„Amos Bad Heart Bull“ – Versionsunterschied

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Im Jahre 1890 war Amos Bad Heart Bull Scout in der US-Armee und in Fort Robinson in Nebraska stationiert. Dort erwarb er irgendwann in dem in der Nähe liegenden Prärie-Ort [[Crawford (Nebraska)|Crawford]] in einem Bekleidungsgeschäft ein sogenanntes Hauptbuch (ledger), das sich dann in den folgenden Jahren mit seinen Bildern füllen sollte. Amos Bad Heart Bull ist nicht der erste Indianer gewesen, der in der Ledger Art geschaffen hat, aber der Erste seines Stammes, der Papier als Medium für seine Arbeiten verwendete. Während seiner Militärzeit lernte er auch Englisch und auf seinen Blättern ist so manch textliche Erklärung in dieser Sprache zu lesen.
Im Jahre 1890 war Amos Bad Heart Bull Scout in der US-Armee und in Fort Robinson in Nebraska stationiert. Dort erwarb er irgendwann in dem in der Nähe liegenden Prärie-Ort [[Crawford (Nebraska)|Crawford]] in einem Bekleidungsgeschäft ein sogenanntes Hauptbuch (ledger), das sich dann in den folgenden Jahren mit seinen Bildern füllen sollte. Amos Bad Heart Bull ist nicht der erste Indianer gewesen, der in der Ledger Art geschaffen hat, aber der Erste seines Stammes, der Papier als Medium für seine Arbeiten verwendete. Während seiner Militärzeit lernte er auch Englisch und auf seinen Blättern ist so manch textliche Erklärung in dieser Sprache zu lesen.

Von etwa 1892 an lebte und arbeitete Amos Bad Heart Bull in der Pine Ridge Reservation. Er war dort — zeitweise wohl — bei der Indianerpolizei und hat sich auch als Viehzüchter (Rancher) betätigt. Irgendwann heiratete er und wurde Vater einer Tochter (Victoria). Hierbei meinte es das Schicksal aber nicht allzu gut mit ihm: Victoria lebte nur einige Monate und seine Frau, deren Name nicht bekannt ist, starb um 1910.

In all diesen Jahren in Pine Ridge zeichnete und malte Amos Bad Heart Bull in seinem Hauptbuch, das 300 Blätter umfasste, zu denen er noch weitere hinzufügte und das Buch schließlich über 400 Bilder enthielt, die viel vom sozialen Leben der Sioux und von ihren letzten großen Kämpfen ([[Schlacht am Rosebud Creek]], [[Schlacht am Little Bighorn]]) in der Prärie kündeten.


== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://hub.culturegraph.org/about/122633644/html Culturegraph] Informationen über Amos Bad Heart Bull
* [http://digital.libraries.ou.edu/whc/nam/manuscript.asp?mID=1405 The University of Oklahoma] Anmerkungen (Manuskript) zu Amos Bad Heart Bull (Buffalo) von [[Stanley Vestal]] alias Walter Stanley Cambell, der sich vor allem mit der Schlacht am Little Bighorn befasst

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Version vom 30. Juli 2015, 15:36 Uhr

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Crazy Horse in der Schlacht am Little Bighorn: Einer Vision folgend verteilte der Häuptling vor jedem Kampf Staub auf seinem Körper, womit er unverwundbar sein sollte; dies hat Amos Bad Heart Bull mit der Punktierung wohl andeuten wollen

Amos Bad Heart Bull (Bisonstier mit dem schlechten Herzen), auch Amos Bad Heart Buffalo, zeitweise Eagle Bonnet (Adlerhaube) und Eagle Lance (Adlerlanze), indianischer Name Amos Tatanka Chante Shicha, (* 1869 irgendwo in den Plains des späteren Nebraska; † 3. August 1913 in der Pine Ridge Reservation in South Dakota) war ein Künstler und Historiker der Oglala-Lakota-Sioux. Von ihm sind 407 Bilder, gezeichnet und gemalt auf Papier in der sogenannten Ledger Art, in Reproduktionen überliefert, auf denen er Geschehnisse im Leben seines Volkes während des 19. Jahrhunderts und der ersten Reservationszeit dargestellt hat. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, ist Amos Bad Heart Bull u. a. auch Scout in der US-Armee und Viehzüchter gewesen.

Familie

Die Familie von Amos Bad Heart Bull gehörte zur Soreback Band, eine Abteilung des Lagerkreises der Oglala, von denen es insgesamt sieben gegeben hat. Sein Vater Bad Heart Bull sen., Bruder von He Dog (Shunka Bloka] und Neffe von Red Cloud (Maxpiya Luta), war ein Historiker der Oglala, der die wichtigsten Ereignisse im Stammesleben jährlich zeichnerisch auf einer Büffelhaut festhielt. Diese piktographischen Aufzeichnungen wurden Winterzählung (winter count) genannt und waren für die indianische Welterfahrung von allergrößter Bedeutung. Die Mutter von Amos Bad Heart Bull hieß Red Blanket (Tasina Luta Win) und auch Edith Bad Heart Bull.

Als nach der Schlacht am Little Bighorn die große Verfolgung der US-Truppen einsetzte, um die Lakota zu zwingen, in der Great Sioux Reservation zu leben, ergab sich die Familie von Amos im April 1877 und wurde bei der Red Cloud Agentur angesiedelt. Nach der Ermordung von Crazy Horse im September floh die Familie zu Sitting Bull in Kanada. Als die Lebensbedingungen dort immer schlechter wurden, kehrte sie 1880 zurück und ergab sich in Fort Keogh und wurde bei der Standing Rock Agentur angesiedelt. Als 1889 die Great Sioux Reservation in sieben Reservate aufgeteilt wurde, zog die Familie in die Pine Ridge Reservation in South Dakota. Persönliche Erlebnisse und Taten von Amos aus diesen Zeiten scheinen nicht bekannt zu sein.

Werdegang

Im Jahre 1890 war Amos Bad Heart Bull Scout in der US-Armee und in Fort Robinson in Nebraska stationiert. Dort erwarb er irgendwann in dem in der Nähe liegenden Prärie-Ort Crawford in einem Bekleidungsgeschäft ein sogenanntes Hauptbuch (ledger), das sich dann in den folgenden Jahren mit seinen Bildern füllen sollte. Amos Bad Heart Bull ist nicht der erste Indianer gewesen, der in der Ledger Art geschaffen hat, aber der Erste seines Stammes, der Papier als Medium für seine Arbeiten verwendete. Während seiner Militärzeit lernte er auch Englisch und auf seinen Blättern ist so manch textliche Erklärung in dieser Sprache zu lesen.

Von etwa 1892 an lebte und arbeitete Amos Bad Heart Bull in der Pine Ridge Reservation. Er war dort — zeitweise wohl — bei der Indianerpolizei und hat sich auch als Viehzüchter (Rancher) betätigt. Irgendwann heiratete er und wurde Vater einer Tochter (Victoria). Hierbei meinte es das Schicksal aber nicht allzu gut mit ihm: Victoria lebte nur einige Monate und seine Frau, deren Name nicht bekannt ist, starb um 1910.

In all diesen Jahren in Pine Ridge zeichnete und malte Amos Bad Heart Bull in seinem Hauptbuch, das 300 Blätter umfasste, zu denen er noch weitere hinzufügte und das Buch schließlich über 400 Bilder enthielt, die viel vom sozialen Leben der Sioux und von ihren letzten großen Kämpfen (Schlacht am Rosebud Creek, Schlacht am Little Bighorn) in der Prärie kündeten.

Literatur

  • Marc C. Carnes: American National Biography: Supplement 2, Oxford University Press, New York 2005
  • Richard Hook: Warriors at the Little Bighorn 1876, Osprey Publishing Ltd., Oxford 2004
  • Arnold Krupat: Native American Studies, University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2002
  • G. Malcolm Lewis: Cartographic Encounters: Perspectives on Nativ American Mapmaking an Map Use, University of Chicago Press, Chicago 1998
  • Amos Bad Heart Bull, Helen Heather Blish: A Pictographic History of the Oglala Sioux, University of Nebraska Press, Lincoln 1967
  • Wolfgang Haberland, Frederick Weygold: Ich, Dakota – Pine Ridge Reservation 1909, Verlag Dietrich Reimer, Berlin 1986