Émile Littré

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. September 2016 um 09:48 Uhr durch Georg Hügler (Diskussion | Beiträge) (→‎Übersetzungen und Überarbeitungen: Originaltitel statt engl. "Übers."). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Émile Littré

Émile Maximilien Paul Littré (* 1. Februar 1801 in Paris; † 2. Juni 1881 ebenda) war ein französischer Philologe, Philosoph und Medizinhistoriker.

Er hatte zunächst Medizin studiert und brauchte nur noch seine Doktorarbeit fertigzustellen, als sein Vater plötzlich starb und seine Mutter verarmt zurückließ. So konnte er das Studium nicht zu Ende führen.

Littré gab zwischen 1863 und 1877 das vierbändige Dictionnaire de la langue française heraus und wurde 1871 in die Académie française aufgenommen. Um gegen die Wahl von Littré zu protestieren, trat Félix Dupanloup 1875 als Mitglied der Académie française zurück und veröffentlichte im selben Jahr sein Buch gegen die Freimaurerei: Etude sur la Franc-Maçonnerie.

Auf dem Totenbett empfing er in völliger Bekehrung die heilige Taufe.[1]

Littré war außerdem ab 1864 Ehrenmitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel.

Freimaurerei

1875 bat Littré beim Grand Orient de France um Aufnahme, wo er in Anwesenheit von 2000 Freimaurern in die Loge La Clémente Amitié initiiert wurde. Auf die Frage, ob er an die Existenz Gottes glaube, antwortete er: „Ein Weiser des Altertums, dem ein König die gleiche Frage stellte, dachte Tag für Tag nach und fühlte sich niemals in der Lage, zu antworten. Ich bitte Sie, auch von mir weder Bejahung noch Verneinung zu verlangen. Keine Wissenschaft leugnet eine ›erste Ursache‹, denn nirgends trifft sie etwas, was gegen eine solche zeugt, noch eine solche beweist. Alles Wissen ist relativ, immer wieder stößt man auf Wesenheiten und Urgesetze, deren tiefsten Grund wir nicht erkennen. Wer mit Entschiedenheit ausspricht, dass er weder gottgläubig noch Gottesleugner ist, beweist nur sein Unverständnis für das Problem des Werdens und Vergehens der Dinge.[2]

Diese Aufnahme wurde in der Tageszeitung Temps eingehend gewürdigt. (Siehe hierzu auch: Edmond About, Pierre Benoit (Schriftsteller).)[2]

Weblinks

Commons: Émile Littré – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Émile Littré – Quellen und Volltexte (französisch)

Werke

Übersetzungen und Überarbeitungen

  • Oeuvres complètes d'Hippocrate: Traduction nouvelle avec le texte grec. I–X, Paris 1839–1861; Neudruck Amsterdam 1973–1982.
  • Translation of Pliny's Natural History (1848–1850)
  • Translation of Strauss's Vie de Jésus (1839–1840)
  • Translation of Müller's Manuel de physiologie (1851)
  • Re-edition of the political writings of Armand Carrel, with notes (1854–1858)

Wörterbücher und sprachwissenschaftliche Darstellungen

  • Reprise du Dictionnaire de médecine, de chirurgie, etc. with Charles-Philippe Robin, of Pierre-Hubert Nysten (1855)
  • Histoire de la langue française a collection of magazine articles (1862)
  • Dictionnaire de la langue française ("Le Littré") (1863–1873)
  • Comment j'ai fait mon dictionnaire (1880)

Philosophie

  • Analyse raisonnée du cours de philosophie positive de M. A. Comte (1845)
  • Application de la philosophie positive au gouvernement (1849)
  • Conservation, révolution et positivisme (1852, 2nd ed., with supplement, 1879)
  • Paroles de la philosophie positive (1859)
  • Auguste Comte et la philosophie positive (1863)
  • La Science au point de vue philosophique (1873)
  • Fragments de philosophie et de sociologie contemporaine (1876)

Andere Arbeiten

  • Études et glanures (1880)
  • La Verité sur la mort d'Alexandre le grand (1865)
  • Études sur les barbares et le moyen âge (1867)
  • Médecine et médecins (1871)
  • Littérature et histoire (1875)
  • Discours de reception à l'Académie française (1873)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lexikon für Theologie und Kirche, 1930, VI 605
  2. a b Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. 5. Auflage, Herbig Verlag, Seite 299 und 519–520, ISBN 978-3-7766-2478-6.