„Matthias Eckoldt“ – Versionsunterschied

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== Schaffen ==
== Schaffen ==
Im schriftstellerischen Werk von Matthias Eckoldt kann man bislang zwei Phasen ausmachen. Die erste lässt sich im Kontext der [[Postmoderne]] begreifen. In Romanen wie „Moment of Excellence“ ([[Eichborn Verlag]] 2000) ironisiert, parodiert und dekonstruiert der Autor Schreibstile, Genre und Figurenpsychologien. Diese Phase findet ihren Abschluss mit dem Erzählband ''TopIdioten'' ([[Kulturverlag Kadmos]] 2009), der in der [[die tageszeitung|taz]] mit den Worten beschrieben wurde: „Eckoldts Protagonisten sind Konsumidioten - Gefangene im Reich der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Information zur Ware wird, zum Wert, von dem niemand genau sagen kann, wie hoch er eigentlich ist. Genau diese Optionsvielfalt, von der sie fasziniert sind, dieser unberechenbare Wert, der wie Aktienkurse zu steigen und zu fallen scheint, wird ihnen zum Verhängnis. Eckoldt zeigt sie in ihrem Scheitern. Ihre Hipness wird zur lächerlichen Pose, das Leben zu einem großen Zucken, ausgelöst durch den unablässig fließenden Reizstrom der Mediengesellschaft.“
Im schriftstellerischen Werk von Matthias Eckoldt kann man bislang zwei Phasen ausmachen. Die erste lässt sich im Kontext der [[Postmoderne]] begreifen. In dem Roman „Moment of Excellence“ ([[Eichborn Verlag]] 2000) ironisiert, parodiert und dekonstruiert der Autor Schreibstile, Genre und Figurenpsychologien. Von der Kritik wurden diese Versuche belächelt - siehe http://www.perlentaucher.de/buch/1869.html. Diese Phase findet ihren Abschluss mit dem Erzählband ''TopIdioten'' ([[Kulturverlag Kadmos]] 2009), der in der [[die tageszeitung|taz]] mit den Worten beschrieben wurde: „Eckoldts Protagonisten sind Konsumidioten - Gefangene im Reich der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Information zur Ware wird, zum Wert, von dem niemand genau sagen kann, wie hoch er eigentlich ist. Genau diese Optionsvielfalt, von der sie fasziniert sind, dieser unberechenbare Wert, der wie Aktienkurse zu steigen und zu fallen scheint, wird ihnen zum Verhängnis. Eckoldt zeigt sie in ihrem Scheitern. Ihre Hipness wird zur lächerlichen Pose, das Leben zu einem großen Zucken, ausgelöst durch den unablässig fließenden Reizstrom der Mediengesellschaft.“


Die zweite Phase beginnt mit dem 2010 erschienenen Boxerroman „Letzte Tage“ ([[Dittrich Verlag]] 2010), in dem Eckoldt von allen Brechungen und Parodien Abstand nimmt und feinsinnig die sehr menschliche Geschichte eines Boxtrainers erzählt, der sich selbst abhanden kommt. Im [[Deutschlandfunk]] hieß es über das Buch: „Matthias Eckoldt gelingt es, den Leser über 200 Seiten hinweg soghaft in die körperfixierte Welt der Faustkämpfer hineinzuziehen.“
Die zweite Phase beginnt mit dem 2010 erschienenen Boxerroman „Letzte Tage“ ([[Dittrich Verlag]] 2010), in dem Eckoldt von allen Brechungen und Parodien Abstand nimmt und feinsinnig die sehr menschliche Geschichte eines Boxtrainers erzählt, der sich selbst abhanden kommt. Die Kritik meinte dazu: Hier wurde Henry-Maske-mässig geschätzt (der Freitag - http://www.freitag.de/kultur/1020-der-schw-tzt-ganz-henry-maske-m-ig). Im [[Deutschlandfunk]] hieß es über das Buch: „Matthias Eckoldt gelingt es, den Leser über 200 Seiten hinweg soghaft in die körperfixierte Welt der Faustkämpfer hineinzuziehen.“


== Denken ==
== Denken ==

Version vom 14. März 2012, 21:44 Uhr

Datei:Matthias Eckoldt.jpg
Matthias Eckoldt

Matthias Eckoldt (* 24. Dezember 1964 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller, Dozent und Radioautor, der sowohl auf künstlerischem wie auch auf wissenschaftlichem Gebiet hervorgetreten ist.

Leben

Matthias Eckoldt ist mit der Schauspielerin Nora Jensen verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Berlin.

Eckoldt studierte Philosophie, Medienwissenschaft und Germanistik an der Humboldt-Universität Berlin und promovierte über Systemtheorie und Foucault'sche Machtanalytik mit einer Schrift über Das Machtdispositiv der Massenmedien.

Schaffen

Im schriftstellerischen Werk von Matthias Eckoldt kann man bislang zwei Phasen ausmachen. Die erste lässt sich im Kontext der Postmoderne begreifen. In dem Roman „Moment of Excellence“ (Eichborn Verlag 2000) ironisiert, parodiert und dekonstruiert der Autor Schreibstile, Genre und Figurenpsychologien. Von der Kritik wurden diese Versuche belächelt - siehe http://www.perlentaucher.de/buch/1869.html. Diese Phase findet ihren Abschluss mit dem Erzählband TopIdioten (Kulturverlag Kadmos 2009), der in der taz mit den Worten beschrieben wurde: „Eckoldts Protagonisten sind Konsumidioten - Gefangene im Reich der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem Information zur Ware wird, zum Wert, von dem niemand genau sagen kann, wie hoch er eigentlich ist. Genau diese Optionsvielfalt, von der sie fasziniert sind, dieser unberechenbare Wert, der wie Aktienkurse zu steigen und zu fallen scheint, wird ihnen zum Verhängnis. Eckoldt zeigt sie in ihrem Scheitern. Ihre Hipness wird zur lächerlichen Pose, das Leben zu einem großen Zucken, ausgelöst durch den unablässig fließenden Reizstrom der Mediengesellschaft.“

Die zweite Phase beginnt mit dem 2010 erschienenen Boxerroman „Letzte Tage“ (Dittrich Verlag 2010), in dem Eckoldt von allen Brechungen und Parodien Abstand nimmt und feinsinnig die sehr menschliche Geschichte eines Boxtrainers erzählt, der sich selbst abhanden kommt. Die Kritik meinte dazu: Hier wurde Henry-Maske-mässig geschätzt (der Freitag - http://www.freitag.de/kultur/1020-der-schw-tzt-ganz-henry-maske-m-ig). Im Deutschlandfunk hieß es über das Buch: „Matthias Eckoldt gelingt es, den Leser über 200 Seiten hinweg soghaft in die körperfixierte Welt der Faustkämpfer hineinzuziehen.“

Denken

In seinen medientheoretischen Arbeiten analysiert Matthias Eckoldt die reale und realitätsgebende Macht der Medien und widmet sich den Medientechniken moderner Machtausübung. Massenmedien begreift er als „task force“ der Disziplinarmacht. Grundlegend für diese Sichtweise der Massenmedien ist sein Buch „Medien der Macht – Macht der Medien“ (im Kulturverlag Kadmos, 2007), über das die Fachzeitschrift MEDIENwissenschaft schrieb: „Eckoldt kann sowohl auf innersystemische Beschreibungen als auch auf außersystemische Bezüge und Zusammenhänge zurückgreifen, um eine moderne, umfassende und schlüssige Theorie der Massenmedien zu formulieren.“

Für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten schrieb Eckoldt über zweihundert Features, Essays und Hörspiele. Gemeinsam mit Matthias Baxmann kreierte er die wöchentliche Sendereihe Mensch Müller bei Deutschlandradio Kultur.
In der Reihe „Aula“ des SWR hält er regelmäßig Vorträge über system- und medientheoretische Themen.
Er lehrt als Schreibdozent an der FU Berlin.

Werke

  • „Moment of Excellence“, Roman, Frankfurt/a.M. 2000
  • "Schreiben lehren und schreiben lernen an der Universität", Fachbuch, Ernst-Moritz-Arndt-Univ., 2002
  • „Medien der Macht – Macht der Medien“, Fachbuch, Berlin 2007
  • „TopIdioten“, Erzählband, Berlin 2009
  • „Wozu Tugend?“ – gemeinsam mit René Weiland, Essay, Kassel 2010
  • „Letzte Tage“, Boxerroman, Berlin 2010

Auszeichnungen