„Aerosolbombe“ – Versionsunterschied

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Die Druckwirkung über einem großen Gebiet führte auch zur Entwicklung von Systemen, die mit einer solchen Explosion Minen räumen sollen.<ref>http://www.israeli-weapons.com/weapons/mines/carpet/Carpet.html</ref><ref>[[TOS-1]]</ref>
Die Druckwirkung über einem großen Gebiet führte auch zur Entwicklung von Systemen, die mit einer solchen Explosion Minen räumen sollen.<ref>http://www.israeli-weapons.com/weapons/mines/carpet/Carpet.html</ref><ref>[[TOS-1]]</ref>

Am 11. September 2007 wurde in Russland eine Aerosolbombe getestet, deren Sprengkraft mit 40&nbsp;t&nbsp;[[TNT-Äquivalent]] angegeben wurde und die damit die stärkste konventionelle Bombe der Welt wäre.<ref>[http://www.reuters.com/article/worldNews/idUSL1155952320070911?feedType=RSS&feedName=worldNews&rpc=69 reuters.com – Russia tests superstrength bomb: military] (engl.)</ref><ref>[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/16/0,3672,7004144,00.html heute.de – Russland prahlt mit „Vater aller Bomben“]</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,505195,00.html spiegel.de – Russland testet „Vater aller Bomben“]</ref> Die bis dato stärkste Bombe der USA, die [[MOAB]], besitzt eine nominelle Sprengkraft von 11&nbsp;t&nbsp;TNT-Äquivalent.


== Thermobare Waffen ==
== Thermobare Waffen ==

Version vom 12. September 2007, 19:06 Uhr

Eine Aerosolbombe, auch bekannt als Fuel-Air Explosive (FAE) bzw. Fuel-Air Bomb oder umgangssprachlich auch „Vakuumbombe“, ist eine Waffe, deren Wirkung auf der Zündung einer als Aerosol verteilten Substanz ohne enthaltenes Oxidationsmittel beruht. Derartige Waffen wurden in den USA und gleichzeitig in der UdSSR entwickelt, allerdings wurden die ersten Versuche schon während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Luftwaffe durchgeführt.

Aufbau

Eine Aerosolbombe besteht aus einem Behälter mit einer brennbaren Substanz wie z. B. Ethylenoxid, Propylenoxid oder Dekan. Auch Feststoffe wie Aluminiumpulver sind anwendbar, allerdings ist die Zündung solcher Stoffe schwierig, weshalb sie nicht verwendet werden. Zur Zündung werden zwei Sprengladungen verwendet: Durch die erste Sprengung wird der Brennstoff fein in der Luft verteilt, das Aerosol entsteht. Danach, typischerweise ca. 150 Millisekunden später, je nach System aber auch einige Sekunden später, wird die Aerosolwolke durch die zweite Zündung entzündet. Moderne Varianten der Aerosolbomben kommen allerdings inzwischen mit einer Sprengladung aus, die gleichzeitig sowohl die Verteilung als auch die Zündung übernimmt.

Hauptprobleme bei der Konstruktion dieser Waffen sind das Herstellen des richtigen Verhältnisses von Luft und Brennstoff für eine Explosion, damit verbunden u. A. eine präzise Ausführung des Brennstoffbehälters, der dann für eine gleichmäßige Verteilung des Brennstoffs in der Luft sowie die genaue zeitliche Folge der Zündungen sorgt.

Wirkung

Die bei der Explosion entstehende Druckwelle ist zwar wesentlich schwächer als die eines vergleichbaren Sprengstoffes wie zum Beispiel TNT, allerdings erfolgt die Explosion fast gleichzeitig in einer Kugel mit 10 bis 40 m Durchmesser. Der Brennstoff kann in Höhlensysteme, Bunker o. ä. eindringen, was diese Waffen auch gegen befestigte Ziele wirkungsvoll macht, gegen die sie normalerweise wegen der mangelnden Druckwirkung nur eingeschränkt effektiv sind. Außerdem hält die Druckwirkung wesentlich länger an als bei einem konventionellen Sprengstoff. Darüberhinaus haben Aerosolbomben eine wesentlich stärkere Hitzewirkung als konventionelle Sprengladungen. Das macht diese Bombe effektiver für die Tötung von Menschen und bei der Bekämpfung sonstiger Weichziele wie ungepanzerter Fahrzeuge.

Die „Vakuumwirkung“, die dieser Waffe ihren umgangssprachlichen Namen gab, tritt auch ein, allerdings (wie bei allen anderen chemischen und nuklearen Sprengsätzen) als Folge der Druckwelle. Außerdem entzieht die Waffe der Luft den Sauerstoff, weil der Sprengsatz kein eigenes Oxidationsmittel enthält, sondern den Luftsauerstoff verwendet. Um beim Einsatz einer solchen Waffe am Sauerstoffmangel zu sterben, muss die betroffene Person zunächst die Hitze- und Druckwirkung dieser Waffe überleben, was in den meisten Fällen nicht wahrscheinlich ist.

Die Druckwirkung über einem großen Gebiet führte auch zur Entwicklung von Systemen, die mit einer solchen Explosion Minen räumen sollen.[1][2]

Am 11. September 2007 wurde in Russland eine Aerosolbombe getestet, deren Sprengkraft mit 40 t TNT-Äquivalent angegeben wurde und die damit die stärkste konventionelle Bombe der Welt wäre.[3][4][5] Die bis dato stärkste Bombe der USA, die MOAB, besitzt eine nominelle Sprengkraft von 11 t TNT-Äquivalent.

Thermobare Waffen

Auch wenn beide Begriffe oft als Synonym verwendet werden, unterscheiden sich thermobare Waffen von Aerosolbomben. Bei einer thermobaren Waffe wird zusätzlich zu einer „normalen“ Explosion eine brennbare Substanz mit wenig oder keinem Oxidationsmittel in der Luft verteilt, die sich durch die Explosion sofort entzündet. Dadurch wird der Effekt der ursprünglichen Explosion verstärkt um eine größere Hitze- und eine längere Druckwirkung. Das wirkt besonders verheerend in geschlossenen Räumen.

Weiterführende Informationen

Weblinks

Quellenangaben

  1. http://www.israeli-weapons.com/weapons/mines/carpet/Carpet.html
  2. TOS-1
  3. reuters.com – Russia tests superstrength bomb: military (engl.)
  4. heute.de – Russland prahlt mit „Vater aller Bomben“
  5. spiegel.de – Russland testet „Vater aller Bomben“