Wolletzsee

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Wolletzsee
Ostufer des Wolletzsees
Geographische Lage Deutschland, Brandenburg, Landkreis Uckermark
Zuflüsse Welse
Abfluss Welse
Inseln 3
Orte am Ufer Wolletz, Gehegemühle
Ufernaher Ort Angermünde
Daten
Koordinaten 53° 1′ 19″ N, 13° 54′ 37″ OKoordinaten: 53° 1′ 19″ N, 13° 54′ 37″ O
Wolletzsee (Brandenburg)
Wolletzsee (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 43 m ü. HN
Fläche 3,3 km²
Breite 1,027 km
Volumen 28.600.000 m³
Maximale Tiefe 17 m
Mittlere Tiefe 8,7 m
Einzugsgebiet 172,89 km²
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Der Wolletzsee ist ein etwa 330 Hektar großer See in Brandenburg unmittelbar westlich von Angermünde und ein beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt. Um den See führt ein Wanderweg von 16,5 Kilometer Länge.

Beschreibung

Der See ist lang und schmal (gut 5 mal 1 km) und wird von West nach Ost von der Welse, einem Nebenfluss der Oder, durchflossen. Er weist mittig eine nur 150 Meter breite Einengung auf, die das Gewässer in zwei Bereiche teilt.[1] Der See ist glazial geprägt und liegt im Endmoränengebiet der Angermünder Staffel, welche der Pommerschen Eisrandlage (siehe auch Weichsel-Kaltzeit) folgte und diese nachformte. Er hat drei Inseln, die auf der amtlichen Karte, von West nach Ost, lediglich als Wolletzseeinsel 1 (kleinste), Wolletzseeinsel 2 (größte) und Wolletzseeinsel 3 bezeichnet sind.[2] Die zentral gelegene, größte Wolletzseeinsel 2 erhebt sich bis zu 18 Meter über den Wasserspiegel.

Die Ufer des fischreichen Wolletzsees wurden bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Die Ersterwähnung des am Nordufer gelegenen Wolletz datiert auf das Jahr 1313. 1826 erbaute der Generalmajor von Rohr nahe Wolletz ein Jagdschloss, welches 1934 durch einen Neubau ersetzt wurde. Dieses wurde 1945 zunächst Sitz des Volkseigenen Gutes und 1960 zum Jagdschloss Erich Mielkes. Daher war ein großer Teil des Nordufers und das angrenzende Waldgebiet eingezäunt und der Öffentlichkeit bis zur „Wende“ nicht zugänglich. Das Haus diente führenden Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) bis 1989 als Erholungsheim.[3] 1990 wurde hier ein kardiologisches Rehabilitationszentrum eingerichtet.

1997 hat das Unternehmer-Ehepaar Fiege aus Nordrhein-Westfalen das Rittergut samt Klinik gekauft und sich neben der Klinik ein neues Gutshaus errichtet. Mit der Naturschutzstiftung Schorfheide-Chorin engagiert sich das Ehepaar in öffentlich-privatwirtschaftlicher Partnerschaft für den Umweltschutz in der Region. Zu den von der Stiftung vorgenommenen Eingriffen gehört auch der umstrittene Einschlag von 450 über 160 Jahre alten Eichen am Redernswalder See 2004/2005, der laut offiziellen Stellungnahmen der Reduzierung des künstlich überhöhten Eichen-Bestandes und der Wuchsraumbefreiung für die Buchenpopulation diente.[4] Der Landesverband Brandenburg des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) erstattete damals Strafanzeige gegen die Stiftung.[5] Der NABU vermutete, dass die Eichen im Wert von etwa 60.000 Euro als Parkettholz verkauft werden sollten. Später wurde festgestellt, dass sogar 572 Eichen gefällt worden waren, allerdings vom Landesforstdienst, so dass der Landesverwaltung in diesem Zusammenhang eine Mitverantwortung zukommt.[6]

Bildergalerie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Brigitte Nixdorf, Mike Hemm, Anja Hoffmann, Peggy Richter: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands. Teil 5: Brandenburg (PDF; 1,9 MB). Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Abschlussbericht, 2003.
  2. Brandenburg-viewer
  3. Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90, Berlin 2000, ISBN 3-86153-227-1, S. 284.
  4. Stellungnahme der Naturschutzstiftung Schorfheide-Chorin (Memento vom 30. März 2012 im Internet Archive)
  5. Michael Mara: Fällaktion im Naturschutzgebiet In einem künftigen Totalreservat der Schorfheide wurden hunderte alter Eichen abgeholzt. In: Der Tagesspiegel, 7. Juli 2005.
  6. Thorsten Metzner: Auf dem Holzweg. In: Der Tagesspiegel, 30. Dezember 2007.

Literatur

  • Hannelore-Kurth-Gilsenbach: Schorfheide. Neumann-Verlag, Radebeul 1993, S. 58–61. ISBN 3-7402-0128-2

Weblinks