„Robert Mulka“ – Versionsunterschied

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* Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): ''Der Auschwitz-Prozeß. Tonbandmitschnitte, Protokolle, Dokumente.'' DVD-ROM , Directmedia Publishing, Berlin 2004. ISBN 3-89853-501-0
* Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): ''Der Auschwitz-Prozeß. Tonbandmitschnitte, Protokolle, Dokumente.'' DVD-ROM , Directmedia Publishing, Berlin 2004. ISBN 3-89853-501-0
* Peter Weiss: ''Die Ermittlung.'' Oratorium in 11 Gesängen.Frankfurt am Main 2005
* Peter Weiss: ''Die Ermittlung.'' Oratorium in 11 Gesängen.Frankfurt am Main 2005
* Hans Michael Kloth: ''[http://einestages.spiegel.de/external/ShowAlbumBackgroundPrint/a1258.html?sp=a1258 Mein Nachbar, der KZ-Kommandant.]'' In: [[Der Spiegel|Spiegel online]] vom 21. Jan. 2008


== Weblinks ==
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Version vom 21. Januar 2008, 22:54 Uhr

Robert Karl Ludwig Mulka (* 12. April 1895 in Hamburg; † 26. April 1969 ebenda) hat unter der nationalsozialistischen Herrschaft als SS-Mann maßgeblich an der Ermordung von Menschen im Konzentrationslager Auschwitz mitgewirkt.

Leben

Mulka, gelernter Exportkaufmann, war Mitglied der SS im Rang eines SS-Obersturmführers, später SS-Hauptsturmführers (vergleichbar Hauptmann bei Heer und Luftwaffe, Kapitänleutnant bei der Kriegsmarine). Im KZ Auschwitz I war er Kompanieführer des Wachsturmbanns, von Anfang 1942 bis März 1943 dann Adjutant des Lagerleiters Rudolf Höß, der auch das Vernichtungslager KZ Auschwitz-Birkenau befehligte. Dabei war Mulka für Beschaffung und Transport des Giftgases Zyklon B nach Auschwitz und den Transport von Gefangenen in die Gaskammern verantwortlich gewesen. Nachweisbar hatte er bei mindestens vier Transporten die Einsatzbefehle für Tötungsaktionen gegeben und war einige Male bei den „Selektionen“ auf der Rampe zugegen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Tätigkeit als Exportkaufmann in Hamburg wieder auf. Im November 1960 wurde er verhaftet. Die Verhandlung gegen ihn und (zunächst) 21 andere Mitglieder der Wachmannschaften des KZ-Auschwitz, der sogenannte 1. Auschwitzprozess („Strafsache gegen Mulka und andere“, Az. 4 Ks 2/63), begann am 20. Dezember 1963 vor dem Frankfurter Schwurgericht. Nach 183 Verhandlungstagen wurden am 19. und 20. August 1965 die Urteile verkündet. Mulka wurde wegen „gemeinschaftlicher Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in mindestens vier Fällen an mindestens je 750 Menschen“ zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Für die rechtliche Beurteilung musste das Gericht entscheiden, ob der Angeklagte als Täter, also mit Vorsatz, oder als Gehilfe gehandelt hatte. Mulka wurde nur als Gehilfe verurteilt, weil nach Ansicht des Gerichts ein Täterwillen nicht einwandfrei nachzuweisen war. Im Urteil hieß es dazu:

„Bei Abwägung all dieser Gesichtspunkte bleibt zwar ein erheblicher Verdacht, daß der Angeklagte Mulka als Adjutant die Massentötung der Juden innerlich bejaht und sie bereitwillig unterstützt, somit mit Täterwillen gehandelt hat; letzte Zweifel lassen sich jedoch nicht ausräumen, dass er mehr aus einer Befehlsergebenheit und falsch verstandenen ‚Pflichtauffassung‘ heraus für die reibungslose Durchführung der Vernichtungsaktionen besorgt war, somit nur die Taten der Haupttäter fördern und unterstützen wollte.“

1968 wurde der schwer erkrankte Mulka wegen Haftunfähigkeit vorzeitig entlassen und starb im darauffolgenden Jahr.

Ausstellung

  • Auschwitz-Prozess 4 Ks 2/63 Frankfurt/M („Strafsache gegen Mulka und andere“) Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts

Literatur

  • Bernd Naumann: Auschwitz. Bericht über die Strafsache gegen Mulka u.a. vor dem Schwurgericht Frankfurt. - Frankfurt a.M., Bonn: Athenäum, 1965.
  • Ebbo Demant (Hrsg.): Auschwitz - „Direkt von der Rampe weg...“. Rowohlt-Verlag, Hamburg 1979, ISBN 3499144387
  • Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Der Auschwitz-Prozeß. Tonbandmitschnitte, Protokolle, Dokumente. DVD-ROM , Directmedia Publishing, Berlin 2004. ISBN 3-89853-501-0
  • Peter Weiss: Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen.Frankfurt am Main 2005
  • Hans Michael Kloth: Mein Nachbar, der KZ-Kommandant. In: Spiegel online vom 21. Jan. 2008

Weblinks