Willy Maltaite

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Willy Maltaite alias Will (* 30. Oktober 1927 in Anthée, Belgien; † 18. Februar 2000) war ein belgischer Comiczeichner. Willy Maltaite ist Vater des Comiczeichners Éric Maltaite.

Als Zeichner war er ein klassischer Karikaturist, der einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Wochenmagazins Spirou in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hatte. Will stand zudem für eines der wenigen Bindeglieder zwischen den Schulen von Marcinelle (École Marcinelle) um das Spirou-Magazin von Dupuis und von Brüssel um das Tintin-Magazin von Lombard, da er zeitgleich für beide Verlagshäuser arbeitete. Von 1958 bis 1960 war er sogar künstlerischer Direktor bei Tintin.

Ausbildung

Mit 16 Jahren begann er eine Ausbildung als Zeichner und Grafiker bei Jijé (Joseph Gillain), neben Hergé einem der Väter des europäischen Comics. 1946 gehörte er zusammen mit Morris und Franquin der berühmten Hausgemeinschaft an, die gemeinsam mit Jijé in dessen Haus wohnte und arbeitete. Erste Arbeiten für den Dupuis-Verlag wurden in den Zeitschriften Bonnes Soirées und Le Moustique veröffentlicht. Von dort gelang ihm 1947 der Sprung zum im selben Verlagshaus publizierten Jugendmagazin Spirou. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten eigenen Comic ("Die Geheimnisse von Banbochal").

Harry und Platte

Die von dem Zeichner Fernand Dineur geschaffenen Figuren "Tif et Tondu" (deutsch auch unter dem Titel "Gin und Fizz" erschienen) übernahm Will 1948 und baute sie in über 40 Jahren zu einem der Klassiker des franko-belgischen Semi-Funny aus. Nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg hatten die begnadeten Texter Maurice Rosy und Maurice Tillieux. Rosy schrieb 1954–1969 die Szenarien für Will und führte den maskierten Verbrecher Monsieur Choc (deutsch Schock) als Gegenspieler für die Hobbydetektive in die Serie ein. Tillieux schuf bereits 1956 die Serie "Gil Jourdan", die bei Kauka zunächst unter dem Titel "Harro und Platte", später als Jeff Jordan erschienen, für die "Tif et Tondu" als direkte Vorlage gelten kann.

Weitere Arbeiten

Neben "Tif et Tondu" widmete sich Will auch anderen Projekten. So schuf er 1957 für das Erwachsenen-Magazin Paris Flirt 22 Strips der Serie Lili mannequin nach Texten von René Goscinny.[1] Ab 1962 zeichnete er nach Skripts von Antoine Raymond (alias Vicq) für Spirou die kurzlebige Serie Eric et Artimon.[2] Etwa zur selben Zeit kreierte er für das Magazin Record die Serien Marco et Aldebert[3] und Record et Véronique.[4] Nach Texten von Peyo zeichnete er außerdem zwei lange und eine kurze Geschichte der Serie Jacky et Célestin.[5] 1969 schuf er gemeinsam mit Yvan Delporte, Raymond Macherot und später André Franquin die Serie Isabella.[6] Auch arbeitete er in den 1970er Jahren als Hintergrundzeichner und Assistent an den Serien Benni Bärenstark und Natascha mit. Ungewohnte Spätwerke sind die gemeinsam mit Stephen Desberg realisierten ‚Erwachsenen-Comics’ "Der Garten der Lüste" (1988), "Der 27. Buchstabe" (1990) und "Satans Urteil" (1993).

Quelle

  • Informationen des Salleck-Verlages, Lambiek.net, Autoreninformationen des Verlages Dupuis (französisch)

Einzelnachweise

  1. bdzoom: Will (première partie) (frz.)
  2. bdoubliees: Eric et Artimon (frz.)
  3. bdoubliees: Marco et Aldebert (frz.)
  4. bdoubliees: Record et Véronique (frz.)
  5. bdzoom: Will (deuxième partie) (frz.)
  6. bdoubliees: Isabelle (frz.)

Weblinks