Viktor Lederer (Musikschriftsteller)

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Viktor Lambert Lederer (* 7. Oktober 1881 in Prag; † 12. Oktober 1944 bei der Deportation aus dem Getto Theresienstadt in das Konzentrationslager Auschwitz[1][2] ) war ein österreichischer Musikschriftsteller und Journalist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lederer beendete 1904 sein Jura- und sein Philologiestudium an der Karlsuniversität in Prag. Zusätzlich hatte er bei Otakar Ševčík eine Geigerausbildung durchlaufen. Aufgrund eines Nervenleidens konnte er den Weg des Berufsmusikers nicht einschlagen. Er promovierte zum Dr. jur. und auch zum Dr. phil.[3]

Er wurde Musikredakteur des Prager Tagblattes. Von 1904 bis 1907 arbeitete er als Musikredakteur bei den Leipziger Neuesten Nachrichten. 1907 siedelte er nach Wien über und leitete zeitweise die Musikliterarischen Blätter. Ab 1932 arbeitete er als Korrespondent verschiedener Zeitungen in Prag.[3]

Lederers Werk Über Heimat und Ursprung der mehrstimmigen Tonkunst (Leipzig 1906) geht von einem bedeutenden Einfluss einer alten keltischen Musikkultur ab dem 15. Jahrhundert auf die Entwicklung der europäischen Musik aus.[3]

Lederer veröffentlichte teilweise unter dem Pseudonym Siegward Gerber.[4]

Lederer wurde am 18. August 1944 aus Prag in das Lager Theresienstadt verschleppt.[2] Während des Deportationstransports (Eq am 12. Oktober 1944) vom Getto Theresienstadt in das Konzentrationslager Auschwitz starb er.[2][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilibald Gurlitt, Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musik-Lexikon. In drei Bänden und zwei Ergänzungsbänden. Lederer, Viktor. 12. völlig neubearbeitete Auflage. 2. Personenteil L–Z. B. Schotts-Söhne, Mainz 1961, S. 43 (Erstausgabe: 1882).
  • Wilibald Gurlitt, Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musik-Lexikon. In drei Bänden und zwei Ergänzungsbänden. Lederer, Viktor. 12. völlig neubearbeitete Auflage. 5. Personenteil L–Z. B. Schotts-Söhne, Mainz 1975, S. 30 (Erstausgabe: 1882).
  • Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Walter de Gruyter. 2011. ISBN 9783110949001. Band 1. Seite 802. Artikel „Lederer Victor (Viktor)“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Todesangabe nach Riemann, 1975 und nach Peter Sühring: Riemann Musiklexikon, Buchbesprechung, 2012: „Nach dem 12. Oktober 1944“.
  2. a b c holocaust.cz, database of victims, Viktor Lambert Lederer: Angabe des Todesdatums 12. Oktober 1944.
  3. a b c Riemann Musiklexikon, 1961.
  4. a b Riemann Musiklexikon, 1975.