Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat)

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Kathedrale der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats in Krywyj Rih

Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats ist eine autonome Kirche innerhalb der Russisch-Orthodoxen Kirche in der Ukraine mit dem Zentrum in Kiew. Oberhaupt ist Metropolit Onufrij (Beresowskyj).

2015 zählten sich 20,8 % der Gläubigen in der Ukraine zu dieser Kirche. Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat) wird im Gegensatz zur Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (Kiewer Patriarchat) von den anderen orthodoxen Kirchen als kanonisch anerkannt.

Geschichte

Verklärungskathedrale in Dnipropetrowsk

988 wurde in der Kiewer Rus, vor allem in der Ukraine, die russisch-orthodoxe Kirche gebildet. 1596 trennte sich in den zu Polen-Litauen gehörenden Gebieten die griechisch-katholische Kirche ab. Seit 1795 gehörte der nördliche Teil der Ukraine zum russischen Kaiserreich und wieder zur russisch-orthodoxen Kirche.

Autonomiebestrebungen führten in den 1920er Jahren zur Abspaltung der bis heute bestehenden Ukrainischen Autonomen Orthodoxen Kirche (den so genannten "Autonomisten"). Unter der Sowjetherrschaft wurden alle Kirchen griechisch-orthodoxen Ritus auf dem Staatsgebiet der Ukrainischen SSR, darunter auch die katholisch unierte ukrainische Kirche der Russisch-Orthodoxen Kirche beziehungsweise ihrem ukrainischen Exarchat unterstellt.

Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 spaltete sich ein Teil des ukrainischen Klerus von der Moskauer Führung ab und verlegte sein Zentrum nach Kiew und nennt sich seitdem Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats.

Die beim Moskauer Patriarchen verbliebene Kirche erhielt den Status einer "autonomen Kirche". Sie ist damit weitgehend selbstständig und wird nur bei Personalentscheidungen vom Patriarchat in Moskau beraten. Sie konnte sich vor allem im russisch geprägten Osten des Landes behaupten.

Faktisch bestehen heute in der Ukraine drei größere orthodoxe Kirchen (Moskauer Patriarchat, Kiewer Patriarchat, Autonomisten), die um den Status der Nationalkirche konkurrieren. Es geht dabei auch um die kanonische Legitimität und um die Frage des rechtmäßigen Besitzes von Immobilien. Hinzu kommt der Streit mit der unierten Ukrainisch-katholischen Kirche, die dem orthodoxen Ritual folgt, aber dem Papst in Rom untersteht. Dieser Streit war auch ein Hauptgrund, weswegen sich der Patriarch von Moskau stets weigerte, Papst Johannes Paul II. zu treffen.

Organisation

Die Eparchien der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats.

Die Kirche ist in 46 Eparchien gegliedert, denen jeweils ein Erzbischof oder Bischof vorsteht.

Eparchien und Vikariate

  • Kiew und die ganze Ukraine,
    • Bilhorod
    • Boryspil
    • Borodjanka
    • Browary
    • Fastiw
    • Horodnyj
    • Irin
    • Jahotin
    • Makariw
    • Obuchiw
    • Pocejey
    • Perejaslaw-Chmelnyzkyj
    • Putywl
    • Wassylkiw
    • Wyschhorod
  • Alexandria und Switlowodsk
  • Balta und Ananjey
  • Berdjansk und Primorje,
  • Bila Zerkwa und Bohuslaw
  • Charkiw und Bohodutschiw
  • Cherson und Tawritschesk
  • Chmelnyzkyj und Starokostjantyniw
  • Dniprodscherschynsk und Odessa
  • Dnipropetrowsk und Tscharykansk
  • Dnipropetrowsk und Pawlohrad
    • Nowomoskwa
  • Donezk und Mariupol,
    • Swjatohirsk
    • Makijiw
    • Nowoasowsk
  • Dschankoj und Rischdolninsk
  • Feodossija und Kertsch,
  • Horliwka und Slawjansk
  • Iwano-Frankiwsk und Kolomyja
  • Isjum und Kupjan,
  • Just und Winohradiw
  • Kamenez-Podilskyj und Horodok
  • Kirowohrad und Nowomyrhorod
  • Konotop und Hluchiw,
  • Krementschuk und Lubny
  • Krywyj Rih und Nikopol,
  • Luhansk und Altschewsk
  • Lwiw und Halytsch
  • Mohiljiw und Podolsk
  • Mukatschewo und Uschhorod
  • Nein und Priluki
  • Mykolajiw und Otschakiw
  • Nowa Kachiwka und Heniza
  • Odessa und Ismajil,
    • Ovidiupol
    • Juane
  • Owrutsch und Korosten,
  • Poltawa und Myrhorod
  • Romny und Burynsk,
  • Riwen und Swerdlowsk
  • Riwne und Ostrich
    • Dubno
  • Sarny und Polissja
  • Schytomyr und Nowohrad
  • Sepetiwka und Slawutsch
  • Sewerodonezk und Starobilsk,
  • Simferopol und Krim
  • Sumy und Ahtyrka,
  • Ternopil und Kremenez
  • Tulcjcin und Brazlaw
  • Tscherkassy und Kanin,
    • Solotonoscha
  • Tschernihiw und Nowhorod-Sewerskyj
  • Tscherniwzy und Bukowina,
    • Chotyn
    • Bantschenyj
  • Uman und Swenyhorod
  • Wolodymyr-Wolynskyj und Kowel
  • Wosnessensk und Perwomajsk
  • Wolhynien und Luzk
  • Winnyzja und Bar
  • Saporischja und Melitopol,

Siehe auch

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