„National Association for Research and Therapy of Homosexuality“ – Versionsunterschied

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Die '''National Association for Research and Therapy of Homosexuality''' (kurz: NARTH) ist eine nicht-kommerzielle Organisation mit Sitz in [[Encino]], Kalifornien, [[USA]], die der [[Ex-Gay]]-Bewegung zugerechnet wird. NARTH sieht sich selbst als Interessenvertretung von Homosexuellen, die ihre sexuelle Orientierung zu ändern wünschen und betrachtet Homosexualität als eine veränderbare Orientierung<ref name="Narth.com">Siehe dazu ihren Internetauftritt, insbesondere die [http://www.narth.com/menus/translations.html#German deutschsprachigen Artikel] und ihr [http://www.narth.com/menus/positionstatements.html Positionspapier] (Engl.).</ref>. Weiterhin engagiert sich NARTH gegen die Kritik an ihren Behandlungsmethoden, die sie als politisch motiviert ansehen<ref name="Narth.com"/>.
Die '''National Association for Research and Therapy of Homosexuality''' (kurz: NARTH) ist eine nicht-kommerzielle Organisation mit Sitz in [[Encino]], Kalifornien, [[USA]], die der [[Ex-Gay]]-Bewegung zugerechnet wird. NARTH sieht sich selbst als Interessenvertretung von Homosexuellen, die ihre sexuelle Orientierung zu ändern wünschen und betrachtet Homosexualität als eine veränderbare Orientierung<ref name="Narth.com">Siehe dazu ihren Internetauftritt, insbesondere die [http://www.narth.com/menus/translations.html#German deutschsprachigen Artikel] und ihr [http://www.narth.com/menus/positionstatements.html Positionspapier] (Engl.).</ref>. Weiterhin engagiert sich NARTH gegen die Kritik an ihren Behandlungsmethoden, die sie als politisch motiviert ansehen<ref name="Narth.com"/>.

== Theoretischer Ansatz ==
Die thoretischen Besonderheiten lassen sich in zwei Kernthesen zusammenfassen:
# NARTH ist der Ansicht, dass die [[sexuelle Orientierung]] in den meisten Fällen in frühester Kindheit durch schädliche psychologische Einflüsse, z. B. durch eine zu dominante Mutter oder einen fehlenden Vater, angelegt werde. Führende [[Psychiatrie|psychiatrischen]] und [[Psychologie|psychologischen]] Fachgesellschaften sind hingegen der Ansicht, dass Homosexualität keine Störung darstellt<ref>Siehe: [http://www.apa.org/pi/lgbc/publications/justthefacts.html APA:Just the facts] und [http://www.apa.org/topics/orientation.html#mentalillness APA:Sexual Orientation]</ref>.
# NARTH ist ebenfalls der Ansicht, dass mittels so genannter [[Reparative Therapie|Reparativer Therapie]] die sexuelle Orientierung homosexueller Menschen zu verändern sei<ref>Positionsstatements der NARTH, Absatz 7 [http://www.narth.com/menus/positionstatements.html]</ref>. Im Gegensatz dazu sind die fachlichen Berufsverbände, die im gleichen Land tätig sind, der Ansicht, dass die sexuelle Orientierung nach der frühen Kindheit nicht mehr veränderbar sei. Denn sie sei biologisch und möglicherweise auch durch psychologische Einflüsse in der frühen Kindheit bestimmt. Dabei betrachten sie solche Einflüsse, auch wenn sie zur Homosexualität führen sollten, nicht als schädlich<ref>Davison, G. C. & Neale, J. M.: ''Klinische Psychologie''. Psychologie Verlags Union, Weinheim 2002. ISBN 3621274588 sowie [http://www.apa.org/topics/orientation.html#cantherapychange APA:Can Therapy Change]</ref>.

Von den Fachverbänden werden die Methoden von Organisationen wie NARTH nicht nur als unwirksam, sondern sogar als potenziell schädlich für die Klienten angesehen<ref>Quelle: http://www.apa.org/pi/lgbc/publications/justthefacts.html#2</ref>. Diese Kritik wird jedoch dadurch relativiert, dass zwei ehemalige ([[Robert Perloff]], 2004; [[Nicholas Cummings]], 2005) sowie der jetzige Leiter der APA [[Gerald Koocher]] (2006) ausdrücklich bekräftigten, dass die Amerikanische Psychologenvereinigung keine Probleme damit hat, wenn Psychologen Klienten therapeutisch begleiten, um diesen zu helfen, ihr selbstbestimmtes Ziel der Entwicklung ihres heterosexuellen Potentials zu erreichen<ref>Siehe Bulletin von NARTH 2006, Bd 14, Nr.2, S. 40.), in Deutsch zusammengefasst: [http://dijg.de/index.php?art_id=166&categ=5&expand=5&file=view_article.tp „Stellungnahme zur Presseerklärung des Antidiskriminierungsbüros in Leipzig“].</ref>.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
NARTH wurde [[1992]] gegründet vom Psychiatrieprofessor [[Benjamin Kaufman]] und den Psychologen [[Charles Socarides]] und [[Joseph Nicolosi]], die es aus ihrer Erfahrung mit "reparativer Therapie" heraus für nötig hielten, eine separate Organisation zu gründen für wissenschaftliche Studien über "reparative Therapie" und über mit Homosexualität verbundene Probleme, da aus ihrer Sicht angesichts der Haltung der APA (die sie als politisch motiviert ansahen) deren wissenschaftliche Integrität nicht mehr gewährleistet gewesen sei.<ref>[http://www.regent.edu/acad/schlaw/lawreview/articles/14_2kaufman.PDF Benjamin Kaufman, Why NARTH? The American Psychiatric Association's Destructive and Blind Pursuit of Political Correctness'']</ref>
NARTH wurde [[1992]] gegründet vom Psychiatrieprofessor [[Benjamin Kaufman]] und den Psychologen [[Charles Socarides]] und [[Joseph Nicolosi]], die es aus ihrer Erfahrung mit „reparativer Therapie“ heraus für nötig hielten, eine separate Organisation zu gründen für wissenschaftliche Studien über „reparative Therapie“ und über mit Homosexualität verbundene Probleme, da aus ihrer Sicht angesichts der Haltung der APA (die sie als politisch motiviert ansahen) deren wissenschaftliche Integrität nicht mehr gewährleistet gewesen sei.<ref>[http://www.regent.edu/acad/schlaw/lawreview/articles/14_2kaufman.PDF Benjamin Kaufman, Why NARTH? The American Psychiatric Association's Destructive and Blind Pursuit of Political Correctness'']</ref>


Vergleichbare Vereinigungen sind [[International Healing Foundation]], die Vereinigung [[People Can Change]] oder die [[JONAH|Jews Offering New Alternatives to Homosexuality (JONAH)]].
Vergleichbare Vereinigungen sind [[International Healing Foundation]], die Vereinigung [[People Can Change]] oder die [[JONAH|Jews Offering New Alternatives to Homosexuality (JONAH)]].


NARTH ist 2003 gemeinsam mit anderen Organisationen der [[Ex-Gay-Bewegung]] der Initiative [[Positive Alternatives to Homosexuality|Positive Alternatives to Homosexuality (P.A.T.H.)]] beigetreten.
NARTH ist 2003 gemeinsam mit anderen Organisationen der [[Ex-Gay-Bewegung]] der Initiative [[Positive Alternatives to Homosexuality|Positive Alternatives to Homosexuality (P.A.T.H.)]] beigetreten.

== Sichtweise der Homosexualität ==

Homosexualität ist laut den generellen Ansichten von NARTH niemals normal, unvermeidlich oder unveränderbar.

Allgemein mein NARTH, dass die [[Sexuelle Identität]] meist in einem frühen Alter durch durch biologische, psychische und soziale Faktoren bestimmt ist. Im Gegensatz zu den Fachverbänden und anderen Gruppierungen überwiegt für NARTH vor allem der psychologische Einfluß (Familie, Gleichaltrige, sozial), biologischer Einfluss kann manchmal eine Rolle spielen. Bei letzterem wird vor allem auf pränatale Hormoneinflüsse welche ein wenig maskulinisiertes Hirn bewirken und möglicherweise genetische Faktoren hingewiesen, welche beide die Geschlechtsidentität und damit die [[Sexuelle Orientierung]] beeinflussen.<ref name=positions>''[http://www.narth.com/menus/positionstatements.html NARTH Position Statements]'', NARTH.com, 11. April 2006</ref> Als exemplarische Beispiele für psychologische Faktoren werden Probleme in der frühen Familienbeziehung, sexuelle Verführung und ein wahrgenomenes Missverhältnis mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen angeführt welche in eine Störung der Geschlechtsidentität münden. Die Gesellschaft kann nach der Ansicht von NARTH die Sexuelle Orientierung beeinflussen indem sie unsichere Jugendliche ermutig sich selbst als schwul zu bezeichenen.<ref name=myths>''[http://www.narth.com/menus/myths.html The Three Myths About Homosexuality]'', NARTH.com, 19. September 2004</ref> Nach David Leaman soll man sich nicht selbst als homosexuell bezeichenen, solange man nicht aktiv einen „[[Homosexueller Lebensstil|homosexuellen Lebensstil]]“ gewählt hat.<ref name=leaman>David Leaman: ''[http://www.narth.com/docs/leaman.html What do clinical studies say? - Questions and Answers]'', [[NARTH]], 20. April 2006</ref>

Über die genauen Hintergünde über die Entwicklung von Homosexualität herrscht unter den Mitgliedern keine Einigkeit.<ref name=disagree>Joseph Nicolosi: ''[http://www.narth.com/docs/disagree.html What is Homosexuality? - Reorientation Therapists Disagree]'', NARTH.com, 21. Septe,ber 2004</ref>
* Einige halten den Zustand für eine Entwicklungsstörung, insbesonders für eine Geschlechtsidentitätsstörung („[[gender]]-identity“), welche zu einer romantischen Idealisierung und Sexualisierung der Eigenschaften, welche die individuellen Erfahrungen in sich als mangelhaft, führt.<!-- which leads to a romantic idealization and sexualization of the qualities that the individual experiences as deficient within himself. -->
* Andere enthalten sich einem Urteil zur Pathologie und meinen, dass man einfach nur die subjektiven Probleme des Klienten ansprechen soll und ihnen bei ihren unglücklichen Konstruktionen und Einstellungen zu ihrer Sexualität helfen soll. Viele lernen dadurch sich selbst und ihre Sexualität neu zu definieren und ihr potential zu erweitern.
* Wieder andere sehen Homosexualität nicht als Funktionsstörung sondern als vermisstes Potential - sie schließen einen Teil von sich selbst ab und sagen Nein zur Fortpflanzung.<!-- is not a disorder, but a missed potential--a closing off of a part of oneself and a "saying no" to generativity. -->
Der Gründer und Leiter Joseph Nicolosi vertritt den Standpunkt, dass Homosexualität eine Entwicklungsstörung und potentiell vermeidbar ist und in einer Art von Geschlechtsidentitätsdefizit basiert und einen Drang zur „Reparatur“ dieses Defizits repräsentiert.

Im Gegensatz dazu sind führende [[Psychiatrie|psychiatrische]] und [[Psychologie|psychologische]] Fachgesellschaften der Ansicht, dass Homosexualität keine Störung darstellt<ref>Committee on Lesbian, Gay, & Bisexual Concerns : ''[http://www.apa.org/pi/lgbc/publications/justthefacts.html Just the Facts About Sexual Orientation & Youth: A Primer for Principals, Educators and School Personnel]'', apa.org - Mit einer Liste unterstützender Organisationen<br/>''[http://www.apa.org/topics/orientation.html#mentalillness Answers to Your Questions About Sexual Orientation and Homosexuality - Is Homosexuality a Mental Illness or Emotional Problem?]'', apa.org</ref>.

Wie meistens beziehen sich die Angaben von NARTH überwiegend auf Männer. Frauen werden selten erwähnt.

== Therapie ==

Alle Psychotherapeuten von NARTH sind sich einig, dass [[Reorientierunstherapie]] ethisch ist und für Klienten die sie wünschen effektiv sein kann. Alle verteidigen das Recht des Klienten selbst die Richtung der Behandlung zu bestimmen.<ref name=disagree/>

Die klinische Erfahrung von Nicolosi zeigt ihm, dass wenn die darunterliegenden emotionalen Bedürfnisse und Identitätsdefizite angesprochen werden gleichgeschlechtliche Fantasien und Verhalten abnehmen und für viele Leute ein Erwachen von heterosexueller Ansprechbarkeit folgt<ref name=disagree/>. Die Veränderung geschieht langsam und dauert normalerweise mehrere Jahre<ref name=myths/>. Laut seinen Aussagen ist ein Drittel der zu ihm kommenden Patienten „geheilt“: Sie haben keine gleichgeschlechtlichen Sexualkontakte und die Intensität und Häufigkeit gleichgeschlechtlichen Verlangens ist vermindert, aber nicht zwangsläufig verschwunden. Ein weiteres Drittel hat signifikante Veränderungen erfahren, sie verstehen ihre Homosexualität, haben ein gewisses Maß an Kontrolle aber noch immer gleichgeschlechtlichen Sex. Das letzte Drittel erfährt keinerlei Veränderungen.<ref>Sandra G. Boodman: ''[http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2005/08/15/AR2005081501022.html Vowing to Set the World Straight]'', Washington Post, 16. August 2005</ref> Dies steht etwas in Konflikt mit der obigen Behauptung, dass Homosexualität niemals unveränderbar sei.

Im Gegensatz dazu sind die fachlichen nationalen Berufsverbände der Ansicht, dass die sexuelle Orientierung nach der frühen Kindheit nicht mehr entscheidend veränderbar sei. Denn sie sei biologisch und möglicherweise auch durch psychologische Einflüsse in der frühen Kindheit bestimmt. Dabei betrachten sie solche Einflüsse, auch wenn sie zur Homosexualität führen sollten, nicht als schädlich<ref>Davison, G. C. & Neale, J. M.: ''Klinische Psychologie''. Psychologie Verlags Union, Weinheim 2002. ISBN 3621274588 sowie<br/>''[http://www.apa.org/topics/orientation.html#cantherapychange Answers to Your Questions About Sexual Orientation and Homosexuality - Can Therapy Change Sexual Orientation?]'', apa.org</ref>.

Die Idee einer [[Reparative Therapie|Reparativen Therapie]] wurde von verschiedenen konservativen Organisationen angenommen und recht agressiv beworben, wodurch sich verschiedene Berufsverbände genötigt sahen öffentliche Stellungnahmen dazu abzugeben. Es wurden dabei ernste Stimmen über mögliche Nachteile für die Klienten laut.<ref>Committee on Lesbian, Gay, & Bisexual Concerns : ''[http://www.apa.org/pi/lgbc/publications/justthefacts.html#2 Just the Facts About Sexual Orientation & Youth: A Primer for Principals, Educators and School Personnel - Reparative Therapy]'', apa.org</ref>. Zwei ehemalige ([[Robert Perloff]], 2004; [[Nicholas Cummings]], 2005) sowie der jetzige Leiter der APA [[Gerald Koocher]] (2006) bekräftigen, dass die Amerikanische Psychologenvereinigung keine Probleme damit hat, wenn Psychologen Klienten therapeutisch begleiten, um diesen zu helfen, ihr selbstbestimmtes Ziel der Entwicklung ihres heterosexuellen Potentials zu erreichen.<ref>Siehe Bulletin von NARTH 2006, Bd 14, Nr.2, S. 40.), in Deutsch zusammengefasst: [http://dijg.de/index.php?art_id=166&categ=5&expand=5&file=view_article.tp „Stellungnahme zur Presseerklärung des Antidiskriminierungsbüros in Leipzig“]</ref>

Von NARTH wird niemand gezwungen eine Reparative Therapie zu absolvieren, jeder kann in seinem nach Ansicht von NARTH anormalen, vermeidbaren und veränderbaren Zustand bleiben.

<!-- == Weitere Standpunkte == -->


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 19. Oktober 2007, 01:31 Uhr

Die National Association for Research and Therapy of Homosexuality (kurz: NARTH) ist eine nicht-kommerzielle Organisation mit Sitz in Encino, Kalifornien, USA, die der Ex-Gay-Bewegung zugerechnet wird. NARTH sieht sich selbst als Interessenvertretung von Homosexuellen, die ihre sexuelle Orientierung zu ändern wünschen und betrachtet Homosexualität als eine veränderbare Orientierung[1]. Weiterhin engagiert sich NARTH gegen die Kritik an ihren Behandlungsmethoden, die sie als politisch motiviert ansehen[1].

Geschichte

NARTH wurde 1992 gegründet vom Psychiatrieprofessor Benjamin Kaufman und den Psychologen Charles Socarides und Joseph Nicolosi, die es aus ihrer Erfahrung mit „reparativer Therapie“ heraus für nötig hielten, eine separate Organisation zu gründen für wissenschaftliche Studien über „reparative Therapie“ und über mit Homosexualität verbundene Probleme, da aus ihrer Sicht angesichts der Haltung der APA (die sie als politisch motiviert ansahen) deren wissenschaftliche Integrität nicht mehr gewährleistet gewesen sei.[2]

Vergleichbare Vereinigungen sind International Healing Foundation, die Vereinigung People Can Change oder die Jews Offering New Alternatives to Homosexuality (JONAH).

NARTH ist 2003 gemeinsam mit anderen Organisationen der Ex-Gay-Bewegung der Initiative Positive Alternatives to Homosexuality (P.A.T.H.) beigetreten.

Sichtweise der Homosexualität

Homosexualität ist laut den generellen Ansichten von NARTH niemals normal, unvermeidlich oder unveränderbar.

Allgemein mein NARTH, dass die Sexuelle Identität meist in einem frühen Alter durch durch biologische, psychische und soziale Faktoren bestimmt ist. Im Gegensatz zu den Fachverbänden und anderen Gruppierungen überwiegt für NARTH vor allem der psychologische Einfluß (Familie, Gleichaltrige, sozial), biologischer Einfluss kann manchmal eine Rolle spielen. Bei letzterem wird vor allem auf pränatale Hormoneinflüsse welche ein wenig maskulinisiertes Hirn bewirken und möglicherweise genetische Faktoren hingewiesen, welche beide die Geschlechtsidentität und damit die Sexuelle Orientierung beeinflussen.[3] Als exemplarische Beispiele für psychologische Faktoren werden Probleme in der frühen Familienbeziehung, sexuelle Verführung und ein wahrgenomenes Missverhältnis mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen angeführt welche in eine Störung der Geschlechtsidentität münden. Die Gesellschaft kann nach der Ansicht von NARTH die Sexuelle Orientierung beeinflussen indem sie unsichere Jugendliche ermutig sich selbst als schwul zu bezeichenen.[4] Nach David Leaman soll man sich nicht selbst als homosexuell bezeichenen, solange man nicht aktiv einen „homosexuellen Lebensstil“ gewählt hat.[5]

Über die genauen Hintergünde über die Entwicklung von Homosexualität herrscht unter den Mitgliedern keine Einigkeit.[6]

  • Einige halten den Zustand für eine Entwicklungsstörung, insbesonders für eine Geschlechtsidentitätsstörung („gender-identity“), welche zu einer romantischen Idealisierung und Sexualisierung der Eigenschaften, welche die individuellen Erfahrungen in sich als mangelhaft, führt.
  • Andere enthalten sich einem Urteil zur Pathologie und meinen, dass man einfach nur die subjektiven Probleme des Klienten ansprechen soll und ihnen bei ihren unglücklichen Konstruktionen und Einstellungen zu ihrer Sexualität helfen soll. Viele lernen dadurch sich selbst und ihre Sexualität neu zu definieren und ihr potential zu erweitern.
  • Wieder andere sehen Homosexualität nicht als Funktionsstörung sondern als vermisstes Potential - sie schließen einen Teil von sich selbst ab und sagen Nein zur Fortpflanzung.

Der Gründer und Leiter Joseph Nicolosi vertritt den Standpunkt, dass Homosexualität eine Entwicklungsstörung und potentiell vermeidbar ist und in einer Art von Geschlechtsidentitätsdefizit basiert und einen Drang zur „Reparatur“ dieses Defizits repräsentiert.

Im Gegensatz dazu sind führende psychiatrische und psychologische Fachgesellschaften der Ansicht, dass Homosexualität keine Störung darstellt[7].

Wie meistens beziehen sich die Angaben von NARTH überwiegend auf Männer. Frauen werden selten erwähnt.

Therapie

Alle Psychotherapeuten von NARTH sind sich einig, dass Reorientierunstherapie ethisch ist und für Klienten die sie wünschen effektiv sein kann. Alle verteidigen das Recht des Klienten selbst die Richtung der Behandlung zu bestimmen.[6]

Die klinische Erfahrung von Nicolosi zeigt ihm, dass wenn die darunterliegenden emotionalen Bedürfnisse und Identitätsdefizite angesprochen werden gleichgeschlechtliche Fantasien und Verhalten abnehmen und für viele Leute ein Erwachen von heterosexueller Ansprechbarkeit folgt[6]. Die Veränderung geschieht langsam und dauert normalerweise mehrere Jahre[4]. Laut seinen Aussagen ist ein Drittel der zu ihm kommenden Patienten „geheilt“: Sie haben keine gleichgeschlechtlichen Sexualkontakte und die Intensität und Häufigkeit gleichgeschlechtlichen Verlangens ist vermindert, aber nicht zwangsläufig verschwunden. Ein weiteres Drittel hat signifikante Veränderungen erfahren, sie verstehen ihre Homosexualität, haben ein gewisses Maß an Kontrolle aber noch immer gleichgeschlechtlichen Sex. Das letzte Drittel erfährt keinerlei Veränderungen.[8] Dies steht etwas in Konflikt mit der obigen Behauptung, dass Homosexualität niemals unveränderbar sei.

Im Gegensatz dazu sind die fachlichen nationalen Berufsverbände der Ansicht, dass die sexuelle Orientierung nach der frühen Kindheit nicht mehr entscheidend veränderbar sei. Denn sie sei biologisch und möglicherweise auch durch psychologische Einflüsse in der frühen Kindheit bestimmt. Dabei betrachten sie solche Einflüsse, auch wenn sie zur Homosexualität führen sollten, nicht als schädlich[9].

Die Idee einer Reparativen Therapie wurde von verschiedenen konservativen Organisationen angenommen und recht agressiv beworben, wodurch sich verschiedene Berufsverbände genötigt sahen öffentliche Stellungnahmen dazu abzugeben. Es wurden dabei ernste Stimmen über mögliche Nachteile für die Klienten laut.[10]. Zwei ehemalige (Robert Perloff, 2004; Nicholas Cummings, 2005) sowie der jetzige Leiter der APA Gerald Koocher (2006) bekräftigen, dass die Amerikanische Psychologenvereinigung keine Probleme damit hat, wenn Psychologen Klienten therapeutisch begleiten, um diesen zu helfen, ihr selbstbestimmtes Ziel der Entwicklung ihres heterosexuellen Potentials zu erreichen.[11]

Von NARTH wird niemand gezwungen eine Reparative Therapie zu absolvieren, jeder kann in seinem nach Ansicht von NARTH anormalen, vermeidbaren und veränderbaren Zustand bleiben.


Quellen

  1. a b Siehe dazu ihren Internetauftritt, insbesondere die deutschsprachigen Artikel und ihr Positionspapier (Engl.).
  2. Benjamin Kaufman, Why NARTH? The American Psychiatric Association's Destructive and Blind Pursuit of Political Correctness
  3. NARTH Position Statements, NARTH.com, 11. April 2006
  4. a b The Three Myths About Homosexuality, NARTH.com, 19. September 2004
  5. David Leaman: What do clinical studies say? - Questions and Answers, NARTH, 20. April 2006
  6. a b c Joseph Nicolosi: What is Homosexuality? - Reorientation Therapists Disagree, NARTH.com, 21. Septe,ber 2004
  7. Committee on Lesbian, Gay, & Bisexual Concerns : Just the Facts About Sexual Orientation & Youth: A Primer for Principals, Educators and School Personnel, apa.org - Mit einer Liste unterstützender Organisationen
    Answers to Your Questions About Sexual Orientation and Homosexuality - Is Homosexuality a Mental Illness or Emotional Problem?, apa.org
  8. Sandra G. Boodman: Vowing to Set the World Straight, Washington Post, 16. August 2005
  9. Davison, G. C. & Neale, J. M.: Klinische Psychologie. Psychologie Verlags Union, Weinheim 2002. ISBN 3621274588 sowie
    Answers to Your Questions About Sexual Orientation and Homosexuality - Can Therapy Change Sexual Orientation?, apa.org
  10. Committee on Lesbian, Gay, & Bisexual Concerns : Just the Facts About Sexual Orientation & Youth: A Primer for Principals, Educators and School Personnel - Reparative Therapy, apa.org
  11. Siehe Bulletin von NARTH 2006, Bd 14, Nr.2, S. 40.), in Deutsch zusammengefasst: „Stellungnahme zur Presseerklärung des Antidiskriminierungsbüros in Leipzig“