„Edmund Rumpler“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+Bilder, Rechtschreibung, Relevanz, +weitere Infos im Tagesspiegel-Link
Zeile 7: Zeile 7:
1903 wurde er Leiter des Konstruktionsbüros der [[Adlerwerke]] und entwickelte dort die ersten von diesem Unternehmen selbst konstruierten Automobilmotoren. 1908 gründete er die erste deutsche Flugzeugfabrik. Berühmtestes Produkt war die [[Etrich Taube|Rumpler Taube]].
1903 wurde er Leiter des Konstruktionsbüros der [[Adlerwerke]] und entwickelte dort die ersten von diesem Unternehmen selbst konstruierten Automobilmotoren. 1908 gründete er die erste deutsche Flugzeugfabrik. Berühmtestes Produkt war die [[Etrich Taube|Rumpler Taube]].


[[Bild:Rumpler_Tropfenwagen.jpg|thumb|Rumpler Tropfenwagen]]
== Tropfenwagen ==
== Tropfenwagen ==
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entwickelte er den [[Rumpler-Tropfenwagen|Tropfenwagen]], mit von oben gesehen tropfenförmiger Karosserie und an einer Pendel-Schwingachse angeordnetem Hecktriebblock (Motor vor, Getriebe hinter der Hinterachse) und war ein wirtschaftlicher Misserfolg. 1926 verkaufte Rumpler seine Fertigungsstätten an die [[Udet]]-Flugzeugwerke. Einige nicht verkaufte Tropfenwagen verwendete [[Fritz Lang]] im Film [[Metropolis (Film)|Metropolis]].
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entwickelte er den [[Rumpler-Tropfenwagen|Tropfenwagen]], mit von oben gesehen tropfenförmiger Karosserie und an einer Pendel-Schwingachse angeordnetem Hecktriebblock (Motor vor, Getriebe hinter der Hinterachse). Es war ein wirtschaftlicher Misserfolg. 1926 verkaufte Rumpler seine Fertigungsstätten an die [[Udet]]-Flugzeugwerke.


== Stromlinien-LKW ==
Der Tropfenwagen ist bis heute noch der Wagen, der als Serienfahrzeug den besten cw-Wert erreicht.
1930 gründete Rumpler in [[Ammendorf]]/Sachsen und in [[Berlin]] die „Rumpler-Lindner Vorntriebs-Gesellschaft mbH“. In Berlin-SW 68, Kochstr. 53 und Berlin 39, Reinickendorfer Str. 113 war die Firma ansässig. Im Patentbüro von Dr.-Ing. Edmund Rumpler hatte 1930 die Konstruktionsabteilung und die „Autogena-Blech-Industrie-GmbH-Schweißtechnik“ einen ''Frontantriebs''-Lastwagen mit vorderen sowie hinteren Schwingachsen entworfen. Den bekanntesten Stromlinien-LKW im Nutzfahrzeugbau hatte Rumpler als zwei Einzelstücke 1930 fertiggebaut, die als futuristischer Stromlinien Dreiachs-LKW mit „Vornantrieb“ in die [[Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie]] Eingang fanden. Rumpler musste den LKW Vornantrieb nennen, weil der Name: „[[Frontantrieb]]“ derzeit ein Patent-Name von [[DKW]] gewesen war. Der erste LKW Typ RuV 29 hatte einen [[Maybach]]-Sechsylinder-Motor mit 90 PS. Der identische zweite Rumpler-LKW Typ RuV 31 hatte damals schon ein 150 PS Zwölfzylinder-V Motor und konnte 100 km/h Schnell fahren. Beide LKW hatten ein Doppelkardangelenk, das die Kraft auf die großen Vorderräder übertrug. Die Hinteren Doppelräder wurden in Waagenbalken-Bauart ausgestattet. [[Continental]] hatte extra Spezial-Reifen entwickelt, die für Fahrzeuge über 100 km/h geeignet waren. Der Karosseriebauer [[Gottfried Lindner AG|Gottfried Lindner]] in Ammendorf hatte den LKW-Kastenwagen in Zusammenarbeit mit dem [[Ambi-Budd|Ambi-Budd-Presswerk]] in [[Berlin-Johannisthal|Johannisthal]] und den Berliner Karosseriewerken Freytag sowie Luchterhand angefertigt. Beide Fahrzeuge wurden im [[Ullstein]]-Verlag als schnelle Zeitungs-Express-LKW eingesetzt. 1942 wurden die Rumpler-LKW durch einen Bombenangriff zerstört.

== Stromlinien- LKW ==
1930 gründete Rumpler in [[Ammendorf]]/Sachsen und in [[Berlin]] die „Rumpler-Lindner Vorntriebs-Gesellschaft mbH“. In Berlin -SW 68, Kochstr. 53 und Berlin 39, Reinickendorfer Str. 113 war die Firma ansässig. Im Patentbüro von Dr.-Ing. Edmund Rumpler, hatte 1930 die Konstruktionsabteilung und die „Autogena-Blech-Industrie-GmbH-Schweißtechnik“ einen ''Frontantriebs''-Lastwagen mit vorderen sowie hinteren Schwingachsen entworfen. Den bekanntesten Stromlinien- LKW im Nutzfahrzeugbau hatte Rumpler als zwei Einzelstücke 1930 fertiggebaut, die als futuristischer Stromlinien Dreiachs- LKW mit „Vornantrieb“ in die [[Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie]] Eingang fanden. Rumpler musste den LKW Vornantrieb nennen, weil der Name: „[[Frontantrieb]]“ derzeit ein Patent-Name von [[DKW]] gewesen war. Der erste LKW Typ RuV 29 hatte einen [[Maybach]]-Sechsylinder-Motor mit 90 PS. Der identische zweite Rumpler-LKW Typ RuV 31 hatte damals schon ein 150 PS Zwölfzylinder-V Motor und konnte 100 km/h Schnell fahren. Beide LKW hatten ein Doppelkardangelenk das die Kraft auf die großen Vorderräder übertrug. Die Hinteren Doppelräder wurden in Waagenbalken-Bauart ausgestattet. [[Continental]] hatte extra Spezial-Reifen entwickelt, die für Fahrzeuge über 100 km/h geeignet waren. Der Karosseriebauer [[Gottfried Lindner AG|Gottfried Lindner]] in Ammendorf hatte den LKW-Kastenwagen in Zusammenarbeit mit dem [[Ambi-Budd|Ambi-Budd-Presswerk]] in [[Berlin-Johannisthal|Johannisthal]] und den Berliner Karosseriewerken Freytag sowie Luchterhand angefertigt. Beide Fahrzeuge wurden im [[Ullstein]]-Verlag, als schnelle Zeitungs-Express-LKW eingesetzt. 1942 wurden die Rumpler-LKW durch einen Bombenangriff zerstört.


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 21: Zeile 20:
* {{PND|117599026}}
* {{PND|117599026}}
* [http://www.fliegergraeber.de/Edmund_Rumpler.htm Bild und Vita von Edmund Rumpler]
* [http://www.fliegergraeber.de/Edmund_Rumpler.htm Bild und Vita von Edmund Rumpler]
* [http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2282479 Automobilgeschichte: Auch Edmund Rumpler brachte den Antrieb nach vorn], Der Tagesspiegel


[[Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur|Rumpler, Edmund]]
[[Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur|Rumpler, Edmund]]

Version vom 28. Dezember 2007, 09:03 Uhr

Edmund Rumpler (* 4. Jänner 1872 in Wien; † 7. September 1940 in Neu Tollow, heute zu Züsow, Kreis Wismar) war ein österreichischer Flugzeug- und Automobilkonstrukteur.

Leben

Rumpler studierte 1890-95 an der TH Wien Maschinenbau und arbeitete bei Eisenbahnwagen-, Dampfmaschinen- und Automobilfabriken, bis er 1898 als Konstrukteur bei der Allgemeinen Motor-Wagen-Gesellschaft Berlin eintrat. 1900 wechselte er zur Daimler-Motoren-Gesellschaft und 1902 als Oberingenieur zu den Adler-Werken in Frankfurt am Main, wo er 1903 die erste Schwingachse erfand. 1906 gründete Rumpler in Berlin ein technisches Büro, dem er 1908 eine Abteilung für Flugzeugbau angliederte. Im Oktober 1908 gründete er in Berlin mit der Luftfahrzeugbau GmbH die erste deutsche Flugzeugfabrik. 1910 baute er die von Ignaz Etrich 1908 entwickelte „Taube“ und konstruierte 1912 den ersten deutschen Flugmotor mit acht Zylindern in V-Form. Aus seiner Fabrik ging während des Ersten Weltkriegs unter anderem die Bayerische Rumpler-Werke AG in Augsburg hervor, die 1918 mit 2300 Mitarbeitern 1400 Flugzeuge herstellte. In der Zeit der Weimarer Republik entwickelte Rumpler unter anderem das erste Auto mit Stromlinienverkleidung („Tropfenwagen“), Schwingachsen und einheitlichem Motorblock, einen Wagen mit Vorderradantrieb sowie eine Absorptionskältemaschine. Während der nationalsozialistischen Herrschaft musste er seine Arbeit wegen seiner jüdischen Herkunft aufgeben.

Konstruktionsleiter

1903 wurde er Leiter des Konstruktionsbüros der Adlerwerke und entwickelte dort die ersten von diesem Unternehmen selbst konstruierten Automobilmotoren. 1908 gründete er die erste deutsche Flugzeugfabrik. Berühmtestes Produkt war die Rumpler Taube.

Rumpler Tropfenwagen

Tropfenwagen

Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte er den Tropfenwagen, mit von oben gesehen tropfenförmiger Karosserie und an einer Pendel-Schwingachse angeordnetem Hecktriebblock (Motor vor, Getriebe hinter der Hinterachse). Es war ein wirtschaftlicher Misserfolg. 1926 verkaufte Rumpler seine Fertigungsstätten an die Udet-Flugzeugwerke.

Stromlinien-LKW

1930 gründete Rumpler in Ammendorf/Sachsen und in Berlin die „Rumpler-Lindner Vorntriebs-Gesellschaft mbH“. In Berlin-SW 68, Kochstr. 53 und Berlin 39, Reinickendorfer Str. 113 war die Firma ansässig. Im Patentbüro von Dr.-Ing. Edmund Rumpler hatte 1930 die Konstruktionsabteilung und die „Autogena-Blech-Industrie-GmbH-Schweißtechnik“ einen Frontantriebs-Lastwagen mit vorderen sowie hinteren Schwingachsen entworfen. Den bekanntesten Stromlinien-LKW im Nutzfahrzeugbau hatte Rumpler als zwei Einzelstücke 1930 fertiggebaut, die als futuristischer Stromlinien Dreiachs-LKW mit „Vornantrieb“ in die Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie Eingang fanden. Rumpler musste den LKW Vornantrieb nennen, weil der Name: „Frontantrieb“ derzeit ein Patent-Name von DKW gewesen war. Der erste LKW Typ RuV 29 hatte einen Maybach-Sechsylinder-Motor mit 90 PS. Der identische zweite Rumpler-LKW Typ RuV 31 hatte damals schon ein 150 PS Zwölfzylinder-V Motor und konnte 100 km/h Schnell fahren. Beide LKW hatten ein Doppelkardangelenk, das die Kraft auf die großen Vorderräder übertrug. Die Hinteren Doppelräder wurden in Waagenbalken-Bauart ausgestattet. Continental hatte extra Spezial-Reifen entwickelt, die für Fahrzeuge über 100 km/h geeignet waren. Der Karosseriebauer Gottfried Lindner in Ammendorf hatte den LKW-Kastenwagen in Zusammenarbeit mit dem Ambi-Budd-Presswerk in Johannisthal und den Berliner Karosseriewerken Freytag sowie Luchterhand angefertigt. Beide Fahrzeuge wurden im Ullstein-Verlag als schnelle Zeitungs-Express-LKW eingesetzt. 1942 wurden die Rumpler-LKW durch einen Bombenangriff zerstört.

Literatur

  • G. Schmitt, W. Schwipps: Pioniere der frühen Luftfahrt. Gondrom, Blindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7

Weblinks