Tombstone Blues

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Tombstone Blues
Bob Dylan
Veröffentlichung Juli 1965
Länge 5:56
Autor(en) Bob Dylan
Label Columbia Records
Album Highway 61 Revisited

Tombstone Blues ist ein Blues-Rock-Song des US-amerikanischen Musikers Bob Dylan, der erstmals 1965 auf seinem Album Highway 61 Revisited erschien.

Entstehung

Der Song wurde von Dylan mit seinen Begleitmusikern am 29. Juli 1965 bei Columbia Records unter der Produktion von Bob Johnston aufgenommen. Zeitlich fiel er in Dylans Abnabelung von der Folk-Protest-Szene, die ihn für sich beanspruchte. Dylan hatte auf seinem vorangegangenen Album klargestellt, dass er von dieser Periode frei sein wollte – musikalisch mit der Hinwendung zur Rockmusik und textlich durch zunehmende surrealistische Elemente in seinen Texten. Tombstone Blues gehört zu den surrealistischsten Werken des Singer-Songwriters.

Inhalt

Der Text wurde vielfältig interpretiert. Neben der Annahme, es handle sich um eine beißende Gesellschaftskritik, ist das Lied auch als Selbstporträt verstanden worden. Dylan nutzt eine große Anzahl an historischen und fiktiven Figuren. Es finden in dem Stück Erwähnung: Paul Reveres Pferd, Belle Starr, Jack the Ripper, Jezebel, die Nonne, Johannes der Täufer, Gypsy Davey, Galileo Galilei, Cecil B. DeMille und auch Ma Rainey und Ludwig van Beethoven, die Dylan sogar in ein gemeinsames Bett wirft (“Where Ma Rainey and Beethoven once unrapped their bedroll”).

Hinzu kommen einige fiktive Gestalten wie die “hysterical bride”. An ihr schildert Dylan den Gewissenskonflikt der sexuellen Revolution der 1960er-Jahre, die zwischen der lustvollen Erfüllung ihrer Sexualität (“Screaming, she moans ‘I’ve just been made’”) und dem Image, ein gutes Mädchen zu sein steckt. So gibt ihr der von ihr gerufene Doktor den Rat: “My advice is to not let the boys in”.

Johannes der Täufer spricht mit dem “Commander-in-Chief” über Unehrlichkeit, Jammerei und Feigheit. Er wird entgegen seiner biblischen Präsenz als harter Kerl dargestellt: “Well, John the Baptist after torturing a thief”.

Auch nimmt Dylan womöglich auf den Vietnamkrieg Bezug. Der “King of the Philistines” will seine Soldaten retten, indem er Kieferknochen auf ihre Gräber legt, ihren Gräbern schmeichelt und Rattenfänger im Gefängnis wird, Sklaven mästet und sie dann alle „raus in den Dschungel schickt“.

Weblinks