Typ 50/15

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FSG Typ 50/15
Wera Jacob 1974 im Kieler Scheerhafen
Wera Jacob 1974 im Kieler Scheerhafen
Schiffsdaten
Schiffsart Massengutfrachter
Bauwerft Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft
Bauzeitraum 1973 bis 1977
Gebaute Einheiten 11
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 215,40 m (Lüa)
205 m (Lpp)
Breite 28,00 m
Seitenhöhe 17,30 m
Tiefgang (max.) 12,50 m
 
Besatzung 42
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN 12V52/55 Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 8.826 kW (12000 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15,0 kn (28 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 50.000 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Daten
Alle Daten

Meistersinger

Der Typ 50/15 war ein in den Jahren 1973 bis 1977 gebauter Massengutfrachter der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schiffstyp war ein Offener Massengutfrachter in Doppelhüllenbauweise mit neun Laderäumen, ganz achtern angeordneten Aufbauten und Maschinenraum. Die Werft konstruierte den moderneren Schiffsentwurf zu Beginn der 1970er Jahre. Die Baureihe bestand aus zwei Varianten mit unterschiedlichem Laderaumzuschnitt. Die Bauausführung ohne Kräne besaß fünf kurze und zwei lange Laderäume mit neun Luken und kleineren Lukenöffnungen, die von Navire-Schiebelukendeckel des Typs "Lift and roll" verschlossen wurden. Sie war vorwiegend für den Einsatz in der herkömmlichen Erz- und Massengutfahrt vorgesehen, konnte aber auch in der Containerfahrt eingesetzt werden. Die zweite Variante mit Kränen verfügte über größere Laderäume mit deutlich größeren Lukenöffnungen und hydraulischen Kvaerner-Faltlukendeckeln, die die Schiffe über die Schüttgutfahrt hinaus besonders für den Transport von Massenstückgütern wie Paketholz, Röhren, Papier oder Zellulose geeignet machte. Die größtenteils kastenförmigen Laderäume waren aufgrund der Doppelhülle mit glatten Innenwänden und geringem Unterstau ausgeführt, der Laderauminhalt betrug 66.000 m³. Die vier Schiffe für Cosima waren nicht mit Ladegeschirr ausgerüstet, drei der vier Toepfer-Schiffe und der Rest der Baureihe erhielt jeweils sechs elektrohydraulische 20-Tonnen-Schiffsdrehkränen von Liebherr. In späteren Jahren wurden bei einigen Einheiten einige der Kräne wieder entfernt, die ursprünglich bekrante Warschau wiederum wurde zum Selbstentlader umgebaut.

Der Antrieb der reinen Massengutschiffe bestand aus einem vom Bremer Vulkan zugelieferten Zwölfzylinder-Viertakt-V-Dieselmotor des Typs MAN 12V 52/55 mit einer Leistung von 12.000 PS, beziehungsweise einem Vierzehnzylinder-Viertakt-V-Dieselmotor des Typs MAN 14V52/55 mit einer Leistung von 12.600 PS, die jeweils auf einen Escher-Wyss-Verstellpropeller wirkten. Die Holzprodukte-Transporter verfügten über einen Sechzehnzylinder-Viertakt-V-Dieselmotor des Typs MAN 16V 52/55A mit einer Leistung von 14.400 PS.

Am 29. November 1973 lieferte die Werft das Typschiff Meistersinger an seine Auftraggeber, die Cosima Reederei aus München, ab. In den folgenden Jahren entstanden zehn weitere Neubauten des Typs mit rund 50.000 Tonnen Tragfähigkeit.

Die Tom Jacob brachte Mitte der 1970er Jahre ein Boot mit 370 Flüchtlingen im Schlepp nach Thailand.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Massengutschiffe des Typs 50/15
Name Stapellauf/
Ablieferung
Baunummer
IMO-Nummer
Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
Meistersinger 1973/
29. November 1973
636
7328657
Ernst Willner GmbH, Cosima Reederei KG MS "Meistersinger", München/Hamburg 1989 Ljuta, 1991 BL Helene, 1994 Pacific Envoy, am 1. November 1997 zum Abbruch in Alang eingetroffen[1][2]
Tannhäuser 19. Dezember 1973
11. April 1974
638
7349936
E. Willner GmbH, Cosima Reederei KG M.S. „Tannhäuser“, Unterföhring
Cosima–Poseidon Schiffahrt GmbH, Hamburg
1975 Parnassos, 1979 Tannhäuser, 1983 Parnassos, 1989 Bos Trader, 1991 Eve Trader, 1993 Svea Trader, 1996 Friendly Sea, am 31. Dezember 1998 zum Abbruch in China eingetroffen[3]
Tom Jacob -/
4. Oktober 1974
643
7349948
Ernst Jacob, Flensburg 1983 Fjord Trader, 1991 Katya V, im Register gelöscht
Wera Jacob 5. Oktober 1974/
1974
644
7361805
Ernst Jacob, Flensburg 1982 Fjord Wind, 1991 Joanna V., ab 25. Juni 1997 in Aliaga verschrottet
Hans Sachs 20. Februar 1975
16. Mai 1975
639
7361790
Christian Ahrenkiel, Hamburg
Cosima Reederei, München
1989 Hanse, 1990 Risan, 1991 Bos Odessa, 1994 Vanessa, 1998 Ya Mawlaya, 1998 Nitson I am 5. November 1998 zur Verschrottung in Alang eingetroffen[4][5]
Adriano -/
1975
640
7361788
Cosima Reederei, München 1993 Boreas, 1997 verschrottet
Wien -/
31. Januar 1976
641
7401370
Alfred C. Toepfer, Hamburg 1982 Hapag Lloyd Wien, 1983 Wien, 1991 Alexia V, 1996 Paulette, im Register gelöscht
Warschau -/
1976
642
7407013
Alfred C. Toepfer, Hamburg 1988 Seaguardian, 2001 Warsaw, Abbruch ab 16. Juni 2009
Emma Johanna -/
1976
645
7407001
Alfred C. Toepfer, Hamburg 1987 Seaexplorer, 1989 Joann M., 1994 Toscana, 1996 Budi Huda, am 17. Dezember 2000 zum Abbruch in Chittagong eingetroffen
Thamesfield -/
1977
646
7421978
Hunting & Son, Newcastle 1985 Aigianis, 1989 Carrylog, 1989 Rana M., 1995 Guang Yuan, am 27. November 2012 im Register gelöscht
Dresden -/
Juni 1977
647
7505360
Alfred C. Toepfer, Hamburg 1987 Searider, am 17. November 2001 zum Abbruch in Alang eingetroffen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Open Bulkcarrier Typ 50/15. In: „Hansa“ STG/73. November 1973, S. 1922/23.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Meistersinger bei ship-db (PDF; 174 kB)
  2. Die Meistersinger bei Seefunknetz
  3. Die Tannhäuser bei ship-db (PDF; 176 kB)
  4. Die Hans Sachs bei ship-db (PDF; 851 kB)
  5. Die Hans Sachs bei Seefunknetz