Ägäische Sprachen

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Als ägäische Sprachen bezeichnet man jene Sprachen, die vor der Einwanderung indogermanischer Völker im östlichen Mittelmeerraum gesprochen wurden.

Aus Inschriften bekannt sind die:

Wobei unklar ist, ob die tyrsenischen Sprachen tatsächlich aus dem Ägäis-Raum stammen. Außerdem zählt man eine nur durch nicht-indogermanische Elemente im Griechischen rekonstruierte Sprache dazu, die behelfsweise als pelasgische Sprache benannt ist, möglicherweise aber mit einer anderen ägäischen Sprache identisch ist.

Viele griechische Wortstämme, besonders Orts- und Pflanzennamen, enden auf -ss- (z. B. κυπάρισσος kyparissos „Zypresse“) oder -nth- (z. B. Κόρινθος Korinthos), was sich nur durch fremde, nicht-griechische Einflüsse erklären lässt. Welche der ägäischen Sprachen nun diese Namen dem Griechischen vermittelt hat, ist noch nicht bestimmt. Ebenfalls ungeklärt ist die Frage, ob zwischen den einzelnen ägäischen Sprachen Verwandtschaftsbeziehungen bestanden.

Colin Renfrew mutmaßt dagegen, dass es sich bei den sogenannten ägäischen Sprachen eventuell um frühe Seitenzweige der indogermanischen Ursprache handelt.[1]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Colin Renfrew: 2000, 10,000 or 5,000 years ago? Questions of time depth. In: C. Renfrew, A. McMahon, L. Trask (Hrsg.): Time Depth in Historical Linguistics (= McDonald Institute Monographs. Band 2). Cambridge, S. 413–440.