WeTransfer
WeTransfer (englisch we transfer ‚wir übertragen‘) ist ein 2009 eingeführter Filehosting-Dienst. Der primäre Zweck von WeTransfer ist nicht das Teilen von Dateien mit anderen, wie es konkurrierende Dienste anbieten, sondern der reine Versand großer Dateien an einen oder mehrere Empfänger. Eine Besonderheit ist, dass man sich nicht registrieren muss, um den Dienst zu nutzen. Es genügt das Hinterlegen der eigenen E-Mail-Adresse und der des Empfängers. Nach Angaben der Betreiber werden Dateien eine Woche nach dem Hochladen vom Server gelöscht, eine Datei darf die Größe von 2 Gigabyte und die Zahl der Adressaten von 20 nicht überschreiten. Wetransfer gab bekannt, dass im November 2013 zwei Millionen Personen pro Tag den Dienst zum Übertragen von Dateien genutzt hätten.
Funktion
Anders als bei anderen Filehosting-Diensten bietet WeTransfer keine Anwendungssoftware (App) für Smartphones und verschiedene Betriebssysteme an, sondern funktioniert nur über den Webbrowser. Hat man eine Datei über das Webportal zu WeTransfer – verschlüsselt – übertragen, erhält der Empfänger eine Nachricht und kann über einen nicht öffentlichen Web-Link diese Datei dann herunterladen. Hat er dies getan, wird der Absender darüber informiert, und der Vorgang ist abgeschlossen.
Die Verschlüsselung beim Hochladen und beim Speichern der Datei im von WeTransfer angemieteten Rechenzentrum ist, wie bei allen Cloud-Anbietern, keine Garantie für Datenschutz, Datensicherheit und Diskretion. Obgleich sich das Unternehmen in den Niederlanden befindet, bleiben die Daten nach Firmenangaben nicht notwendigerweise innerhalb Europas, sondern können auch in anderen Kontinenten gespeichert oder zwischengespeichert werden.[1]
WeTransfer finanziert sich durch Werbung in Form von bildschirmfüllenden, hochauflösenden Fotografien der Werbekunden („Wallpapers“) und durch regelmäßig zahlende Kunden,[2] die durch das Abonnement Sonderprivilegien erhalten, wie größere Datenvolumina, eigene E-Mail-Adressen und Passwortschutz. Die direkte Konkurrenz sind große Cloud-Dienste wie Dropbox, Google Drive oder Hightail (vormals YouSendIt).
Geschichte
WeTransfer wurde im Dezember 2009 in Amsterdam von den Niederländern Ronald Hans (Spitzname Nalden)[3] und Bas Beerens gegründet. Beerens leitet eine Werbeagentur[4] und schrieb zur Einsparung von Kurier- und Versandkosten eine Software, um große Dateien von und zu Kunden zu übertragen. Ronald Hans kommt aus der Bloggerszene,[5] wo ihm die Idee kam, großformatige Werbung unter seine Blogs zu legen – heute die optische Basis von WeTransfer. Die Gründer betonen, WeTransfer ausschließlich aus Eigenkapital zu betreiben.
Literatur
- Websites aktuell: Schwerlasttransport. In: c’t, 20/10, Oktober 2010; abgerufen am 5. Februar 2014
Weblinks
- Offizielle Website
- 13 File-Sharing-Dienste im Test: droplr, WeTransfer, MediaFire und Co. t3n.de, 4. Dezember 2013; abgerufen am 5. Februar 2014
- Mit WeTransfer teilt man bis zu 2 Gigabyte große Dateien mit bis zu 20 Personen online. faz.net, 10. Dezember 2013; abgerufen am 5. Februar 2014
- WeTransfer: Kostenloser Dateiversand bis 2 GByte. chip.de, 5. Mai 2010; abgerufen am 5. Februar 2014
Einzelnachweise
- ↑ Die Datenschutzrichtlinien von WeTransfer sagen dazu: „Aus technischen und operativen Gründen können personenbezogene Daten auch über Rechenzentren in den USA und andere Ländern außerhalb der EU bewegt werden, wo die Europäischen Datenschutzrichtlinien nicht gelten.“ aus dem Englischen übersetzt
- ↑ Europe’s 100 hottest startups 2012: Amsterdam. Zeitschrift Wired, September 2012 (englisch); abgerufen am 12. Februar 2014
- ↑ in der englischen Zeitschrift Interview mit Nalden. Marketingweek, 2013 (englisch)
- ↑ Beerens Werbeagentur: OY Communications, Amsterdam
- ↑ Ronald Hans alias Nalden über die Schließung seines Blogs nach 10 Jahren