Yoshitomo

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Yoshitomo ist ein Pseudonym des deutschen Komponisten, Chorleiter und Dirigenten Karl (Carl) Zimmer (* 7. Juni 1869 in Guben; † 28. August 1935 in Berlin). Weitere Pseudonyme sind Hussan Bey, Lorenzo Perez und Charles Room.

Zimmer dirigierte von 1894 bis 1908 in Berlin ein Symphonieorchester, mit dem er auch Tourneen nach Russland und Ungarn unternahm. Im November 1897 gab er, von Budapest kommend, mit seinem Orchester unter den Namen Budapester Symphonie-Orchester und Neues Symphonie-Orchester acht Orchesterkonzerte im Großen Musikvereinssaal (Gesellschaft der Musikfreunde). Später lebte er in Ägypten und ab 1914 wieder in Berlin. [1] „Zimmer, unter dem Pseudonym Yoshitomo als Komponist von Unterhaltungsmusik weltbekannt, brachte die Orchestervereinigung mit vielen gut besuchten Konzerten über die Nachkriegs- und Inflationsjahre.“ [2]

Yoshitomo schrieb Salon- und Unterhaltungsmusik (z. B. Frühling am Mühlbach, Liebesgruß) und Potpourris (Mosaik, Echo der Welt). Einen besonderen Schwerpunkt in Zimmers Werk bildeten exotische Tonmalereien (Japanischer Laternentanz, In den Teegärten Ceylons, Am Glockentempel. Studie aus Peking, Sakura-no hana. Japanisches Kirschblütenfest), die er unter dem Künstlernamen Yoshitomo verfasste und publizierte. Sie gehörten bis in die 1930er Jahre hinein zum festen Bestandteil der Programme von Kur- und Konzertorchestern. Auch auf Schallplatten waren sie ein Erfolg, was viele Einspielungen namhafter Orchester der Zeit belegen.

Tondokumente (Auswahl)

  • Am Glockentempel. Studie aus Peking, Komponist: Yoshitomo (Pseudonym für Karl Zimmer 1869–1935), Interpreten: Philharmonisches Orchester Stuttgart, Dirigent: Emil Kahn, Elton 242 (mx.  ? )vgl. grammophon-platten.de[1]
  • Mosaik. Potpourri von Carl Zimmer, 1. Teil / (mx. 3228) dto., 2. Teil : Künstler-Orchester Géza Komor vom Hotel „Der Kaiserhof“ Berlin, Tri-Ergon T.E. 1189 (mx. 3227)
  • Sakura-no hana (Japanisches Kirschblütenfest). Stimmungsbild (Yoshitomo) / (mx. 260 be) Grammophon Gr 19 747 (mx. 259 be),
  • Japanischer Laternentanz. (Yoshitomo, d.i. Carl Zimmer), Paul Godwin mit seinem Künstler-Ensemble, erhalten in der Mediathek der SLUB Dresden[2]
  • Japanischer Laternentanz (Yoshitomo, d.i. Carl Zimmer) : Edith Lorand und ihr Orchester, Parlophon P.1837-II (mx. 7762) anzuhören auf youtube[3]
  • Im Teehaus zu den hundert Stufen - Japanische Reminiszenz (Yoshitomo) : Ferdy Kauffman und sein Orchester, Electrola E.G.2189 (mx BD 9273-II), anzuhören auf youtube[4]
  • Echo der Welt. Potpourri mit Rezitation und Gesang (C. Zimmer), 1. Teil / (mx. 38 985) dto., 2. Teil : Tanz-Orchester „Dobbri“ (d.i. Otto Dobrindt), Beka B.12 434 (mx. 38 984), anzuhören auf youtube[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nach: Österreichisches Musiklexikon. F-A 1936; F. C. Heller/P. Revers, Wiener Konzerthaus. Geschichte und Bedeutung 1913–1983, 1983, 12; MGÖ 3 (1995).
  2. Karl Senftleben (Februar 1966) anlässlich der 100 Jahrfeier: Die Entwicklung des Orchesters Berliner Musikfreunde e.V.; Peter Revers, Das Fremde und das Vertraute: Studien zur musiktheoretischen und musikdramatischen Ostasienrezeption. Franz Steiner, Stuttgart 1997, S. 132: „Drei Bilder aus dem Reich der Sonne (1920) des unter dem Pseudonym ‚Yoshitomo‘ bekannten Komponisten Karl Zimmer…“ und S. 135.
  3.  : "Der Gubener Heimatkalender 2014 verspricht einige Überraschungen: Dr. Albin Buchholz suchte und fand Spuren eines Musikers der Stadt: Yoshitomo."
  4. "... Dr. Albin Buchholz aus Plauen, der Erkenntnisse zum Leben und Wirken des in Guben geborenen Musikers Carl Zimmer zusammentrug, der unter dem Pseudonym Yoshitomo im 19. und 20. Jahrhundert für Aufsehen sorgte. In dem Zusammenhang wurde auf einem Grammophon eine alte Platte mit einem der bekanntesten Werke Zimmers, dem "Japanischen Laternentanz", abgespielt. Die Platte hatte Reaktionsmitglied Ingrid Giebler ... besorgt... "