„CHC-Helikopter-Service-Flug 241“ – Versionsunterschied

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== Reaktionen ==
== Reaktionen ==
Die norwegische Luftfahrtbehörde (Luftfartstilsynet) erließ nach dem Unglück ein Flugverbot für alle Maschinen des Typs EC 225. Das Verbot galt für alle in Norwegen registrierten Maschinen des Typs und innerhalb des norwegischen Luftraums.<ref>[http://www.bt.no/nyheter/lokalt/Setter-alle-Super-Puma-helikopter-pa-bakken-3588130.html ''Setter alle Super Puma-helikopter på bakken'']. Bergens Tidene, 29. April 2016</ref> Auch die britische Luftfahrtbehörde erließ ein entsprechendes Flugverbot. Die [[Europäische Agentur für Flugsicherheit]] ordnete zunächst eine Überprüfung der Maschinen an<ref>http://orf.at/#/stories/2337702/</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.easa.europa.eu/newsroom-and-events/news/easa-issues-emergency-airworthiness-directive-ad-following-accident-airbus|titel=EASA Emergency Airworthiness Directive|hrsg=[[Europäische Agentur für Flugsicherheit|EASA]]|datum=2016-05-03|zugriff=2016-05-04}}</ref> und erteilte am 2. Juni 2016 ein vorläufiges [[Flugverbot]] für die Hubschraubertypen AS332 L2 und H225 LP.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.easa.europa.eu/newsroom-and-events/news/update-regarding-crash-norwegian-helicopter-29-april-2016 | titel=Update regarding the crash of a Norwegian Helicopter on 29 April 2016 | hrsg=[[Europäische Agentur für Flugsicherheit]] | datum=2016-06-02 | zugriff=2016-06-02}}</ref> Airbus Helicopters hat inzwischen ein Video veröffentlicht, das die bisherigen Erkenntnisse zur Unglücksursache präsentiert und die getroffenen Maßnahmen für einen sicheren Wiederinbetriebnahme des Hubschaubers zusammenfasst.
Die norwegische Luftfahrtbehörde (Luftfartstilsynet) erließ nach dem Unglück ein Flugverbot für alle Maschinen des Typs EC 225. Das Verbot galt für alle in Norwegen registrierten Maschinen des Typs und innerhalb des norwegischen Luftraums.<ref>[http://www.bt.no/nyheter/lokalt/Setter-alle-Super-Puma-helikopter-pa-bakken-3588130.html ''Setter alle Super Puma-helikopter på bakken'']. Bergens Tidene, 29. April 2016</ref> Auch die britische Luftfahrtbehörde erließ ein entsprechendes Flugverbot. Die [[Europäische Agentur für Flugsicherheit]] ordnete zunächst eine Überprüfung der Maschinen an<ref>http://orf.at/#/stories/2337702/</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.easa.europa.eu/newsroom-and-events/news/easa-issues-emergency-airworthiness-directive-ad-following-accident-airbus|titel=EASA Emergency Airworthiness Directive|hrsg=[[Europäische Agentur für Flugsicherheit|EASA]]|datum=2016-05-03|zugriff=2016-05-04}}</ref> und erteilte am 2. Juni 2016 ein vorläufiges [[Flugverbot]] für die Hubschraubertypen AS332 L2 und H225 LP.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.easa.europa.eu/newsroom-and-events/news/update-regarding-crash-norwegian-helicopter-29-april-2016 | titel=Update regarding the crash of a Norwegian Helicopter on 29 April 2016 | hrsg=[[Europäische Agentur für Flugsicherheit]] | datum=2016-06-02 | zugriff=2016-06-02}}</ref> Airbus Helicopters hat inzwischen ein Video veröffentlicht, das die bisherigen Erkenntnisse zur Unglücksursache präsentiert und die getroffenen Maßnahmen für eine sichere Wiederinbetriebnahme des Hubschaubers zusammenfasst.
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Der vorläufige Untersuchungsbericht des Accident Investigation Board Norway kommt zu dem Schluss, dass es in einem der Lager des Planetengetriebes zum Ermüdungsbruchs eines Zahnrades gekommen ist, der zur vollständigen Zerstörung des Hauptgetiebes und damit einhergehend der Ablösung des Hauptrotors geführt hat. Der Bericht stellt weitere Untersuchungen zum Auslöser des Zahnradbruchs sowie des erst kürzlich aufgefundenen Planetenradträgers in Aussicht.

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Das norwegische Königspaar und das Kronprinzenpaar brachen aufgrund des Unglücks ihre Reise nach Schweden ab, wo sie an den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von [[Carl XVI. Gustaf]] teilnehmen wollten. Ministerpräsidentin [[Erna Solberg]] sprach den Angehörigen der Opfer im Fernsehen ihr Beileid aus und reiste zur Unglücksstelle.
Das norwegische Königspaar und das Kronprinzenpaar brachen aufgrund des Unglücks ihre Reise nach Schweden ab, wo sie an den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von [[Carl XVI. Gustaf]] teilnehmen wollten. Ministerpräsidentin [[Erna Solberg]] sprach den Angehörigen der Opfer im Fernsehen ihr Beileid aus und reiste zur Unglücksstelle.



Version vom 5. Dezember 2017, 04:28 Uhr

Lage des Unglücksortes

Beim Hubschrauberunglück von Turøy stürzte am 29. April 2016 ein Eurocopter EC 225 mit 13 Personen an Bord auf der Insel Skitholmen nahe der Insel Sotra westlich von Bergen in Norwegen ab.[1] Es handelt sich um das bis dahin schwerste Flugunglück der norwegischen Ölindustrie und das schwerste Hubschrauberunglück in Norwegen seit 1978.

Unfallhergang

rechts der Absturzort (Insel)

Der Eurocopter EC 225 LP Super Puma 2 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen LN-OJF wurde von der Firma CHC Helicopter betrieben. Die Maschine startete am 29. April 2016 gegen 11:16 Uhr Ortszeit unter der Flugnummer HKS 241 mit elf Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord von der Bohrinsel Gullfaks B zum Flughafen Bergen-Flesland. Der Hubschrauber erreichte eine Flughöhe von etwa 3.250 ft (991 m) und verlor nördlich der Insel Sotra plötzlich und rapide an Höhe und Geschwindigkeit. Um 11:54 Uhr Ortszeit brach der Kontakt ab. Nach Augenzeugenberichten kam es zu Problemen und einem Brand am Hauptrotor, der sich daraufhin vom Rumpf des Hubschraubers löste. Die auftriebslose Maschine schlug nahe der Turøy bru auf der kleinen Felseninsel Skitholmen auf, setzte sie in Brand und rutschte danach – mit Ausnahme der Getriebeeinheit – ins Wasser. Das Wrack des Hubschraubers kam etwa 20 m von der Insel entfernt in 5 bis 7 Meter Wassertiefe im Meer zu liegen. Der Rotor wurde auf einer anderen Insel gefunden. Ein Amateurvideo zeigt, dass sich der Rotor noch mindestens 20 Sekunden eigenständig in der Luft befand, nachdem der Hubschrauber bereits aufgeschlagen war.[2]

Hintergrund

Eurocopter EC 225 (Beispielfoto)

Die Unglücksmaschine LN-OJF wurde am 13. August 2009 in Norwegen registriert und war direkt vom Hersteller geliefert worden. Nach Angaben der norwegischen Luftfahrtbehörde waren alle Unterlagen zur Maschine korrekt. In den Jahren 2012 und 2013 waren Maschinen dieses Typs aufgrund von Problem am Hauptantrieb nur begrenzt für Flüge zugelassen. Diese Einschränkungen wurden nach einer Umrüstung im Jahr 2014 aufgehoben. LN-OJF war im Jahr 2016 zweimal wegen Reparaturen außer Betrieb: am 17. Januar wurde nach ca. 1300 Flugstunden das Getriebe, am 27. März der Rotorkopf ausgetauscht.[3]

Opfer

An Bord der Maschine befanden sich elf Norweger, ein Brite und ein Italiener. Elf Tote wurden innerhalb kurzer Zeit geborgen, Hinweise auf Überlebende gab es nach Aussagen der Polizei nicht. Die Opfer waren neben den beiden Piloten, einem 57-jährigen Norweger und einem 44-jährigen Italiener, Angestellte von verschiedenen Firmen, die auf der Plattform des Betreibers Statoil Arbeiten ausführten:[4][5]

Reaktionen

Die norwegische Luftfahrtbehörde (Luftfartstilsynet) erließ nach dem Unglück ein Flugverbot für alle Maschinen des Typs EC 225. Das Verbot galt für alle in Norwegen registrierten Maschinen des Typs und innerhalb des norwegischen Luftraums.[6] Auch die britische Luftfahrtbehörde erließ ein entsprechendes Flugverbot. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit ordnete zunächst eine Überprüfung der Maschinen an[7][8] und erteilte am 2. Juni 2016 ein vorläufiges Flugverbot für die Hubschraubertypen AS332 L2 und H225 LP.[9] Airbus Helicopters hat inzwischen ein Video veröffentlicht, das die bisherigen Erkenntnisse zur Unglücksursache präsentiert und die getroffenen Maßnahmen für eine sichere Wiederinbetriebnahme des Hubschaubers zusammenfasst. [10] Der vorläufige Untersuchungsbericht des Accident Investigation Board Norway kommt zu dem Schluss, dass es in einem der Lager des Planetengetriebes zum Ermüdungsbruchs eines Zahnrades gekommen ist, der zur vollständigen Zerstörung des Hauptgetiebes und damit einhergehend der Ablösung des Hauptrotors geführt hat. Der Bericht stellt weitere Untersuchungen zum Auslöser des Zahnradbruchs sowie des erst kürzlich aufgefundenen Planetenradträgers in Aussicht. [11] Das norwegische Königspaar und das Kronprinzenpaar brachen aufgrund des Unglücks ihre Reise nach Schweden ab, wo sie an den Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von Carl XVI. Gustaf teilnehmen wollten. Ministerpräsidentin Erna Solberg sprach den Angehörigen der Opfer im Fernsehen ihr Beileid aus und reiste zur Unglücksstelle.

Das Bethaus von Turøy wurde am Abend des Unglückstages für Trauernde geöffnet.

Commons: Turøy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Einzelnachweise

  1. Helikopter mit 13 Insassen in Norwegen abgestürzt. Die Welt online. 29. April 2016; mit kurzem Video von den Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle
  2. Her flyr rotoren på egen hånd etter helikopterstyrten. TV2, 29. April 2016
  3. Luftfartstilsynet: Ulykkeshelikopteret skiftet girkasse og rotor i år. VG, 29. April 2016
  4. Ansatte fra syv selskap omkom. Bergens Tidene, 29. April 2016
  5. Disse omkom i helikopterstyrten. In: Bergens Tidende. Abgerufen am 30. April 2016.
  6. Setter alle Super Puma-helikopter på bakken. Bergens Tidene, 29. April 2016
  7. http://orf.at/#/stories/2337702/
  8. EASA Emergency Airworthiness Directive. EASA, 3. Mai 2016, abgerufen am 4. Mai 2016.
  9. Update regarding the crash of a Norwegian Helicopter on 29 April 2016. Europäische Agentur für Flugsicherheit, 2. Juni 2016, abgerufen am 2. Juni 2016.
  10. Airbus Release Detailed Accident Findings into Super Puma Crash. [Airbus], 4. Oktober 2017, abgerufen am 5. Dezember 2017.
  11. Investigation of helicopter accident at Turoy near Bergen in Hordaland county, Norway. [Accident Investigation Board Norway], 28. April 2017, abgerufen am 5. Dezember 2017.

Koordinaten: 60° 27′ 8″ N, 4° 55′ 49″ O