Robin Wall Kimmerer

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Robin Wall Kimmerer (auch: Robin W. Kimmerer; * 1953, Upstate New York[1]) ist eine US-amerikanische Pflanzenökologin, Autorin und Professorin der State University of New York am College für Umweltwissenschaften und Forstwirtschaft in Syracuse. Zu ihren Forschungsinteressen gehört die Ökologie von Laubmoosen sowie Störungsökologie.[2] Darüber hinaus ist sie Direktorin des Center for Native Peoples and the Environment, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das traditionelle ökologische Wissen der indigenen Völker mit moderner Umweltwissenschaft zu verbinden. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, die in namhaften Journals veröffentlicht wurden.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kimmerer wurde 1953 als Tochter von Patricia und Robert Wall im ländlichen Upstate New York geboren und ist Angehörige des Stamms der Potawatomi.[4] Sie studierte heimatnah an der State University of New York und erwarb 1975 ihren Bachelorabschluss im Fach Botanik.[1]

Ab 1975 war sie als Mikrobiologin bei Bausch & Lomb tätig, entschied sich dann jedoch für eine akademische Karriere. An der University of Wisconsin–Madison machte sie 1979 den Masterabschluss und promovierte 1983 in Pflanzenökologie.[1]

Nach ihrer Familiengründung und in der ersten Familienphase lehrte sie in Teilzeit an der Transylvania University in Lexington Feldbiologie und Botanik, bevor sie an einem College in Danville, Kentucky verschiedene biologische Disziplinen unterrichtete. Obwohl sie hier eine Festanstellung erhielt, zog es sie zurück an die State University of New York. Dort lehrt sie ununterbrochen seit 1993.[2]

Kimmerer gilt als eine Vertreterin des so genannten Traditional ecological knowledge (TEK), welches durch lokale Traditionen indigener Völker überliefertes Wissen zur Natur und Nachhaltigkeit in die moderne Umweltwissenschaft einbringt. Sie engagierte sich unter anderem als Vorstand in der Ecological Society of America, wo sie eine entsprechende Abteilung mit aufbaute.[5] 2015 wurde sie eingeladen, vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf einem Panel zum Thema nachhaltige Entwicklungsziele zu sprechen.[6]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gathering moss : a natural and cultural history of mosses. Corvallis, OR 2003, ISBN 0-87071-499-6.
  • Braiding sweetgrass. First edition Auflage. Minneapolis, Minnesota 2013, ISBN 1-57131-335-4.

Buchbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Restoration and Reciprocity: The Contributions of Traditional Ecological Knowledge. In: Human Dimensions of Ecological Restoration: Integrating Science, Nature, and Culture (= Society for Ecological Restoration). Island Press/Center for Resource Economics, Washington, DC 2011, ISBN 978-1-61091-039-2, S. 257–276, doi:10.5822/978-1-61091-039-2_18.
  • The Fortress, the River and the Garden. In: Contemporary Studies in Environmental and Indigenous Pedagogies. Sense Publishers, Rotterdam 2013, ISBN 978-94-6209-293-8, S. 49–76, doi:10.1007/978-94-6209-293-8_4.

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ecological Consequences of Sexual versus Asexual Reproduction in Dicranum flagellare and Tetraphis pellucida. In: The Bryologist. Band 97, Nr. 1, 1994, ISSN 0007-2745, S. 20–25, doi:10.2307/3243344.
  • mit Melanie J. L. Driscoll: Bryophyte Species Richness on Insular Boulder Habitats: The Effect of Area, Isolation, and Microsite Diversity. In: The Bryologist. Band 103, Nr. 4, 2000, ISSN 0007-2745, S. 748–756, JSTOR:3244339.
  • mit Aimee Delach: The Effect of Polytrichum piliferum on Seed Germination and Establishment on Iron Mine Tailings in New York. In: The Bryologist. Band 105, Nr. 2, 2002, ISSN 0007-2745, S. 249–255, JSTOR:3244750.
  • Patterns of Dispersal and Establishment of Bryophytes Colonizing Natural and Experimental Treefall Mounds in Northern Hardwood Forests. In: The Bryologist. Band 108, Nr. 3, 2005, ISSN 0007-2745, S. 391–401, JSTOR:20061117.

Auf Deutsch erschienen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Sammeln von Moos: Eine Geschichte von Natur und Kultur. Matthes & Seitz Berlin, 2022, ISBN 978-3-7518-0212-3 (englisch: Gathering Moss: A Natural and Cultural History of Mosses. Übersetzt von Dieter Fuchs).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c umich.edu. University of Michigan, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2007; abgerufen am 9. Dezember 2020 (englisch, Beleg ist von Anfang 2007, vor der Entstehung des englischen Wikipedia-Artikels.).
  2. a b Robin W. Kimmerer | Environmental and Forest Biology | SUNY-ESF. Abgerufen am 9. Dezember 2020.
  3. Environmental Studies: 2020-21 Chesley Lecturer: Robin Wall Kimmerer - Carleton College. Abgerufen am 11. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. CPN Public Information Office: Q&A with Robin Wall Kimmerer, Ph.D. – Citizen Potawatomi Nation. Abgerufen am 10. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  5. S. L. White: Robin W. Kimmerer, Ecology and Culture – The Ecological Society of America's History and Records. Abgerufen am 10. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  6. Harmony With Nature - Dialogue. In: harmonywithnatureun.org. United Nations, 2015, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).