Uffeln (Vlotho)

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Uffeln
Stadt Vlotho
Koordinaten: 52° 10′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 52° 10′ 29″ N, 8° 52′ 12″ O
Höhe: 53 (45–170) m
Fläche: 11,19 km²
Einwohner: 3593 (30. Jun. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 321 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32602
Vorwahl: 05733
KarteExterUffelnValdorfVlotho
Karte
Lage von Uffeln in Vlotho

Uffeln ist ein Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Vlotho im Kreis Herford in Nordrhein-Westfalen mit 3910 Einwohnern (Stand 30. Juni 2013) [1] und liegt östlich der Weser. Er ist der einzige Ortsteil Vlothos, und damit auch als Ort im Kreisgebiet, der nicht zum Ravensberger Land gehört.

Geschichte

Erstmals ist Uflen 1258 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Segenstal in Vlotho erwähnt. Der Name ist aus zwei Begriffen zusammengesetzt, so steht die Silbe len für den sogenannten Lohwald. Der erste Teil Uf könnte als altsächsisches Wort für Sumpf o. ä. gedeutet werden (Hans Bahlow). Im Ravensberger Urbar von 1556 wird die Lage eines der Uffelner Urhöfe (Nr. 3) als im Brueche, also im Bruch liegend bezeichnet. [2]

Am 15. Juli 1858 wurde Uffeln durch Ausgliederung aus der Gemeinde Holtrup eine eigenständige Gemeinde.[3]

Bei Ausgrabungen im Jahr 1933 durch Friedrich Langewiesche wurden verschiedene Hügelgräber auf dem Buhn erforscht, deren Entstehen auf die Zeit des Überganges der Stein- zur Bronzezeit bzw. der Bronzezeit selbst datiert wurde. Obwohl bislang keine direkten Siedlungsspuren entdeckt wurden, können sie doch als Indiz für die Anwesenheit frühzeitlicher Menschen gelten.

Die selbstständige Gemeinde Uffeln wurde am 1. Januar 1973 in die Stadt Vlotho eingegliedert.[4] Bis dahin gehörte Uffeln zum Kreis Minden.

Kirche

Das neue Zachäus-Gemeindezentrum der Kirchengemeinde Uffeln (Vlotho) - links daneben Feuerwehrhaus mit Schlauchturm der Feuerwehr-Löschgruppe Uffeln in Vlotho

Der sich durch Uffeln von Süden nach Norden ziehende Höhenrücken wird Buhn genannt, was gleichbedeutend ist mit erhöhter Fläche (s. a. das heutige Bühne). Der von Borlefzen bis Holtrup auf diesem Buhn meist schnurgerade verlaufende Borlefzener Kirchweg erinnert an die Zeit, da Uffeln kirchlich zur Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Holtrup (heute Ortsteil von Porta Westfalica) gehörte. Seit 1972 gab es innerhalb dieser Kirchengemeinde den selbständigen Pfarrbezirk Uffeln; die heutige Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Uffeln wurde 2007 selbstständig.

Die bis Ende 2012 für Gottesdienste als Friedenskirche genutzte Friedhofskapelle von 1959 steht im Eigentum der Stadt Vlotho. Zum 31. Dezember 2012 wurde der Mietvertrag aus Kostengründen aufgekündigt. Als Übergangslösung nutzte die Kirchengemeinde Räume in Uffeln an der Mindener Straße für ihre Gottesdienste. Seit dem 20. April 2014, einem Ostersonntag, finden sie im neuen Gemeindezentrum Zachäus, zu dem das bisherige Gemeindehaus erweitert wurde, in Uffeln statt. [5]

Blick auf Uffeln vom Standort Burg Vlotho auf dem Amtshausberg

Infrastruktur

Uffeln verfügt über eine Grundschule, der 2008 die Evangelische Grundschule Exter als Dependance angeschlossen wurde. An der Möllberger Straße und am Höferweg befinden sich zwei der Vlothoer Industriegebiete. Die etwa auf Niveauhöhe der Weser rechtsseitig parallel zum Strom verlaufende Mindener Straße wird im innerörtlichen Bereich beidseitig von unterschiedlichen Dienstleistungsunternehmen gesäumt, die die Nahversorgung weitgehend sicherstellen.

Industrie und Wirtschaft

Noch bis in die Neuzeit war der Ort überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Arbeit fanden die Menschen eher in der Stadt Vlotho am gegenüberliegenden, linken, Weserufer. Im Zusammenklang mit dem Vlothoer Weserhafen und damit der Weserschifffahrt wurden in Uffeln zwei Werften betrieben. 1879 gründete Friedrich Rasche eine Werft für Binnenschiffe. 1987 musste der Gründungsbetrieb geschlossen werden, die Filiale in Lohnde am Mittellandkanal wurde noch bis 1996 betrieben. Ein zweites Unternehmen dieser Art etablierte sich 1906, die Werft Büsching & Rosemeier. Auch hier wurden Fahrzeuge für die Binnenschifffahrt gebaut wie die noch als Schauobjekt vorhandene »Klostersande« der Firma Kölln in Elmshorn. [6] Die 1972 von B & R konstruierte und in Innenausbau und Ausrüstung fertiggestellte »Moby Dick« fährt noch immer als Touristenattraktion im Ausflugsverkehr auf den Berliner Binnengewässern. Die Firma wurde 1984 geschlossen.

Freizeit

Gegenüber von Amtshausberg und Steinberg auf Vlothoer Seite befindet sich ein großes privat genutztes Freizeitgelände rechtsseitig der Weser. Dieser als Kiesteich bekannte Bereich geht zurück auf umfangreiche Förderungen von Weserkies in den 1930er Jahren. Als Material von hoher Qualität wurde er in diesem Zeitraum genutzt beim Bau der Reichsautobahn (heute BAB 2) sowie der Kasernen im nahe gelegenen Herford. Ein weiteres Freizeitgelände liegt in etwa 3 km Entfernung (Luftlinie) stromaufwärts gleichfalls am rechten Weserufer: das Freizeitgelände Borlefzen mit Campingplatz, Badesee und Bootshafen für den allgemeinen Tourismus.

Einwohner und Religion

Die Ausländerquote des Ortsteils Uffeln beträgt 4,1 Prozent. 44,0 Prozent der Einwohner sind evangelisch, 7,3 Prozent katholisch.

Quellen

  1. a b Stadt Vlotho: Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 21. Mai 2014.
  2. Franz Herberhold, Das Urbar der Grafschaft Ravensberg von 1556, Amt Vlotho, Bl. 347, Münster 1960
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 287.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 323.
  5. UNSERE KIRCHE, Evangelisches Medienhaus, Bielefeld Ausgabe Nr. 17 vom 20. April 2014
  6. http://www.klostersande.com/chronik-eines-schiffes.html

Literatur

  • Rüdiger Bremme (Hrsg.): Über 1000 Jahre Kirchspiel Holtrup-Uffeln - eine Gemeinde unterwegs, Uffeln 1991, ohne ISBN
  • Geschichtswerkstatt Exter: Spurensuche XIII - 2005 Unterwegs in Uffeln.

Weblinks

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