Wengen-Formation

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Daonella lommeli aus der Wengen-Formation im Museum Gherdëina

Die Wengen-Formation (italienisch Formazione di Wengen) ist eine lithostratigraphische Formation der Mittleren Trias in den Südalpen. Benannt ist sie nach Wengen in Südtirol.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff Wengener Schichten wurde zum ersten Mal 1841 von H.L. Wissmann gebraucht, um ein terrigen-karbonatisches Intervall mit dunkelgrauer bis schwarzer Farbe zu beschreiben. Genauer beschrieben wurde es 1879 von Johann August Edmund Mojsisovics von Mojsvár.

Definition und Verbreitungsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterlagert wird die Wengen-Formation von ladinischen Vulkaniten sowie von Marmolada-Konglomerat. Das Marmolada-Konglomerat, das bis zu 1.000 Meter Mächtigkeit erreichen kann, bildete sich vor allem in der Nachbarschaft der Zentren vulkanischer Förderung. Dieses Konglomerat wird uneinheitlich entweder der Wengen-Formation zugerechnet, wie in der Beschreibung der Commissione Italiana di Stratigrafia, oder als eigene Formation ausgewiesen, wie etwa in der Geologischen Karte der Westlichen Dolomiten 1:25.000. Seitlich verzahnt ist die Wengen-Formation mit der Rosszähne-Formation und Marmolada-Konglomeraten.[1] Im Hangenden ist die Wengen-Formation mit der Sankt-Cassian-Formation verzahnt. Die Formation ist bis zu 400 Meter mächtig.

Das Verbreitungsgebiet der Wengen-Formation erstreckt sich in den Südalpen von der Lombardei bis nach Kärnten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Formation besteht aus einer Wechsellagerung von vulkanoklastischen Sandsteinen, Tonen und Mergeln. Wiederholt gibt es Einschaltungen mit Bänken, die aus Riffdetritus bestehen. Außerdem sind wie auch in der Sankt Cassian-Formation Cipit-Blöcke und Brekzien zu finden.

Fossilführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Tonen und Mergeln finden sich Pflanzenreste und die Muschel Daonella lommeli.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Amt für Geologie & Baustoffprüfung: Geologische Karte der Westlichen Dolomiten. Maßstab 1:25.000, aufgenommen 1992–2007.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lorenz Keim u. a.: Faziesverzahnung in Beckensedimenten der Dolomiten (Ladin-Karn): vom Aufschluss zur geologischen Karte 1:25.000 PDF-File (Memento vom 26. November 2015 im Internet Archive)