Zourafa

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Zourafa
Gewässer Ägäisches Meer
Inselgruppe Thrakischer Archipel
Geographische Lage 40° 28′ N, 25° 50′ OKoordinaten: 40° 28′ N, 25° 50′ O
Zourafa (Griechenland)
Zourafa (Griechenland)
Fläche 0,125 km²[1]dep1
Einwohner unbewohnt

Zourafa (griechisch Ζουράφα), auch Ladoxera (Λαδόξερα), ist eine kleine, felsige Insel im Thrakischen Meer in der nördlichen Ägäis. Die unbewohnte, nur mit einem Leuchtturm[2] bebaute Insel gehört zum Gemeindegebiet von Samothraki. Sie ist Teil des thrakischen Archipels und das nordöstlichste griechische Hoheitsgebiet in der Ägäis.[3] Zourafa ist Teil eines Natura-2000-Schutzgebietes.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zourafa liegt 11 Kilometer östlich von Skepasto, der Nordostspitze der Insel Samothraki, und 41 Kilometer südlich der Hafenstadt Alexandroupoli auf dem griechischen Festland. Die Insel hat eine Fläche von 0,125 km2[1]. Zourafa erhebt sich auf einem 30 Meter langen Unterwasserriff, dem Überrest einer vulkanischen Insel, die sich durch Erosion allmählich verkleinerte.[2][4] Segler werden vor den Untiefen in der Nähe der Insel gewarnt.[5]

Zourafa wird von Griechenland verwaltet. 2011 berichtete die griechische Presse, dass die Türkei Anspruch auf die Insel erhebe.[3]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seite der Seekarte des Piri Reis (1521), auf der die nahe Insel Samothraki rot eingezeichnet ist und der Name erscheint

Die Bedeutung des Namens Zourafa ist nicht gesichert. Giorgos Lekakis, Autor von Samothraki: Holy Island, behauptet, dass er wahrscheinlich zusammengesetzt ist aus ζούρα ([vulkanisches] Gestein) und φα (sichtbar). Der Name erscheint auf einer osmanischen Seekarte, der Karte des Piri Reis, aus dem Jahr 1521 als Zürafa kaya, was ‚Giraffenfelsen‘ bedeutet.[6] Der andere Name, Ladoxera (‚Ölfelsen‘), wurde der Insel von Seeleuten gegeben, die um die Insel häufig Öl sichteten.[4]

Leuchtturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leuchtturm von Zourafa wurde im Winter 2012 durch schweres Wetter zerstört und bis September 2013 wieder aufgebaut. Der neue Leuchtturm wird mit Solarenergie betrieben. Eine Ikone von Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer,[7][8] wurde weithin sichtbar angebracht.[4]

Schutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zourafa gehört zusammen mit dem Berg Fengari, dem Küstenbereich im Osten von Samothraki sowie dem angrenzenden Meer zu einem Natura-2000-Schutzgebiet.[9] Das Gebiet wurde 2011 gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zu einer Special Area of Conservation erklärt.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Charles Arnold: Die Inseln des Mittelmeers. Ein einzigartiger und vollständiger Überblick. 2. Auflage. Marebuch, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86648-096-4, S. 353 (englisch: Mediterranean Islands. London 2008. Übersetzt von Heike Holtsch).
  2. a b ΖΟΥΡΑΦΑ - ΛΑΔΟΞΕΡΑ. In: Πολυεταιρική Σχολική Σύμπραξη - ΤΑ 492 ΕΛΛΗΝΙΚΑ ΝΗΣΙΑ ΣΤΟ Β.Α. ΑΙΓΑΙΟ. Abgerufen am 7. Juli 2015 (griechisch).
  3. a b Sofia Papaïoannou: Η Αγκυρα αμφισβητεί το... μισό Αιγαίο In: I Kathimerini, 19. Juni 2011. Abgerufen am 7. Juli 2015 (griechisch). 
  4. a b c Σαμοθράκη : Επαναλειτουργεί ο φάρος της βραχονησίδας "Ζουράφα" (Memento des Originals vom 9. Juli 2015 im Internet Archive) In: agelioforos.gr, 22. September 2012. Abgerufen am 7. Juli 2015 (griechisch). 
  5. National Geospatial-intelligence Agency: Sailing directions (enroute): Eastern Mediterranean. 11. Auflage. Lighthouse Press, Annapolis, MD 2005, ISBN 978-1-57785-657-3, S. 229 (englisch).
  6. Theofanis Malkidis: Η Βραχονησίδα Ζουράφα - Λαδόξερα και μία ακόμη μία αμφισβήτηση της εθνικής κυριαρχίας. In: Elefthero Vima. 14. Januar 2014, abgerufen am 7. Juli 2015 (griechisch).
  7. Greece. In: St. Nicholas Center. Abgerufen am 8. Juli 2015 (englisch).
  8. Patron Saint. In: St. Nicholas Center. Abgerufen am 8. Juli 2015 (englisch).
  9. GR1110004 / FENGARI SAMOTHRAKIS, ANATOLIKES AKTES, VRACHONISSIDA ZOURAFA KAI THALASSIA ZONI. In: NATURA 2000. Abgerufen am 19. September 2015 (englisch).
  10. Site factsheet for FENGARI SAMOTHRAKIS, ANATOLIKES AKTES, VRACHONISSIDA ZOURAFA KAI THALASSIA ZONI. In: European Nature Information System. European Environment Agency, abgerufen am 8. Juli 2015 (englisch).