Wendessen

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Wendessen
Kreisstadt Wolfenbüttel
Wappen von Wandessen
Koordinaten: 52° 9′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 52° 9′ 18″ N, 10° 35′ 24″ O
Höhe: 90 m
Fläche: 4,07 km²
Einwohner: 982 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 241 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38300
Vorwahl: 05331
Karte
Lage von Wendessen in Wolfenbüttel
Ortsratswahl 2016[2]
Wahlbeteiligung: 67,50 % (+2,41 %p)
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Gewinne und Verluste
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Rittergut

Wendessen ist ein Dorf im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen und heute ein Ortsteil der Kreisstadt Wolfenbüttel. Es liegt an der historischen Fernstraße Wolfenbüttel-Halberstadt, der heutigen Bundesstraße 79, die hier den Fluss Altenau überquert.

Geschichte

Im Jahre 1170 wurde der Ort erstmals unter dem Namen Winethissem erwähnt. In der Zeit um 1200 bekam die Ortschaft den Namen Wenethesheim. Zudem gingen die Patronatsrechte an das Stift St. Blasii zu Braunschweig über, die sie als Geschenk vom Kaiser Otto IV. erhielten. 1358 wurde der Ort dann schließlich in Wendessen umbenannt.

In der folgenden Zeit wurde Wendessen mehrfach überfallen. So fielen die Braunschweiger 1493 und 1550 in Wendessen ein, während Truppen des Schmalkaldischen Bundes 1542 das Wendesser Pfarrhaus zerstörten. 1627 wurden Wendessen dann im Dreißigjährigen Krieg von dänischen Soldaten zerstört. Das Wendesser Gut, das heute der Stadt Wolfenbüttel gehört, wurde bereits 1660 erbaut und 1736 zum fürstlichen Kammergut ernannt. Bis 2001 gehörte es einem Zweig der Familie Seeliger, die es 1864 vom Amtsrat Müller gekauft hatte.

Seit 1843 führt die Bahnstrecke Wolfenbüttel–Helmstedt durch den Ort, jedoch halten seit 1982 keine Personenzüge mehr in Wendessen. Um 1857 wurde eine Zuckerfabrik errichtet, die aber nach 100 Jahren wieder geschlossen wurde.

Im Zuge des Zweiten Weltkrieges erlitt auch Wendessen einige Schäden. Der Luftangriff am 14. Januar 1944 zerstörte neben dem Rittergut und der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche auch zahlreiche Ställe und Wohnhäuser. Durch den Abwurf einer Bombe auf einen haltenden Zug wurden 36 Menschen getötet.

Am 1. März 1974 wurde Wendessen in die Kreisstadt Wolfenbüttel eingegliedert.[3]

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat setzt sich seit der Kommunalwahl am 11. September 2016 wie folgt zusammen (Veränderungen zu 2011):

  • CDU: 2 Sitze (−1)
  • SPD: 2 Sitze (±0)
  • FDP: 1 Sitz (+1)

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister ist Klaus-Martin Jungkurth (CDU).

Wappen

Auf dem Wendessener Wappen ist im unteren Teil ein grüner Weidenzaun zu sehen. Hinter diesem befindet sich ein rotes Kreuz. Der Zaun soll dabei auf die Landwirtschaft anspielen, die einen einst einen wichtigen Platz in der Gemeinde einnahm. Das rote Kreuz steht dabei als heraldisches Attribut des Schutzpatrons St. Georg. Auch der Name Wendessen spielt auf das Wappen an, er bedeutet Heim im Weidenzaun.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die Wehrkirche St. Georg aus dem 12. Jahrhundert wurde 1944 fast vollständig zerstört, konnte jedoch durch großes privates Engagement wieder errichtet werden.[4]
  • Das im Jahr 1660 gebaute Rittergut wurde 1736 fürstliches Kammergut. Nach wechselndem Besitz gehört das Gut heute der Stadt Wolfenbüttel.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Ortschaften und Stadtteile von Wolfenbüttel
  2. Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 2. Oktober 2016
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
  4. Kirchengemeinde Wendessen

Weblinks

Commons: Wendessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Navigationsleiste Zehn 1974 eingemeindete Ortschaften der Stadt Wolfenbüttel