Zdbice

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Zdbice (deutsch Stabitz) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Wałcz (Deutsch Krone) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt nördlich am Stabitz-See und westlich der Pilow, etwa 14 Kilometer nördlich von Deutsch Krone (Wałcz), 13 Kilometer südsüdwestlich von Zippnow (Sypniewo) und fünf Kilometer östlich von Neugolz (Golce).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häuser im Dorf (Juni 2019)

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone an Preußen.

Ältere Ortsbezeichnungen sind Sbyczno (1639) und Stabitz (1641). In einer falschen Urkunde von 1290 wurde der Ort Stubitz genannt.[1]

Die Gemeinde Stabitz hatte um 1930 eine 20 km² große Gemarkungsfläche, und auf dem Gemeindegebiet befanden sich drei Wohnplätze, auf denen insgesamt 51 bewohnte Wohnhäuser standen:[2]

  • Kampberg
  • Moritzberg
  • Stabitz

Im Jahr 1945 gehörte Stabitz zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Stabitz war dem Amtsbezirk Neugolz zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Stabitz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Stabitz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Zdbice“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration mit seltenen Ausnahmen aus Stabitz vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Dorf nebst einer katholischen Filialkirche von Zippnow, 24 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[3]
1818 135 königliches Dorf, Amt Schrotz[4]
1864 396 darunter 151 Evangelische und 241 Katholiken[5]
1910 320 am 1. Dezember, davon 121 Evangelische und 199 Katholiken; eine Person mit polnischer Muttersprache[6]
1925 336 darunter 113 Evangelische und 223 Katholiken[2]
1933 368 [7]
1939 323 [7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum Kirchspiel Neugolz.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stabitz, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Stabitz (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 217 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 469–470 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zdbice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 217 (Google Books).
  2. a b Die Gemeinde Stabitz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 231 (Google Books).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 359, Ziffer 6052 (Google Books).
  5. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 66–67, Ziffer 253 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 84 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 469–470 (Google Books).

Koordinaten: 53° 23′ N, 16° 30′ O