„La Oroya“ – Versionsunterschied

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Bereits seit 1922 wird in La Oroya Kupfer abgebaut, die Bleiproduktion begann im Jahre 1928 und die Zinkgewinnung 1952. Seit 1950 wurden auch Gold und Silber gefunden, außerdem gibt es eine große Menge an wertvollen Nebenprodukten.
Bereits seit 1922 wird in La Oroya Kupfer abgebaut, die Bleiproduktion begann im Jahre 1928 und die Zinkgewinnung 1952. Seit 1950 wurden auch Gold und Silber gefunden, außerdem gibt es eine große Menge an wertvollen Nebenprodukten.


Die Abwässer der Hütten sind mit [[Schwermetalle]]n belastet, die Abgase schwefelhaltig, mit Blei, [[Arsen]] und [[Cadmium]] angereichert. Niederschläge bilden hier in erheblichem Umfang [[Saurer Regen|sauren Regen]], der die potentiellen Anbauflächen rund um die Stadt genauso wie den Fluss Mantaro belastet, wo auch die Trinkwasserquellen der Hauptstadt entspringen. Laut einer Studie der Universität San Luis (Missouri, USA) im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation hatten 7 von 10 untersuchten Kindern bei 20 bis 40[[Mikrogramm|µg]] Blei pro Deziliter Blut<ref name="cnr">[http://www.cnr.org.pe/noticia.php?id=15803 Bericht bei Coordinadora Nacional de Radio (spanisch)]</ref>. [[Asthma]], [[Bronchialsystem|Bronchialerkrankungen]] sowie [[Nieren]]- und Nervenleiden sind in der Einwohnerschaft weit verbreitet. La Oroya wurde im Oktober 2006 und erneut in 2007 von der US-Umweltschutzorganisation [[Blacksmith Institute]] zu einem der zehn am stärksten verschmutzten Orte der Welt ausgewählt<ref name="spiegel">[http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,443567,00.html Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 19.10.2006]</ref><ref name="spiegel2">[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,512451,00.html Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 21.10.2007]</ref>.
Die Abwässer der Hütten sind mit [[Schwermetalle]]n belastet, die Abgase schwefelhaltig, mit Blei, [[Arsen]] und [[Cadmium]] angereichert. Niederschläge bilden hier in erheblichem Umfang [[Saurer Regen|sauren Regen]], der die potentiellen Anbauflächen rund um die Stadt genauso wie den Fluss Mantaro belastet, wo auch die Trinkwasserquellen der Hauptstadt entspringen. Laut einer Studie der Universität San Luis (Missouri, USA) im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation hatten 7 von 10 untersuchten Kindern bei 20 bis 40[[Mikrogramm|µg]] Blei pro Deziliter Blut<ref name="cnr">[http://www.cnr.org.pe/noticia.php?id=15803 Bericht bei Coordinadora Nacional de Radio (spanisch)]</ref>. [[Asthma]], [[Bronchialsystem|Bronchialerkrankungen]] sowie [[Nieren]]- und Nervenleiden sind in der Einwohnerschaft weit verbreitet. La Oroya wurde im Oktober 2006 und erneut in 2007 von der US-Umweltschutzorganisation [[Blacksmith Institute]] zu einem der zehn am stärksten verschmutzten Orte der Welt ausgewählt<ref name="spiegel">[http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,443567,00.html Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 19.10.2006]</ref><ref name="spiegel2">[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,512451,00.html Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 21.10.2007]</ref>. Fotostrecke <ref name="spiegel2">[http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,25755,00.html Fotostrecke zum Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 21.10.2007]</ref>


==Verkehrsanbindung==
==Verkehrsanbindung==

Version vom 3. November 2007, 21:20 Uhr

La Oroya ist eine Stadt in der Provinz Yauli (Junín) in den peruanischen Anden. Sie hat etwa 50.000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 3.750 Metern etwa 180 Kilometer nordöstlich von Lima. La Oroya bedeckt eine Fläche von ungefähr 388.42 km².

Der Name

Der lokalen Tradition zufolge stammt der Name "La Oroya" von einer Art Hängebrücke über den Fluss Mantaro. Will man diese Hängebrücke überqueren, nimmt man seine Habseligkeiten am einfachsten in einer Art Korb mit. Diese Körbe, welche in der Gegend benutzt werden, nennt man "Oroyas".

Bergbau

Die Stadt gilt als das Bergbau-Zentrum von Peru. Das Gestein um die Stadt ist durchsetzt mit Blei, Kupfer, Zink und Silber. Die Minenkonzerne Centromin Perú und Doe Run Perú räumen jährlich etwa 600.000 Tonnen des Gesteins aus den Bergen, aus denen jeweils etwa 55.000 Tonnen Metalle mit Schwefelsäure ausgewaschen werden.

Bereits seit 1922 wird in La Oroya Kupfer abgebaut, die Bleiproduktion begann im Jahre 1928 und die Zinkgewinnung 1952. Seit 1950 wurden auch Gold und Silber gefunden, außerdem gibt es eine große Menge an wertvollen Nebenprodukten.

Die Abwässer der Hütten sind mit Schwermetallen belastet, die Abgase schwefelhaltig, mit Blei, Arsen und Cadmium angereichert. Niederschläge bilden hier in erheblichem Umfang sauren Regen, der die potentiellen Anbauflächen rund um die Stadt genauso wie den Fluss Mantaro belastet, wo auch die Trinkwasserquellen der Hauptstadt entspringen. Laut einer Studie der Universität San Luis (Missouri, USA) im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation hatten 7 von 10 untersuchten Kindern bei 20 bis 40µg Blei pro Deziliter Blut[1]. Asthma, Bronchialerkrankungen sowie Nieren- und Nervenleiden sind in der Einwohnerschaft weit verbreitet. La Oroya wurde im Oktober 2006 und erneut in 2007 von der US-Umweltschutzorganisation Blacksmith Institute zu einem der zehn am stärksten verschmutzten Orte der Welt ausgewählt[2][3]. Fotostrecke [3]

Verkehrsanbindung

La Oroya ist auch Eisenbahnknotenpunkt mit den drei Hauptlinien der Ferrocarril Central Andino S.A., die in Lima bzw. Callao an der Pazifik-Küste, sowie in Cerro de Pasco und Huancayo in den Bergen enden. Die Strecke nach Huancayo wurde in den 1880er Jahren von dem US-Amerikaner Henry Meiggs erbaut und war bis 2005 die höchste normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Scheitelpunkt bei 4.781 m ü. NN bei La Galera. Die Bedeutung der Bahnverbindung ist allerdings stark zurückgegangen, in größeren Abständen fahren derzeit (2005) wöchentlich Touristik-Züge über die Scheitelhöhe.

Außerdem geht die peruanische Straße des Zentrums in Richtung von Huancayo, der Regionalhauptstadt durch La Oroya.

Tourismus

La Oroya beherbergt auch einen der höchsten Kamine Südamerikas.

Das Stadtbild ist stark geprägt von einem einzigen langen Straßenzug mit einfachen Wellblechhütten sowie von Abraumhalden. Auf der Straße ist von La Oroya aus die 4.700 Meter hohe Passhöhe Ticlio zu erreichen. In La Oroya liegt auch der höchstgelegene Golfplatz der Welt.

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Quellenangaben

  1. Bericht bei Coordinadora Nacional de Radio (spanisch)
  2. Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 19.10.2006
  3. a b Bericht bei SPIEGEL ONLINE vom 21.10.2007 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „spiegel2“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.

Siehe auch