Filiale von Falkenberg, die Evangelischen waren dorthin eingepfarrt.
Zerstörungen brachte der Dreißigjährige Krieg, so dass das Schloss 1650 wiederaufgebaut wurde. Seine endgültige, neugotische Gestalt erhielt es 1854 unter Erdmann III. von Pückler.[5]
1761 wurde eine evangelische Schule gegründet.[1] 1888 erhielt Schedlau mit einer Eisenbahn-Nebenlinie über Falkenberg Anschluss an Oppeln. An der Bedeutung Schedlaus als kleiner Landgemeinde im Landkreis Falkenberg O.S. änderte dies jedoch nichts.
Mit Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte die Rote Armee am 7. Februar 1945 Schedlau, das jedoch erst am 17. März erobert wurde, nachdem das Dorf fünf Wochen lang umkämpft gewesen und die Front nördlich des Dorfes verlaufen war. Infolge der Kampfhandlungen wurde eine Kapelle neben der Dorfkirche zerstört und brannte das Schloss aus, das später abgerissen wurde.[2] Schedlau wurde polnischer Verwaltung unterstellt, die den Ort in Szydłowiec umbenannte und die verbliebene deutsche Bevölkerung bis 1946 vertrieb. Der Zusatz Śląski (Schlesisch) hat sich mit der Zeit zur Unterscheidung von anderen Orten dieses Namens durchgesetzt. Der Ort ist nach dem Zweiten Weltkrieg in totale Bedeutungslosigkeit versunken: So zählt er heute nur noch etwas über 100 Einwohner, der Bahnverkehr wurde eingestellt, das Bahnhofsgebäude abgerissen.
Einwohnerentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche von 1616/17. Siehe Dorfkirche Szydłowiec Śląski.
Ferner befindet sich in der Nähe des Ortes eine 570 Jahre alte Stieleiche, die Pückler-Eiche. Sie ist mit einer Höhe von 25 Metern und einem Stammumfang von 8,65 m eine der größten im Oppelner Land.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
- ↑ a b c d Vgl. niemodlin.org abger. am 19. Nov. 2009
- ↑ Vgl. Felix Triest:Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
- ↑ Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1830
- ↑ Josef von Golitschek: Schlesien – Land der Schlösser. 286 Schlösser in 408 Meisterfotos. Bd 2. Moschen bis Zyrowa. Orbis, München 1988, S. 144
- ↑ 1830: [1] – 1844: [2] – 1855, 1861: [3] - 1910: [4] – 1933, 1939: [5]
- ↑ Vgl. http://www.wrotaopolszczyzny.pl/pl/turystyka/obiekty+przyrodnicze/park+narodowy/powiat+opolski/default.htm