„Guy Môquet“ – Versionsunterschied

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Heute sind zahlreiche Einrichtungen und Straßen in Frankreich nach Guy Môquet benannt. Seit 1946 trägt eine Station der [[Métropolitain|Pariser Metro]] seinen Namen.
Heute sind zahlreiche Einrichtungen und Straßen in Frankreich nach Guy Môquet benannt. Seit 1946 trägt eine Station der [[Métropolitain|Pariser Metro]] seinen Namen.


Am 16. Mai 2007 erklärte der französische Staatspräsident [[Nicolas Sarkozy]], seine erste Amtshandlung als Präsident sei die Forderung, den Abschiedsbrief von Guy Môquet an seine Familie künftig am 22. Oktober in allen Oberschulen des Landes verlesen zu lassen. Die Lehrergewerkschaft ''SNES-FSU'' widersprach diesem von Sarkozy „eigenmächtig angesetzten Gedenktag“ und rief ihre Mitglieder auf, sich von Sarkozy nicht „politisch instrumentalisieren“ zu lassen.
Am 16. Mai 2007 erklärte der französische Staatspräsident [[Nicolas Sarkozy]], seine erste Amtshandlung als Präsident sei die Forderung, den Abschiedsbrief von Guy Môquet an seine Familie künftig am 22. Oktober in allen Oberschulen des Landes verlesen zu lassen. Die Lehrergewerkschaft ''SNES-FSU'' widersprach diesem von Sarkozy „eigenmächtig angesetzten Gedenktag“ und rief ihre Mitglieder auf, sich von Sarkozy nicht „politisch instrumentalisieren“ zu lassen. <ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,512808,00.html Spiegel Online: Lehrer boykottieren Abschiedsbrief im Unterricht] </ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 22. Oktober 2007, 20:39 Uhr

Guy Môquet (* 26. April 1924 in Paris; † 22. Oktober 1941 in Châteaubriant) war ein französisches Opfer deutscher Repression während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg.

Biografie

Guy Môquet wurde im April 1924 als Sohn eines kommunistischen Pariser Abgeordneten, Prosper Môquet, in eine Arbeiterfamilie geboren.

Selbst Mitglied der kommunistischen Jugend, wurde Môquet am 13. Oktober 1940 von französischen Polizisten am Gare de l'Est wegen der Verbreitung kommunistischer Schriften verhaftet. Obwohl anschließend freigesprochen, blieb er in Haft und wurde im Mai 1941 in das Internierungslager Châteaubriant gebracht.

Als am 20. Oktober 1941 der deutsche Oberstleutnant Karl Hotz in Nantes Opfer eines Attentats wurde, ordnete Hitler drakonische Vergeltungsmaßnahmen an. "Um zu verhindern, dass man 50 gute Franzosen erschießen lässt", lieferte der französische Innenminister Pierre Pucheu aus verschiedenen Gefängnissen den Nationalsozialisten 50 Geiseln aus, davon 27 aus dem Lager Châteaubriant.

Am 22. Oktober 1941 wurde der erst 17 Jahre alte Guy Môquet zusammen mit 26 anderen Geiseln in Châteaubriant von deutschen Soldaten erschossen. Unter den Opfern befanden sich auch die Widerstandskämpfer Charles Michel und Jean-Pierre Timbaud; Guy Môquet war das jüngste der Opfer.

Wirkung des 22. Oktober 1941

Diese Exekution zusammen mit anderen, die gleichzeitig in Nantes und Bordeaux stattfanden, verursachte eine enorme Empörung im Land. Ein symbolischer Streik von fünf Minuten in ganz Frankreich wurde am 30. Oktober organisiert.

1944 widmete der Schriftsteller Louis Aragon Guy Môquet, zusammen mit drei anderen Widerstandskämpfern (Gabriel Péri, Gilbert Dru, Henri Honoré d'Estienne d'Orves), das Gedicht "La rose et le réséda."

Pierre Pucheu wurde noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs unter anderem wegen der Vorkommnisse vom 22. Oktober 1941 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 20. März 1944 vollstreckt, nachdem General Charles de Gaulle ein Gnadengesuch von Pucheu abgelehnt hatte.

Heute sind zahlreiche Einrichtungen und Straßen in Frankreich nach Guy Môquet benannt. Seit 1946 trägt eine Station der Pariser Metro seinen Namen.

Am 16. Mai 2007 erklärte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, seine erste Amtshandlung als Präsident sei die Forderung, den Abschiedsbrief von Guy Môquet an seine Familie künftig am 22. Oktober in allen Oberschulen des Landes verlesen zu lassen. Die Lehrergewerkschaft SNES-FSU widersprach diesem von Sarkozy „eigenmächtig angesetzten Gedenktag“ und rief ihre Mitglieder auf, sich von Sarkozy nicht „politisch instrumentalisieren“ zu lassen. [1]

Siehe auch

Weblinks


  1. Spiegel Online: Lehrer boykottieren Abschiedsbrief im Unterricht