Trietazin

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Strukturformel
Strukturformel von Trietazin
Allgemeines
Name Trietazin
Andere Namen
  • 2-Chlor-4-(ethylamino)-6-(dimethylamino)-1,3,5-triazin
  • 6-Chlor-N,N,N’-triethyl-1,3,5-triazin-2,4-diamin
Summenformel C9H16ClN5
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1912-26-1
PubChem 15951
Wikidata Q1940146
Eigenschaften
Molare Masse 229,71 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,22 g·cm−3 (Schüttdichte)[3]

Schmelzpunkt

100–101 °C[1]

Dampfdruck

8,97 mPa (25 °C)[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​400
P: 273​‐​301+312​‐​330​‐​391[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trietazin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Triazine.

Eigenschaften

Trietazin ist ein brennbarer, schwer entzündbarer, farbloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung.[1] Der Abbau der Verbindung im Boden (und bei Einwirkung starker Basen und Säuren[4]) erfolgt unter Chlor-Abspaltung zur Hydroxy-Verbindung, Desalkylierung der Seitenketten und Ringspaltung.[2]

Verwendung

Trietazin ist ein von Geigy Ende der 1950er Jahre entdecktes und durch Fisons (jetzt Bayer CropScience) eingeführtes selektives Vorauflauf-Herbizid. Es wird über Wurzeln und Blätter der behandelten Pflanzen aufgenommen und greift in die Photosynthese der Pflanzen ein, indem sie im Photosystem II den Elektronentransport hemmt (Hemmung der Hill-Reaktion). Trietazin wird zur Unkrautbekämpfung meist in Kombination mit anderen Wirkstoffen, zum Beispiel Linuron vor allem im Kartoffelanbau eingesetzt. In Japan wird es bei Chrysanthemen eingesetzt.[5][2]

Trietazin war von 1975 bis 1986 in Deutschland zugelassen.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 1912-26-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c Eintrag zu '. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  3. a b c Eintrag zu Trietazin in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire
  4. Kalyani Paranjape, Vasant Gowariker, V. N Krishnamurthy, Sugha Gowariker: The Pesticide Encyclopedia. CABI, 2014, ISBN 978-1-78064-014-3, S. 490 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Janis McFarland, Orvin Burnside: The Triazine Herbicides. Elsevier, 2011, ISBN 978-0-08-055963-6, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Peter Brandt: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009 Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer-Verlag, 2010, ISBN 978-3-0348-0029-7, S. 27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).