Z 20 Karl Galster
Schiffsdaten | ||
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Bauauftrag: | 6. Januar 1936 | |
Kiellegung: | 14. September 1937 | |
Stapellauf (Schiffstaufe): | 15. Juni 1938 | |
Indienststellung: | 21. März 1939 | |
Bauwerft: | AG Weser (DeSchiMAG), Bremen | |
Besatzung: | 323 | |
Technische Daten | ||
Wasserverdrängung: | Standard: 2411 ts Einsatz: 3415 ts | |
Länge: | über alles: 125,1 m KWL: 120,6 m | |
Breite: | 11,8 m | |
Tiefgang (mittlerer): | 3,77 m | |
Maschinenanlage: | 6 Dampfkessel Bauart Wagner-Deschimag; 2 Satz Dampfturbinen von Wagner-Deschimag | |
Anzahl der Wellen: | 2 | |
Leistung an den Wellen: | 70.000 WPS (Wellenpferdestärke) | |
Höchstgeschwindigkeit: | 38,5 kn | |
Fahrbereich: | 2.050 sm bei 19 kn | |
Brennstoffvorrat: | 787 t | |
Bewaffnung | ||
Seeziel: | 5 × 12,7-cm-Geschütze in 5 Einzellafetten | |
Flugabwehr: | 4 × 3,7-cm-Geschütze in Doppellafetten 4 × 2-cm-Geschütze in Einzellafetten | |
Torpedorohre (Ø 53,3 cm): | 8 in zwei Vierlingssätzen | |
Seeminen: | bis zu 60 |
Z 20 Karl Galster (1939–1956) war ein Zerstörer des Typs Zerstörer 1936 der Kriegsmarine.
Als einziges nach dem Unternehmen Weserübung noch vorhandenes Boot[A 1] seiner Klasse überstand die Karl Galster den Zweiten Weltkrieg, um als Kriegsbeute in die Sowjetunion zu gelangen, wo sie erst nach 1960 verschrottet wurde.
Geschichte
Z 20 Karl Galster wurde am 14. September 1937 bei der DeSchiMAG-Werft AG „Weser“ in Bremen auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 15. Juni 1938, in Dienst gestellt werden konnte der Zerstörer am 21. März 1939. Benannt war das Boot nach dem Kapitänleutnant Karl Galster, Sohn des Vizeadmirals Karl Galster (1851–1931), der im Ersten Weltkrieg am 25. März 1916 mit seinem Torpedoboot S 22 nach einem Minentreffer in der Nordsee untergegangen war.
Verbandszugehörigkeit
Nach der Indienststellung wurde die Karl Galster der 4. Zerstörer-Division zugeteilt.[E 1] Am 1. Dezember 1939 wurde die Karl Galster zur 3. Zerstörer-Flottille überstellt.[E 2]
Zweiter Weltkrieg
Mit der 5. Z-Division unter FKpt. Hans Hartmann war die Karl Galster mit den Booten Diether von Roeder, Hermann Künne und Hans Lüdemann an der Verlegung der Westwall-Minensperren in der Nordsee beteiligt.[C 1]
Vom 28. bis 30. September führte die Karl Galster zusammen mit den Zerstörern Wilhelm Heidkamp, Bernd von Arnim, Erich Giese, Diether von Roeder, Hermann Künne und Hans Lüdemann Handelskrieg im Skagerrak, wobei 58 Handelsschiffe durchsucht und neun mit einer Prisenbesatzung nach Kiel geschickt wurden.[C 1]
Vom 17. bis 18. Oktober 1939 nahm die Karl Galster an einer Minenunternehmung des Führers der Torpedoboote (F.d.T.), KAdm. Lütjens, gegen die Mündung des Humber teil. Mit dabei waren die Zerstörer Wilhelm Heidkamp, Hermann Künne, Diether von Roeder, Friedrich Eckoldt und Hans Lüdemann. Am 12. und 13. November führte die Karl Galster mit den Zerstörern Hans Lüdemann, Wilhelm Heidkamp und Hermann Künne eine Minenunternehmung gegen die Themsemündung durch.[C 2]
Z 20 evakuierte gegen Kriegsende Flüchtlinge über die Ostsee.
Kommandanten
- 20. März 1939: Korvettenkapitän. Theodor Freiherr von Mauchenheim (gen. v. Bechtolsheim)
- 4. August 1942: FKpt. Fro Harmsen
- 5. Januar – 10. Mai 1945: FKpt. Kuno Schmid
Nachkriegszeit
Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches wurde das Boot der UdSSR als Kriegsbeute zugesprochen. In der ersten Februarwoche 1946 ging es, zusammen mit dem Zerstörer Z 14 Friedrich Ihn, zur Übergabe nach Libau, wo es als Protschny (Прочный) in Dienst gestellt wurde. Das Boot wurde erst um das Jahr 1956 herum außer Dienst gestellt.
Anmerkungen
- ↑ Die ehemalige Kriegsmarine bezeichnete alle Fahrzeuge bis einschließlich Zerstörergröße als Boote ungeachtet der Tatsache, dass es sich meist um Schiffe handelte. Siehe: Boot/Schiff
Literatur
- Wolfgang Harnack: Zerstörer unter deutscher Flagge: 1934 bis 1945. 3., überarbeitete Auflage, Koehler, Hamburg 1997, ISBN 3-7822-0698-3.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Harnack: Zerstörer unter deutscher Flagge: 1934 bis 1945. 3., überarbeitete Auflage, Koehler, Hamburg 1997, S. 67.
- ↑ Wolfgang Harnack: Zerstörer unter deutscher Flagge: 1934 bis 1945. 3., überarbeitete Auflage, Koehler, Hamburg 1997, S. 54.
- Webseite: Chronik des Seekrieges
- ↑ a b Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1939, August, eingesehen am 8. August 2008
- ↑ Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Seekrieg 1939, November, eingesehen am 8. August 2008