Wiesiółka (Wałcz)

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Wiesiółka (deutsch Wissulke, früher Vissulke, Wißulke) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Ehemaliges Gutshaus Wissulke (Aufnahme 2012)

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt des ehemaligen Westpreußen, an der Döberitz, etwa 18 Kilometer nordwestlich von Schneidemühl und zehn Kilometer östlich von Wałcz (Deutsch Krone).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältere Ortsbezeichnungen sind Wiesiolka (1593), Wysolka (1768), neupolnisch Wysułki. Der Ortsname bedeutet ‚Dörfchen‘. 1640 brannte das Dorf ganz ab. 1647 befand sich eine Frau Pokłatecka im Besitz des Dorfs, 1740 ein Klein. 1783 und 1805 gehörte das Dorf der Familie von Schwander. Es war ein Gratialgut und wurde nach Ablösung eines Zinses von 16 Talern und 20 Groschen jährlich zum Rittergut erhoben.[1][2]

Um 1930 hatte die Gemeinde Wissulke vier Wohnplätze:[3]

  • Bahnhof Wissulke
  • Forsthaus Döberitz
  • Oberförstereigehöft Döberitz
  • Wissulke

Im Jahr 1945 gehörte Wissulke zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Wissulke war Sitz des Amtsbezirks Wissulke.

Im Februar 1945 wurde Wissulke von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Wissulke wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Wiesiółka“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Wissulke vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 Gratialdorf und Vorwerk, im Netzedistrikt, Kreis Krone, 22 Feuerstellen (Haushaltungen)[2]
1818 130 Hauptgut, adlige Besitzung[4]
1910 313 am 1. Dezember, davon 237 im Dorf (208 Evangelische, 29 Katholiken; elf Einwohner mit polnischer Muttersprache) und 86 im Gutsbezirk (60 Evangelische, 25 Katholiken; eine Person mit polnischer Muttersprache)[5]
1925 361 darunter 300 Evangelische und 61 Katholiken[3]
1933 348 [6]
1939 360 [6]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Evangelischen des Dorfs gehörten früher zur Parochie Lebehnke.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wissulke, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Wissulke (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 222–223 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wiesiółka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 222–223 (Google Books).
  2. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 246 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Wissulke im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 173, Ziffer 3235 (Google Books).
  5. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 89 (Google Books), und S. 18–19, Ziffer 148 (Google Books).
  6. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Koordinaten: 53° 16′ N, 16° 37′ O