„Wallmeister“ – Versionsunterschied

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Der '''Wallmeister''' war ein Berufsbild innerhalb der [[Bundeswehr]], zur Zeit der [[Raumverteidigung]] auch im [[Österreichisches Bundesheer|Österreichischen Bundesheer]].
Der '''Wallmeister''' ist ein Berufsbild innerhalb der [[Bundeswehr]], aber auch zur Zeit der [[Raumverteidigung]] im Österreichischen Bundesheer. Er plant im Bereich der zivilen Infrastruktur Maßnahmen der baulichen Landesverteidigung (z.B. Sperren), überwacht und kontrolliert deren Herstellung oder Rückbau sowie die Bausubstanz auf deren Nutzung. Er erkundet, dokumentiert und beurteilt technische und natürliche Strukturen sowie Ressourcen. Weiterhin ist sein Auftrag, als "Terrainmanager" in seinem Bereich die eigene Truppe und deren Unterstützungsstreitkräfte pioniertechnisch zu beraten. Im Verteidigungsfall wird er zur Auslösung vorbereiteter Sprengungen herangezogen.


== Aufgaben ==
Qualifizierung: Bauhauptberuf, Pionierfeldwebel, Studium der [[Bautechnik]] an einer Fachschule (4 Semester)
Der Wallmeister plant im Bereich der Infrastruktur Maßnahmen der baulichen Landesverteidigung (z.B. Sperren). Er kontrolliert die Herstellung bzw. den Rückbau sowie die Bausubstanz der Einrichtungen. Er erkundet, dokumentiert und beurteilt technische und natürliche Strukturen sowie Ressourcen. Weiterhin ist sein Auftrag als "Terrainmanager" in seinem Bereich die eigene Truppe und deren Unterstützungsstreitkräfte [[Pionier (Militär)|pionier]]technisch zu beraten. Im Verteidigungsfall wird er zur Auslösung vorbereiteter Sprengungen herangezogen.

Qualifizierung<!-- Für was? -->: Bauhauptberuf, Pionierfeldwebel, Studium der [[Bautechnik]] an einer Fachschule (4 Semester)


Im Rahmen der Einsätze zu Aufträgen der Vereinten Nationen in entfernten Ländern bauen diese Pioniere auch im zivilen Sektor. Hier ist die qualifizierte Ausbildung der Pionierunteroffiziere zum Bautechniker nötig, um z.B. sichere Brücken errichten zu können.
Im Rahmen der Einsätze zu Aufträgen der Vereinten Nationen in entfernten Ländern bauen diese Pioniere auch im zivilen Sektor. Hier ist die qualifizierte Ausbildung der Pionierunteroffiziere zum Bautechniker nötig, um z.B. sichere Brücken errichten zu können.
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Der Wallmeister ist in die Wallmeisterorganisation eingebunden.
Der Wallmeister ist in die Wallmeisterorganisation eingebunden.


== Geschichte ==
Die Wallmeisterorganisation wurde 1957 in die Bundeswehr eingeführt, um im modernen Sinn die eigentliche Landesverteidigung der Bundesrepublik Deutschland bautechnisch zu organisieren. Sie bestand bis 1973 aus Wallmeistergruppen mit den unterstellten Wallmeistertrupps, danach wurden die Wallmeister dem Verteidigungsbezirkskommando truppendienstlich unterstellt. Fachdienstlich vorgesetzt war hier die Pionierdienstgruppe. Mit Umbau und Auftragsneuorientierung der Bundeswehr gibt es den Wallmeister als Landesverteidiger seit 2006 nicht mehr.
Die Wallmeisterorganisation wurde 1957 in die Bundeswehr eingeführt, um im modernen Sinn die eigentliche Landesverteidigung der Bundesrepublik Deutschland bautechnisch zu organisieren. Sie bestand bis 1973 aus Wallmeistergruppen mit den unterstellten Wallmeistertrupps, danach wurden die Wallmeister dem Verteidigungsbezirkskommando truppendienstlich unterstellt. Fachdienstlich vorgesetzt war hier die Pionierdienstgruppe. Mit Umbau und Auftragsneuorientierung der Bundeswehr gibt es den Wallmeister als Landesverteidiger seit 2006 nicht mehr.

In der neuen Struktur werden im Bereich der Verteidigungsbezirkskommandos darum die Pioniere zunächst im Verhältnis 1:1 übernommen. Der bewährte Wallmeister wird auch in Zukunft zum Bautechniker ausgebildet und die o.a. Aufgaben wahrnehmen und zusätzlich im Umweltschutz tätig sein.
In der neuen Struktur werden im Bereich der Verteidigungsbezirkskommandos darum die Pioniere zunächst im Verhältnis 1:1 übernommen. Der bewährte Wallmeister wird auch in Zukunft zum Bautechniker ausgebildet und die o.a. Aufgaben wahrnehmen und zusätzlich im Umweltschutz tätig sein.

[[Kategorie:Truppengattung]]



== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Die Wallmeister-Einheit im kalten Krieg: ''[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1174/atombombe_im_gully.html Atombombe im Gully]'', Per Hinrichs, SPIEGEL 02/2008, S. 44.
* http://www.lostplaces.de/sperren
* http://www.lostplaces.de/sperren
* http://www.fulda-gap.de/wallmeister.htm
* http://www.fulda-gap.de/wallmeister.htm

[[Kategorie:Truppengattung]]

Version vom 23. Januar 2008, 16:52 Uhr

Der Wallmeister war ein Berufsbild innerhalb der Bundeswehr, zur Zeit der Raumverteidigung auch im Österreichischen Bundesheer.

Aufgaben

Der Wallmeister plant im Bereich der Infrastruktur Maßnahmen der baulichen Landesverteidigung (z.B. Sperren). Er kontrolliert die Herstellung bzw. den Rückbau sowie die Bausubstanz der Einrichtungen. Er erkundet, dokumentiert und beurteilt technische und natürliche Strukturen sowie Ressourcen. Weiterhin ist sein Auftrag als "Terrainmanager" in seinem Bereich die eigene Truppe und deren Unterstützungsstreitkräfte pioniertechnisch zu beraten. Im Verteidigungsfall wird er zur Auslösung vorbereiteter Sprengungen herangezogen.

Qualifizierung: Bauhauptberuf, Pionierfeldwebel, Studium der Bautechnik an einer Fachschule (4 Semester)

Im Rahmen der Einsätze zu Aufträgen der Vereinten Nationen in entfernten Ländern bauen diese Pioniere auch im zivilen Sektor. Hier ist die qualifizierte Ausbildung der Pionierunteroffiziere zum Bautechniker nötig, um z.B. sichere Brücken errichten zu können. Improvisationsfähigkeit und technisches Know-how sind ebenso gefragt wie körperliche Robustheit.

Der Wallmeister ist in die Wallmeisterorganisation eingebunden.

Geschichte

Die Wallmeisterorganisation wurde 1957 in die Bundeswehr eingeführt, um im modernen Sinn die eigentliche Landesverteidigung der Bundesrepublik Deutschland bautechnisch zu organisieren. Sie bestand bis 1973 aus Wallmeistergruppen mit den unterstellten Wallmeistertrupps, danach wurden die Wallmeister dem Verteidigungsbezirkskommando truppendienstlich unterstellt. Fachdienstlich vorgesetzt war hier die Pionierdienstgruppe. Mit Umbau und Auftragsneuorientierung der Bundeswehr gibt es den Wallmeister als Landesverteidiger seit 2006 nicht mehr.

In der neuen Struktur werden im Bereich der Verteidigungsbezirkskommandos darum die Pioniere zunächst im Verhältnis 1:1 übernommen. Der bewährte Wallmeister wird auch in Zukunft zum Bautechniker ausgebildet und die o.a. Aufgaben wahrnehmen und zusätzlich im Umweltschutz tätig sein.

Weblinks