Ungstein

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Ungstein
Wappen der ehemaligen Gemeinde Ungstein
Koordinaten: 49° 29′ N, 8° 11′ OKoordinaten: 49° 28′ 48″ N, 8° 10′ 47″ O
Höhe: 120 m ü. NHN
Einwohner: 1314 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 22. April 1972
Postleitzahl: 67098
Vorwahl: 06322
Ungstein (Rheinland-Pfalz)
Ungstein (Rheinland-Pfalz)

Lage von Ungstein in Rheinland-Pfalz

Rekonstruiertes Hauptgebäude der Villa rustica Weilberg bei Ungstein.
Rekonstruiertes Hauptgebäude der Villa rustica Weilberg bei Ungstein.

Ungstein ist ein Stadtteil von Bad Dürkheim im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Ungstein hat ca. 1250 Einwohner und liegt etwa 1 km nordöstlich von Bad Dürkheim an der Deutschen Weinstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ungstein war bis zur Eingemeindung nach Bad Dürkheim am 22. April 1972[2] eine eigenständige Gemeinde und ist bis heute stark vom Weinbau geprägt.

Die älteste erhaltene Erwähnung von Ungstein überliefert der Weißenburger Codex für 714. Jedoch gibt es bereits Zeichen von Besiedlung zur Römerzeit. Bei einer Flurbereinigung im Jahr 1981 wurden die Reste der Villa rustica Weilberg entdeckt. Das ehemalige römische Landgut, laut den Ausgrabungsergebnissen genutzt ab den Jahren 20/30 bis in das frühe 5. Jahrhundert, wurde teilrekonstruiert und ist als Freilichtmuseum zugänglich.[3][4]

Im Mittelalter war das Kloster Otterberg im Ort begütert.[5]

Bereits für das Jahr 1266 ist Weinbau bzw. Weinverarbeitung in Ungstein nachgewiesen, da Dekan und Stiftskapitel von St. German (Speyer), durch eine Urkunde „Wingerte zu Unkstein und Durkheim“ in Erbpacht unter der Bedingung verliehen, dass der Pächter dem dortigen Kanoniker Stephan, der die Liegenschaften dem Stift geschenkt hatte, „lebenslänglich von der Kelter in Unkstein 3 Fuder Wein jährlich liefern“ sollte.[6]

Der Weiler Pfeffingen kam 1836 zur Gemarkung Ungsteins.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Ungstein umfasst einen von fünf Ortsbezirken der Stadt Bad Dürkheim und besitzt deswegen einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher.[7]

Der Ortsbeirat hat sieben Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurden die Beiratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Die Sitzverteilung im gewählten Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU Grüne FWG Gesamt
2019[8] 1 4 1 1 7 Sitze
2014[9] 2 4 1 7 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Bad Dürkheim e. V.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Andreas Wolf (CDU). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,05 % gewählt und ist damit Nachfolger seines Vaters Walter Wolf (CDU), der nicht mehr kandidiert hatte.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Ungstein
Wappen von Ungstein
Blasonierung: „In Blau ein silbernes Gemarkungszeichen in Form eines Patriarchenkreuzes, dessen unterer Querarm beidseits hufeisenförmig herabgebogen ist.“

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ungstein existieren unter anderem ein Gesangverein, eine Trachtengruppe und ein Sportverein.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ungstein geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Ungstein verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Bruns (* 1963), gründete 2003 in Ungstein die dort bis 2018 bestehende und von ihm geleitete Internationale Naturhorn Akademie.[12]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Trassenverlauf der Bundesstraße 271 führt nördlich von Bad Dürkheim durch die Ortschaften und damit auch durch Ungstein. Eine Umgehungsstraße ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf enthalten.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ungstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohner. Kreisstadt Bad Dürkheim, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2020; abgerufen am 13. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-duerkheim.de
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 158 (PDF; 2,8 MB).
  3. Römisches Weingut Weilberg in Ungstein. Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e. V., abgerufen am 27. Juli 2020.
  4. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Dürkheim. Bad Dürkheim – Ungstein (Gemarkung), S. 13, Römisches Landgut am Weilberg. Land Rheinland-Pfalz, Generaldirektion Kulturelles Erbe, abgerufen am 27. Juli 2020.
  5. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  6. Franz Xaver Glasschröder: Neue Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Speyer, 1930, Seiten 3 u. 4, Urkundenregest Nr. 6
  7. Stadt Bad Dürkheim: Hauptsatzung Stadt Bad Dürkheim. § 2. 10. Juni 2014, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Oktober 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/buergerinfo.desvdue2.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Ungstein. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Ungstein. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Oktober 2019 (siehe fünfte Ergebniszeile).
  11. a b Familie Dosenheimer. In: Juden in Frankenthal. Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal, abgerufen am 15. August 2022.
  12. Letzte Töne. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. August 2018, abgerufen am 3. Februar 2023.
  13. B271n im Bundesverkehrswegeplan