Ursula Münch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2016 um 23:38 Uhr durch 188.96.67.23 (Diskussion) (amt ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ursula Münch (* 1961 in Esslingen am Neckar, Baden-Württemberg) ist Professorin für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre an der Universität der Bundeswehr München, Vorsitzende des Kuratoriums der Katholischen Stiftungsfachhochschule München sowie Mitglied der Enquete-Kommission des Bayerischen Landtags zur „Reform des Föderalismus – Stärkung der Landesparlamente“. Münch ist Direktorin der Akademie für Politische Bildung.

Leben

Nach dem Abitur im Jahr 1980 in Göppingen absolvierte sie von 1980 bis 1985 ein Studium der Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Psychologie sowie der Neueren Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Von 1986 bis 1996 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft der LMU sowie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Politik München. Im Jahr 1989 wurde sie zum Dr. phil. im Fach der Politikwissenschaft an der LMU zum Thema Familienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland promoviert.

Im Jahr 1993 war sie Visiting Assistant Professor am Department of Political Science der University of Minnesota in Minneapolis, Vereinigte Staaten. Im Jahr 1996 erfolgte ihre Habilitation an der LMU. Von 1996 bis 1999 war sie Lehrstuhlvertreterin am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft sowie Privatdozentin an der LMU.

Seit dem Jahr 1999 ist sie Professorin für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre an der Universität der Bundeswehr München. Von 2007 bis 2009 war sie dort als Prodekanin der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften tätig, bevor sie von 2009 bis 2011 als Dekanin der Fakultät tätig war.

Seit dem 1. November 2011 ist Münch Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing. Im Oktober 2014 wurde sie in den Hochschulrat der LMU München gewählt.[1] Seit November 2014 gehört sie dem Kleinen Konvent (Wissenschaftlichen Beirat) der Schader-Stiftung an.[2] Münch ist außerdem Mitglied des Hochschulbeirats der Hochschule für Politik München.

Münch ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Forschung

Münch beschäftigt sich mit Politikfeldanalysen, u. a. in den Feldern der Bildungspolitik, Familienpolitik, Jugend- und Altenpolitik, Asyl- und Einwanderungspolitik sowie der Inneren Sicherheit. Sie beteiligt sich am Projekt „Geschichte der Sozialpolitik seit 1945“ des Bundesministerium für Arbeit und Soziales und des Bundesarchivs. Darüber hinaus befasst sie sich mit Struktur- und Funktionsfragen sowie Entwicklungstendenzen und Reformperspektiven des föderativen Systems der Bundesrepublik Deutschland, Vergleichender Föderalismusforschung und Regionalisierungstendenzen in verschiedenen Staaten der Europäischen Union (EU). Des Weiteren forscht sie im Bereich der Parteien und Parteiensysteme und untersucht die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf politische bzw. gesellschaftliche Strukturen und Prozesse der Bundesrepublik Deutschland sowie der EU.

Lehre

Schwerpunkte ihrer Lehre sind neben der Betrachtung der politischen Systeme deutscher Bundesländer und verschiedener industrieller Demokratien die Vergleichende Regierungslehre sowie deren Forschungsansätze. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Geschichte und Struktur des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland und der Entwicklung deutscher Parteien und des deutschen Parteiensystems auf Länder- sowie Bundesebene. Des Weiteren lehrt sie im Bereich Demokratie- und Staatstheorien sowie der politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse in Parlament, Regierung, Parteien und Verbänden.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monografien

  • mit Heinz Laufer: Das föderale System der Bundesrepublik Deutschland. 8., neu bearbeitete Auflage. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München 2010.
  • Freistaat im Bundesstaat. Bayerns Politik in 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland. Olzog, München 1999, ISBN 3-7892-8021-6.
  • Sozialpolitik und Föderalismus. Zur Dynamik der Aufgabenverteilung im sozialen Bundesstaat. Leske + Budrich, Opladen 1997, ISBN 3-8100-1818-X.
  • Asylpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Entwicklung und Alternativen. Leske + Budrich, Opladen 1992, ISBN 3-8100-0955-5 (2., überarbeitete und ergänzte Auflage. ebenda 1993, ISBN 3-8100-1125-8).
  • Familienpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Maßnahmen, Defizite, Organisation familienpolitischer Staatstätigkeit. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1990, ISBN 3-7841-0495-9 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1989).

Aufsätze

  • Politikwissenschaftliche Dimensionen von Entwicklung und Stand des bundesdeutschen Föderalismus. In: Ines Härtel (Hrsg.): Handbuch Föderalismus. Band 1: Grundlagen des Föderalismus und der deutsche Bundesstaat. Springer, Berlin [u. a.] 2012, ISBN 978-3-642-01572-4, S. 179–195, doi:10.1007/978-3-642-01573-1_9.
  • Deutscher Bildungsföderalismus – Chancen und Risiken. In: Alain-G. Gagnon, Roland Sturm (Hrsg.): Föderalismus als Verfassungsrealität. Deutschland und Kanada im Vergleich. Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6760-4, S. 173–191.
  • Föderale und parteipolitische Interdependenzen bei schulpolitischen Innovationsprozessen. In: Jahrbuch des Föderalismus. 2010, ISSN 1616-6558, S. 188–199.
  • Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik. In: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (Hrsg.): Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland seit 1945. Band 4: Michael Ruck, Marcel Boldorf (Hrsg.): 1957–1966. Bundesrepublik Deutschland. Sozialpolitik im Zeichen des erreichten Wohlstandes. Nomos, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-7890-7319-9, S. 547–609.
  • Konkurrenzföderalismus für die Bundesrepublik: Eine Reformdebatte zwischen Wunschdenken und politischer Machbarkeit. In: Jahrbuch des Föderalismus. 2001, S. 115–127.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sebastian Krass: Ursula Münch wird Hochschulrätin. Süddeutsche.de, 6. Oktober 2014, abgerufen am 7. Oktober 2014.
  2. Schader-Stiftung: Gremien