Willy Lardon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2016 um 08:28 Uhr durch GT1976 (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Willy Lardon (* 1916; † 1992) war ein Schweizer Freistilringer und Schwinger.

Werdegang

Willy Lardon stammt aus Court bei Moutier in der Schweiz. Er begann in Court als Jugendlicher mit dem Schweizer Nationalsport Schwingen und wenig später auch mit dem Freistilringen, das er ebenfalls sehr ernsthaft betrieb. Er profitierte davon, dass Freistilringen und Schwingen verwandte Sportarten sind und in beiden Beinangriffe erlaubt sind.

Während er im Schwingen nur an Wettkämpfen in der Schweiz teilnahm, betrieb er das Freistilringen auch auf der internationalen Ringermatte. Bereits im Jahre 1937 startete er als 21-Jähriger bei der Europameisterschaft in München im Schwergewicht. Er besiegte dabei unter anderem den tschechischen Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin Josef Klapuch und unterlag erst im Finale dem deutschen Meister Kurt Hornfischer aus Nürnberg, der in München seinen vierten Europameistertitel gewann.

Willy Lardon hatte dann das Pech, dass 1938 und 1939 infolge der instabilen politischen Situation und ab 1940 infolge des Zweiten Weltkrieges keine Europameisterschaften im Freistilringen mehr stattfanden. Erst neun Jahre nach seinem Debüt bei internationalen Meisterschaften konnte er 1946 in Stockholm wieder an einer Europameisterschaft teilnehmen. In Stockholm gelangen ihm zwei Siege über sehr starke Gegner. Im Endkampf unterlag er aber dem neuen schwedischen Ringerstar Bertil Antonsson und wurde wieder Vize-Europameister.

Auch bei den Olympischen Spielen 1948 in London erhoffte sich Willy eine Medaille. Er kam aber dort nicht zurecht, verlor beide Kämpfe, die er zu bestreiten hatte, und landete nur auf dem 9. Platz.

Besser lief es für ihn wieder bei der Weltmeisterschaft 1951 in Helsinki, der ersten Weltmeisterschaft, die für Amateurringer im freien Stil veranstaltet wurde. In Helsinki besiegte Willy den starken Iraner Ahmet Vafadar und den finnischen Meister Pauli Riihimäki, unterlag aber dann überraschend dem Italiener Natale Vecchi und erneut gegen Bertil Antonsson und kam auf einen guten 4. Platz.

Im Jahre 1952 nahm Willy Lardon zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teil. Er hatte dazu extra in das Halbschwergewicht abtrainiert. Doch all diese Mühen lohnten sich nicht, denn nach einem Sieg über den Kanadier Robert Steckle verletzte sich Willy in seinem Kampf gegen den späteren Olympiasieger Henry Wittenberg aus den USA und konnte das Turnier nicht fortsetzen.

Im Jahre 1954 zeigte Willy Lardon in einem Länderkampf Schweiz gegen Türkei, was noch in ihm steckte, als er den Silbermedaillengewinner von Helsinki im Halbschwergewicht Adil Atan klar nach Punkten besiegte.

Internationale Erfolge als Ringer

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 87 kg bzw. über 87 kg Körpergewicht)

Erfolge als Schwinger

Willy Lardon gewann in seiner Karriere über zwanzig Schwingerturniere in der Schweiz. Seine grössten Siege waren die von 1937 in Lausanne (Schwingerkönig) und 1943 in Zug (Schwingerkönig). 1945 in Bern wurde er Erstgekrönter gemeinsam mit Peter Vogt.

Quellen

  • Documentation of Internationale Wrestling Championships der FILA, 1976,
  • diverse Ausgaben der Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1937 bis 1954,

Weblinks